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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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auf den Schmerz.
    Doch stattdessen hörte ich nur ein seltsames Pfeifen, das dicht neben mir erklang, gefolgt von einem lauten Aufschrei. Ich öffnete blinzelnd die Augen und mein Blick fiel auf den Pfeil, der aus Adelises Brust herausragte. Ungläubig starrte sie nach unten. Ihr Griff um den Dolch löste sich und die Waffe fiel vor mir auf den Waldboden.
    Sofort war Duncan an ihrer Seite und bekam Adelise gerade noch zu fassen, bevor ihre Knie nachgaben. Ich reagierte sofort, packte den Dolch und zerschnitt meine Fesseln. Anschließend rutschte ich hastig zu Caleb und begann, die Seile zu durchtrennen, mit denen er gefesselt war. Während ich die Klinge auf dem rauen Seil hin- und herbewegte, sah ich mich verstohlen um, denn es wunderte mich, dass keiner von Duncans Kriegern, mich daran hinderte, Caleb zu befreien.
    Ich erkannte schnell, warum dem so war, doch der Grund verwirrte mich noch mehr. Überall wimmelte es plötzlich von Calebs Kriegern. Sie huschten wie unsichtbare Schatten umher. Einige von ihnen hatten bereits den größten Teil von Duncans Männern entwaffnet und hielten diese jetzt mit den Musketen in Schacht, die sie ihnen abgenommen hatten. Andere warfen sich furchtlos auf die noch bewaffneten Krieger, die so verblüfft waren, dass sie kaum Gegenwehr leisteten. Aber wie war das möglich?
    Als Calebs Fesseln, nach einer gefühlten Ewigkeit, endlich durchtrennt waren, machte ich mich daran, die von Seamus und Kalech zu lösen. Caleb stand auf und holte sein Schwert, das einige Meter entfernt am Boden lag. Anschließend half er mir dabei, die Seile zu durchtrennen und gab dabei lautstarke Befehle an seine Männer weiter.
    Duncan dagegen saß weinend im Laub und hielt die sterbende Adelise in seinen Armen. Doch selbst jetzt, in ihren letzten Minuten, war nichts Sanftes in ihrem Blick. Sie starrte den blonden Mann mit eiskalter Miene an, als sei er schuld an ihrer Lage. Er wog sie in seinen Armen und flüsterte ihr immer wieder zu, dass er sie liebte, doch sie antwortete ihm nicht. Selbst jetzt, da sie dem Tod so nah war, hatte der Ausdruck in ihren Augen etwas Arrogantes.
    Caleb hatte sich mittlerweile mit seinem Schwert hinter Duncan gestellt und sah finster auf seinen ehemaligen Freund hinab. Er ließ ihm jedoch die Zeit, sich von Adelise zu verabschieden, auch wenn Duncan dies, im umgekehrten Fall, sicher nicht getan hätte. Eine weitere Charaktereigenschaft, die ich an meinem Mann so sehr liebte.
    Seamus, Kalech und Vargan begaben sich zu den Malloy-Kriegern, um ihnen zu helfen, Duncans Männer in Schach zu halten. Sarin eilte zu mir und wich nicht von meiner Seite.
    Als ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm, schnellte ich herum und sah in das schelmisch grinsende Gesicht von Lewis. Die eine Hand hatte er zum Gruß erhoben, in der anderen hielt er seinen Bogen. Plötzlich wurde mir klar, dass er es gewesen war, der den Pfeil auf Adelise abgeschossen hatte.
    »Lewis«, stammelte ich ungläubig. »Aber wieso bist du hier?« Er kam lächelnd auf mich zu.
    »Ich hätte dir vielleicht sagen sollen, dass ich meistens genau das Gegenteil von dem tue, was man mir sagt. Eine Eigenschaft, die schon meine Mutter zur Verzweiflung gebracht hat«, sagte er feixend. Ich schüttelte verständnislos den Kopf.
    »Was meinst du damit?«
    »Auf unserem Weg zum Moor ist uns einer von Duncans Schnüfflern über den Weg gelaufen. Er glaubte sich mit uns anlegen zu können, da er im Besitz einer dieser Feuerwaffen war«, erklärte er und deutete auf eine Muskete am Boden. Ich sog scharf die Luft ein. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn Duncans Krieger eine Kugel auf Lewis abgefeuert hätte.
    »Was ist dann geschehen?«, erkundigte ich mich angespannt.
    »Er hat Maria unterschätzt und das wurde ihm zum Verhängnis.«
    »Maria?«, stammelte ich verwirrt und sah mich zu allen Seiten um. Hatte ich irgendwo eine Frau übersehen? Als ich mich wieder zu ihm drehte, um zu fragen, wo diese Maria sei, streichelte Lewis liebevoll seinen Bogen und grinste.
    »Das hier ist Maria.« Ich starrte ihn entgeistert an, weil ich immer noch nicht so recht begriff, wieso er eigentlich hier war. Er seufze und sagte:
    »Nachdem ich Duncans Krieger mit einem meiner Pfeile niedergestreckt hatte, kam Patrick auf die Idee, dass ich mit dem Pferd schneller bei euren Kriegern wäre. Also habe ich mir das Tier geschnappt und bin wie der Teufel geritten. Als ich mein Ziel erreicht hatte, habe ich Calebs Männern erzählt, wo ihr euch

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