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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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ausdruckslos und schwer zu deuten.
    Niemand um uns herum wagte es, etwas zu sagen und nur das Rascheln der Blätter, die der Wind über den Waldboden blies, war zu hören. Über der ganzen Szenerie lag eine unheimliche Stille, die mir einen eisigen Schauer verursachte.
    »Jetzt ist es also soweit«, sagte sie kaum hörbar und ein zufriedenes Lächeln umspielte ihre Lippen. »Nach so langer Zeit bekomme ich endlich meine Rache.« Ich wagte einen raschen Blick zu Caleb und sah, dass er sie mit starrer Miene ansah, die Lippen wütend aufeinandergepresst.
    »Selbst wenn du uns tötest, wirst du Cameron dadurch auch nicht wieder lebendig machen«, zischte er. Adelise wich etwas zurück, als habe er sie ins Gesicht geschlagen.
    »Nein, er wird nicht wieder zu mir zurückkommen. Dafür hat dieses Miststück gesorgt«, zischte sie und funkelte mich zornig an. Ich schluckte, hielt ihrem Blick jedoch stand.
    »Ich würde es immer wieder tun«, informierte ich sie mit entschlossener Stimme. Sie zog erstaunt die Augenbrauen nach oben.
    »Selbst in dieser aussichtslosen Lage hast du noch ein loses Mundwerk«, stellte sie fest. Sie drehte den Kopf zu einer ihrer Wachen und hielt ihm auffordernd die offene Hand hin. Ich wusste, was jetzt kommen würde, denn genau das hatte sie auch beim letzten Mal getan.
    Gleich würde er ihr einen Dolch in die Hand geben, mit dessen Hilfe sie Caleb, oder womöglich mir, die Kehle aufschlitzen würde.
    Die Klinge funkelte kurz auf, als der Krieger sie aus der Scheide zog und Adelise reichte. Sie wog die Waffe nachdenklich in ihrer Hand und ließ uns dabei nicht aus den Augen. Caleb rutschte beschützend vor mich.
    »Bitte, Adelise, lass Janet gehen. Ich flehe dich an, nimm mein Leben und verschone sie«, bat er. Sie sah ihn erstaunt an.
    »Warum sollte ich nur dein Leben einfordern, wenn ich doch euer beider Leben haben kann?«, sagte sie gespielt empört. Bei ihren Worten zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen, denn ich begriff, dass es mir diesmal nicht gelingen würde, die Vergangenheit erneut zu verändern.
    Wir würden beide sterben und ganz gewiss träfe dieses Schicksal auch Seamus, Sarin, Kalech und Vargan. Adelise würde sie nicht am Leben lassen, so viel war klar.
    Doch außer mir wussten nur Seamus und der Zigeunerjunge, wie man den Ring benutzte, um durch die Zeit zu reisen. Wir würden alle sterben und niemand sonst war in der Lage, in die Vergangenheit zu reisen und dies zu verhindern.
    Die Beklommenheit, die ich plötzlich fühlte, schnürte mir die Kehle zu und mein Herz begann zu rasen. Bisher hatte ich immer gehofft, alles zum Guten wenden zu können, doch dieser Glaube hatte sich soeben in Luft aufgelöst.
    Ich würde nicht mit Caleb zusammen alt werden und unser Kind bekam noch nicht einmal die Chance, das Licht der Welt zu erblicken. Wie sehr hatten wir uns gefreut, bald eine kleine Familie zu sein und jetzt war alles vorbei.
    Ich blickte zu Caleb und sah den gleichen Schmerz in seinen Augen, der sich auch meiner bemächtigt hatte. Es lag so viel Liebe in seinem Blick, dass ich ein Schluchzen nicht unterdrücken konnte.
    Wie gern hätte ich ihn wenigstens noch einmal in die Arme genommen, seine Wärme gespürt und seinen so wundervollen Duft eingeatmet, aber er war gefesselt, genauso wie ich.
    »Ich werde dich immer lieben«, flüsterte er mir zu.
    »Und ich werde dich ewig lieben«, antwortete ich und beugte mich zu ihm, um ihn zu küssen.
    Starke Hände packten mich an den Schultern, zogen mich von Caleb fort und unterbrachen unseren Kuss. Ich schrie auf, als ich einen Stoß in den Rücken bekam und fiel auf die Knie. Adelise stand nun direkt vor mir, das Messer in der Hand und starrte mich wütend an.
    »Eigentlich wollte ich erst deinen Mann töten und dich dabei zusehen lassen, aber ich glaube, ich habe es mir soeben anders überlegt«, teilte sie mir mit. Caleb schrie und auch Seamus und Kalech beschimpften Adelise auf übelste Art und Weise.
    Ich schloss die Augen und wurde plötzlich ganz ruhig. Ich dachte an Caleb und die wundervolle Zeit, die ich mit ihm hatte verbringen dürfen. Es war viel zu kurz, aber mir war auch klar, dass es ein ganz besonderes Geschenk gewesen war. Vielen Menschen war es nicht vergönnt, die wahre Liebe zu finden, doch ich hatte sie für eine kurze Zeit erleben dürfen.
    Als ich Caleb entsetzt »Nein« brüllen hörte, wusste ich, dass es so weit war. Ich wartete auf die kalte Klinge, die mir jeden Moment die Kehle aufschlitzen würde und

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