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Rachespiel

Rachespiel

Titel: Rachespiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh O'Connor
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Cox und sprach mit seinem Anwalt. Als sie den Kopf drehte, sah sie sich einem gigantischen Foto von Imogen Cox gegenüber.
    »Ich möchte, dass du dort raufgehst und jedes Zimmer nach einem Anzeichen von Presley absuchst«, sagte sie zu Sexton und zeigte die Treppe hinauf.
    »Warum machst du das nicht selbst?«
    Jo seufzte. »Weil einer von uns beiden die Kollegen, die jeden Moment hier auftauchen werden, ablenken und festquatschen muss … Ach, scheiß drauf.«
    Sie streifte ihre Pumps ab und rannte auf den Fußballen die Treppe hinauf, zwei Stufen auf einmal nehmend.
    Oben zweigte rechts und links ein Flur mit Türen an jeder Seite ab.
    Jo wandte sich nach links und machte die einzige Tür dort auf. Dahinter befand sich ein großes Schlafzimmer, das angesichts der Zierdeckchen auf dem Nachttisch und der Zierkissen auf dem Bett wohl für Gäste gedacht war. Nach einer schnellen Durchsuchung, bei der sie auch unters Bett und in den leeren Garderobenschrank blickte, war sie überzeugt, dass der Junge sich nicht dort aufgehalten hatte. Die dünne Staubschicht, die auf allem lag, sprach dafür, dass das Zimmer seit Längerem nicht benutzt worden war.
    Sie hörte Sexton unten mit jemandem sprechen und huschte schnell zu der ersten der vier Türen auf der rechten Seite der Treppe. Sie führte in ein Hauptschlafzimmer mit eigenem angrenzendem Bad. Es wurde von einem riesigen Schlittenbett beherrscht und war mit Textilien in Rosatönen und Knautschsamt ausgestattet. Ein großer Plasmafernseher hing an der Wand gegenüber dem Bett, und die Reihe von Kleiderschränken an der Längswand enthielt nur Frauenkleidung. Jo trat auf den Balkon mit Meerblick hinaus und spitzte die Ohren in dem Versuch zu belauschen, was Cox und sein Anwalt dort unten besprachen.
    »Weigern Sie sich einfach, irgendwelche Fragen zu beantworten«, sagte der Anwalt gerade.
    Kopfschüttelnd ging sie hinüber ins Bad und befühlte den Duschkopf. Er war kalt. Es gab weder eine Spur von Presley noch von irgendwelchem Zubehör, das mit dem Versteckthalten eines kleinen Jungen einherging. Jo schlich wieder hinaus in den Flur.
    Sie sah flüchtig ein Stück Uniform und hörte Sexton zu dem Officer sagen, er habe seinen Autoschlüssel vergessen und gehe noch mal zurück in die Küche, um nach ihm zu suchen.
    Das nächste Zimmer sah nach Büro aus, Schreibtisch und Computer standen darin. Sie klickte die Maus, woraufhin der Bildschirm mit einer Liste von Namen, Uhrzeiten und Ziffern zum Leben erwachte. Es war nicht möglich zu erkennen, welche Art von Information die Spalten enthielten, da der größte Teil des Textes von einem Fenster blockiert war, das verlangte, man solle einen Memorystick wieder einführen. Jo sah sich nach einem um, glaubte dann aber etwas zu hören und verließ den Raum. Sie huschte weiter durch den Flur, vorbei an einem ausladenden Kronleuchter. Aus der Diele unten drang Sextons Stimme herauf, der dem Garda nun erklärte, warum er nicht gemerkt hatte, dass der Schlüssel die ganze Zeit in seiner Hosentasche steckte.
    Die nächste Tür führte in ein weiteres Schlafzimmer, das spärlich und schnörkellos eingerichtet war. Ein Modellflugzeug stand auf der Kommode, neben einem einäugigen Teddy, der sehr alt aussah. Auf dem Fußboden lag eine Gibson-Gitarre im dazugehörigen Kasten. Der Kleiderschrank war randvoll mit Herrengarderobe, aus der Jo schloss, dass Jeff Cox sich gern deutlich jünger kleidete, als es seinen Jahren entsprach, und vorzugsweise in Designer klamotten. Außerdem schlief er offensichtlich getrennt von seiner Frau.
    Sie nahm einen einzelnen Kontoauszug vom Nachttisch, auf dem, soweit sie sehen konnte, nur eine Auszahlung aufgeführt und mit Kuli umkringelt war. Sie merkte sich die Adresse der Zweigstelle und schlüpfte dann ins angrenzende Bad, um auch dort den Duschkopf zu befühlen – er war warm. Jeff hatte in der Tat geduscht, allerdings nicht vor Stunden, wie er behauptet hatte, sondern während seine Frau dort draußen im Sterben lag.
    Schnell huschte sie zu dem noch verbliebenen Zimmer. Es war das Hauptbadezimmer, groß und mit altertümlichen Armaturen. Sie öffnete das Medizinschränkchen und überflog die Etiketten auf den Fläschchen und Packungen – bemerkte Viagra, Prozac und Schlaftabletten unter den üblichen Mitteln –, bevor sie die Toilettenspülung zog und wieder nach unten ging.
    »Wenn man vom Teufel spricht«, sagte Sexton mit unbewegter Miene.
    Cox’ Anwalt stand auf, zusammen mit Jeff, der sehr

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