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Rachespiel

Rachespiel

Titel: Rachespiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh O'Connor
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und sah sie an. »Muss ein paar Minuten nachdem wir gegangen waren, reingekommen sein.«
    Plötzliche Furcht durchzuckte sie, und sie versuchte wieder zu telefonieren, einhändig.
    Dabei bemerkte sie, dass Dan prüfend in den Seitenspiegel blickte. Er war normalerweise nicht aus der Ruhe zu bringen. Wenn er sich jetzt Sorgen machte, dann sie erst recht.
    »Der alte Mann im Pub hat gesagt, dass Roberts aus der Gegend stammt«, sagte sie in dem Versuch, rational zu bleiben. »Vielleicht ist er deshalb dort gewesen.«
    Als ein dringender Funkspruch vom Revier Donnybrook an einen Streifenwagen durchkam, warf Dan ihr einen nun ernstlich beunruhigten Blick zu. Im Triton waren zwei Menschen erschossen worden.
    Jo umfasste das Lenkrad fester. Sie mussten schleunigst nach Hause und nach Rory sehen.

57
    Foxy versuchte, von den Lippen abzulesen, was die Nachrichtensprecherin von RTÉ , dem öffentlich-rechtlichen Sender, sagte, während Sal kichernd die Worte ihrer Mutter wiederholte.
    »Tu mir einen Gatten krallen … Gefallen. Dad, Gatten krallen heißt ›Gefallen‹, stimmt’s?«
    »Ja«, sagte Foxy lächelnd.
    Dorothy überschlug sich fast, schenkte ihm Tee nach, obwohl er gar keinen wollte, hatte ein dreigängiges Menü gekocht und bot nun noch mehr Kuchen an. Er konnte es sich nicht richtig auf seinem Stuhl bequem machen, aber es gab auch nichts zu tun. Das Milchkännchen war voll, Teelöffel für den Zucker waren da – Dorothy hatte ihm einfach befohlen, sitzen zu bleiben, und sich dann um alles gekümmert.
    »Sal, vielleicht kannst du heute Abend doch zu deinem Irish-Dancing-Kurs gehen, jetzt, wo es dir besser geht«, sagte er.
    »Kommst du mich abholen, Mum?«
    Foxy schüttelte den Kopf und wollte Einspruch erheben, aber Dorothy hatte schon zugestimmt. Er sah wieder zum Fernseher hin. Dieser Dreckskerl Barry Roberts war immer noch flüchtig.
    Sal sah ihn gespannt an, als wartete sie auf eine Antwort.
    »Entschuldige, Liebes, was hast du gesagt?«
    »Ich habe dich gefragt, ob du auch mitkommen willst.«
    »Mal sehen«, sagte er.
    Inzwischen sprach eine Reporterin mit dem Aussehen eines Hollywoodstars in die Kamera und zeigte immer wieder hinter sich auf ein abgesperrtes Teilstück der M50. Foxy beugte sich vor, griff nach der Fernbedienung und stellte den Ton lauter.
    Eine Ticker-Meldung lief über den unteren Bildrand und informierte ihn über das Geschehen, während die Reporterin begann, ein paar schockierte Hotelgäste zu interviewen. Zwei Menschen waren vor Kurzem im Triton-Hotel erschossen worden.
    »Großer Gott«, murmelte Foxy.
    »Magst … du … Mickymaus?«, fragte Dorothy derweil Sal.
    »Sal hat ausgezeichnete Ohren«, bemerkte Foxy, ohne den Blick vom Fernseher zu wenden.
    »Mickymaus ist für Babys«, antwortete Sal. »Meine Lieblingsband ist Westlife. Meine Lieblingsserie ist Hannah Montana . Mein Lieblingsstar ist Robert Pattinson. Er sieht umwerfend gut aus.«
    »Ähem«, räusperte sich Foxy.
    »Ach so, ich darf eigentlich nicht so Gruselsachen sehen.« Sal kicherte wieder und hielt den Finger vor die Lippen. »Hab ich aber trotzdem, Mum. Nicht Dad verraten.«
    Dorothy strahlte.
    »Was magst du gern, Mum?«, erkundigte sich Sal.
    »Hm, ich glaube, am liebsten mag ich Singen. Früher wollte ich mal Sängerin werden.«
    »Was hat dich davon abgehalten?«, fragte Foxy, stand auf und sah sich suchend nach dem Telefon um.
    »Damals gab es noch kein X Factor «, seufzte Dorothy.
    »Das ist meine absolute Lieblingssendung!«, rief Sal aufgeregt, sich selbst widersprechend. »Gleich nach Dancing On Ice und Deal or No Deal .«
    Foxy hielt die nach vorne schnellende Hand seiner Tochter fest. »Das ist jetzt genug Kuchen, Fräulein. Du kannst beim Irish Dancing nicht mithalten, wenn du so weitermachst.«
    »Letztes Stück«, versprach sie.
    Die Fernsehkamera schwenkte zu dem gerade am Tatort eintreffenden Untersuchungsrichter herum.
    »Was ist passiert?«, fragte Dorothy.
    »Es hat sich etwas Neues ergeben in dem Fall, an dem ich arbeite«, antwortete er und hob die Sofakissen hoch. »Ich muss Jo anrufen. Hat jemand das Telefon gesehen?«
    Dorothy ging zum Kaminsims und hielt es ihm hin. »Das hier?«
    Er reckte sich hinüber und nahm es entgegen.
    »Wenn du noch mal los musst, kann ich Sal zum Irish Dancing bringen, ich meine, falls es dir recht ist.«
    Sal strahlte ihn an. »Oh ja, Dad, bitte, bitte, bitte …«
    Foxy hielt das Telefon ans Ohr gedrückt, aber Jos Nummer war besetzt. »Das wäre mir

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