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Rachespiel

Rachespiel

Titel: Rachespiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh O'Connor
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automatische Glock am Bein seiner dunklen Lederhose zu verbergen.
    Er hatte einen schwarzen Motorradhelm auf, dessen Visier er nun hochklappte, um den kleinen Bildschirm erkennen zu können, den sein Fluchtfahrer in der Hand hielt.
    »Das Signal hat sich bewegt, praktisch gleich, nachdem du gegangen warst«, sagte der Fahrer. »Ich hab versucht, dich anzurufen, aber du hast es wahrscheinlich nicht gehört. Der Wagen hält auf die Südseite zu. Wir werden nicht mal fünf Minuten brauchen, um ihn einzuholen.«
    »Nein, einer der Gäste hat mich erkannt«, sagte der King. »Das muss warten. Wir statten jetzt erst mal Fitz einen Besuch ab.«

53
    Um kurz nach sieben kamen sie beim Triton an. Dan aktivierte die Zentralverriegelung und legte Jo lässig einen Arm um die Schultern, als sie auf den Eingang zugingen. Sie verbot sich, davon zu träumen, dass er wieder mit ihr zusammen sein wollte. Zwei Jahre Vernunft und Vorsicht lagen hinter ihr, doch in all der Zeit war ihr kein Mann begegnet, den sie auch nur annähernd so attraktiv fand wie ihren Ex.
    In der Lobby zeigte Dan der Rezeptionistin seinen Ausweis und verlangte Kevin Mooney zu sprechen.
    Das Mädchen war jung und hübsch, wenn auch unnötigerweise mit Make-up zugekleistert, und hatte die Haare zu einem strengen Knoten frisiert. Sie hackte eifrig auf eine Tastatur ein, bevor sie verkündete, dass kein Gast dieses Namens im Hotel wohne.
    Dan ließ ihr das nicht durchgehen. »Verschwenden Sie nicht meine Zeit. Auch wenn Sie ihn wahrscheinlich eher bei MTV Cribs als bei einem Spiel auf Sky Sports gesehen haben, wissen Sie ganz bestimmt, wer Kevin Mooney ist.«
    Eine Tür ging zwischen den Fächerreihen für die Zimmerschlüssel auf, und ein bulliger Mann mit einem Wal rossschnurrbart füllte den Rahmen aus. »Probleme, Fern?«, fragte er und musterte Dan abschätzig.
    »Die Gardaí hier wollen mit Kevin Mooney sprechen, Johnny«, antwortete die junge Frau.
    »Hast du ihnen nicht gesagt, dass er abgereist ist?«, entgegnete Johnny ausdruckslos.
    »Er ist abgereist«, sagte die Rezeptionistin.
    Dan stieß sich mit beiden Händen auf dem Marmortresen ab und machte einen Hocksprung darüber hinweg. Er packte den Mann am Genick und stieß ihn gegen die Schlüs selfächer.
    »Was glaubst du eigentlich, mit wem du es zu tun hast, du kleiner Scheißer? Wenn du nicht in zwanzig Minuten eine Razzia in dem Etablissement hier haben willst, sagst du mir jetzt sofort seine Zimmernummer.«
    »614«, platzte die Rezeptionistin heraus.
    Dan ging zu den Fächern, nahm die entsprechende Schlüsselkarte heraus und kam wieder hinter dem Empfangstresen hervor.
    Im Aufzug starrte Jo ihn ungläubig an.
    »Was?«, fragte er.
    »Nichts.« Sie legte die Arme um ihn und küsste ihn. Er war so verdammt sexy.
    »Ich schätze, wir haben circa vier Minuten, bevor die Security mit Verstärkung hier raufgestürmt kommt«, sagte er, als sie im sechsten Stock ausstiegen und den Korridor nach den Zimmernummern abgingen.
    Vor 614 presste Jo ein Ohr an die Tür und nickte Dan zu, der laut anklopfte. Als niemand antwortete, trat sie zurück und ließ Dan die Schlüsselkarte benutzen.
    Es war eine Suite, die dem Hörensagen nach zweitausend Euro die Nacht kostete. Jo registrierte, dass sie zwar größer war als ein durchschnittliches Hotelzimmer, aber ansonsten ziemlich nichtssagend.
    Sie durchquerten den Flur und trafen Mooney in Flip-Flops und Trainingshose auf dem Bett lümmelnd an, wo er mit einem iPhone telefonierte und fernsah. Seine nackte Brust war haarlos.
    »Was soll das?«, fragte er aggressiv und hielt das Telefon vom Ohr weg. Er sah gut aus, Typ Liam Gallagher mit vergleichbarem, knapp unter der Oberfläche brodelndem Wutpotenzial.
    »Polizei«, sagte Jo. »Wir möchten mit Ihnen darüber reden, was am Wochenende im Atlantis-Hotel passiert ist.«
    »Wollen Sie mich verarschen?«
    »Vergewaltigung ist kein Witz, Mr. Mooney«, sagte Jo.
    Dan nahm ihm das iPhone aus der Hand und schaltete es aus.
    Verärgert sprang Mooney vom Bett auf.
    »Das war keine Vergewaltigung. Wir haben sie bezahlt«, sagte er ungehalten.
    »Für was haben Sie Tara Parker Trench bezahlt, Mr. Mooney?«, hakte Jo nach.
    »Um Party zu machen«, antwortete er in einem Ton, dass sie mit den Zähnen knirschte.
    »Nimm ihn fest«, sagte Dan.
    »Weswegen?«, rief Mooney. »Ich habe ein Taxi bestellt, das mich gleich zum Flughafen bringen soll. Ich hab morgen Training.«
    »Das können Sie vergessen.« Jo holte ihr Aufnahmegerät

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