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Rachewahn: Thriller

Rachewahn: Thriller

Titel: Rachewahn: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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glaube, dass wir uns auch so denken können, was Sie hiermit bezwecken will, oder?“
    „Leider ja. Und so wie es aussieht, hat sie momentan alle Trümpfe in der Hand. Wir können jetzt nur warten, bis sie sich wieder bei uns meldet. Behältst du das mobile Einsatztelefon bei dir?“
    „Ja, Anna kann mich jederzeit erreichen. Ich habe dem Kollegen Dorm gerade schon gesagt, dass er uns ein Megafon besorgen soll, damit wir die Leute warnen können. Vielbusch hat sich mit der Zentrale in Verbindung gesetzt, um die Telefonnummern der jeweiligen Personen in Erfahrung zu bringen. Immerhin hat Anna gesagt, dass wir den Bereich evakuieren dürfen. Wir sollen uns nur nicht dem Bus nähern.“
    „Dann können wir nur hoffen, dass wir alle Personen aus den Gebäuden erreichen. Ich frage mich aber, ob Anna sie tatsächlich unbeschadet zu uns lässt. Vielleicht verliert sie die Nerven und zündet den Sprengstoff aus Panik, während wir evakuieren.“
    „Das ist zwar möglich, dennoch müssen wir versuchen, die Menschen in Sicherheit zu bringen. Wenn wir das nicht machen und Anna den Sprengstoff dann hochjagt, haben wir sehr viele Leben auf dem Gewissen. Wir müssen jede Möglichkeit zur Rettung nutzen.“
    Tommy nickte und sah sich um. Zunächst inspizierte er noch einmal die Straße und den Bus. Von seiner Position aus konnte er den Busfahrer und Anna sehen. Allerdings war die Distanz zu groß, um Details erkennen zu können. Daher wandte er sich an einen Kollegen in der Nähe und bat ihn, ein Fernglas aus dem Einsatzwagen am Ende der Straße zu holen. Kaum hatte der Mann sich entfernt, da kam Kollege Viktor Dorm angelaufen. Er war ein großer Mann mit blonden Haaren und blauen Augen. Zudem hatte er eine kräftige Statur und eine tiefe Stimme. Mit der rechten Hand hielt er ein Megafon hoch. „Seid ihr ganz sicher, dass der Bus nicht explodiert, wenn ich die Warnung gebe, Scarface?“
    Obwohl er seinen Spitznamen ‚Scarface’ nicht besonders leiden konnte, überhörte Tommy ihn in dieser Situation. Die Narbe auf seiner Stirn interessierte ihn momentan nicht im Geringsten. Stattdessen fuhr er sich über seine Haare und nickte Dorm zu. „Anna hat gesagt, dass wir evakuieren können. Also, los. Gib die Warnung.“
    „Dann bete ich, dass die Irre ihr Wort hält.“ Dorm schritt bis ans Absperrband, hob das Megafon an und sprach hindurch: „Achtung! Achtung! Hier spricht die Polizei! An alle Personen in der Kurze-Geismar-Straße ! Bitte verlassen Sie auf ruhige Art und Weise das Gebäude, in dem Sie sich gerade befinden! Gehen Sie danach entweder zur nördlichen oder zur südlichen Absperrung! Dabei nähern Sie sich auf keinen Fall dem Bus! Es gibt eine Sprengstoff-Drohung! Dies ist keine Übung! Ich wiederhole: …“
    Während Dorm denselben Text erneut durch die Straße schleuderte, sah Tommy auf die vielen Geschäfte und Wohnungen. „Was ist, wenn dort ältere Menschen wohnen, die nicht mehr ohne Hilfe herauskommen können? Die müssen wir über die Hintereingänge retten. Anders ist es nicht möglich.“
    „Wir sind noch zu wenige Leute für so ein Unterfangen“, warf Nora ein. „Kortmann muss unbedingt alle zur Verfügung stehenden Einheiten herbeordern. Sonst wird das nichts. Außerdem ist ein SEK in dieser Situation angebracht.“
    „Das sehe ich auch so. Hast du Kortmann schon per Funk über die konkrete Lage informiert?“
    „Nein, aber das werde ich jetzt machen. Zudem werde ich vorsichtshalber schon die Uniklinik und diverse Notärzte informieren.“ Nora griff in die Hosentasche und zog ihr Handy hervor. Dann tippte sie die Nummer ihres Vorgesetzten ein.
    Inzwischen hatte Dorm auch seine zweite Warnung beendet. Er ließ das Megafon sinken und sah gespannt auf die Straße. Die ersten Personen kamen bereits aus verschiedenen Eingängen, die zwischen den jeweiligen Geschäften und Wohnungen lagen. Alle wirkten überaus nervös und angespannt. Sie warfen dem Bus unsichere Blicke zu und liefen dann so schnell wie möglich zu den Absperrungen. Zwar behielt niemand von ihnen die angeforderte Ruhe, doch wenigstens näherte sich keiner dem Bus.
    Tommy warf einen Blick über die Schulter und erkannte, dass sein Kollege das Fernglas geholt hatte. Daher begab er sich zu dem Mann und wollte wissen: „Wie heißen Sie?“
    „Karl Lotter. Streifenbeamter im zweiten Jahr.
    „Okay, Karl. Ich möchte, dass Sie den Bus ab sofort mit dem Fernglas beobachten. Und zwar ohne Pause. Haben Sie das verstanden?“
    „Ja,

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