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Rachlust - Dicte Svendsen ermittelt

Rachlust - Dicte Svendsen ermittelt

Titel: Rachlust - Dicte Svendsen ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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zu verwenden. Er sah zu Ivar K. »Was hatten Sie sich denn da vorgestellt, Omar? Wie, glauben Sie, kann ich Ihnen helfen?«
    »Sie können mit den Ärzten reden. Sie können eine schnellere Behandlung erwirken.«
    »Und was ist, wenn Sie recht haben sollten?«, sagte Wagner und fügte hinzu: »Und ich bin mir gar nicht so sicher, dass Sie da richtig liegen.«
    Omar Said holte tief Luft und atmete lange aus. Er drehte den Kopf und sah zur Tür, als würde er jeden Augenblick einen grausamen Rächer mit Maschinengewehr im Anschlag erwarten.
    »Wenn Sie dafür sorgen, dass meine Mutter so schnell wie möglich behandelt wird, dann erzähle ich Ihnen, was ich weiß.«
    »Ich dachte, Sie wüssten nichts«, ließ sich Ivar K gedehnt von seinem Sheriffplatz aus vernehmen. »Aber das hat sich vielleicht seit letztem Mal geändert?«
    Omar Said zuckte mit den Schultern und sah mürrisch aus.
    »Dürfen wir davon ausgehen, dass Sie uns sagen können, wo die Bombe herkommt und wessen Idee das war?«, fragte Wagner.
    Bevor Said antworten konnte, klingelte Wagners Handy. Er entschuldigte sich und ging auf den Flur, wo ihm Weinreichs Stimme ins Ohr krächzte.
    »Es tut mir leid, aber das ist doch verdammt noch mal der einzige Weg, um weiterzukommen«, sagte dieser nach ein paar einleitenden Worten. »Du kannst ihm sagen, dass sie morgen früh mit der Chemotherapie beginnen.«
    »Was um alles in der Welt geht hier vor?«
    »Komm wieder auf den Teppich!«, sagte Weinreich. »Wir bedienen uns nur der Gangstermethoden.«
    »Aber wir sind keine Gangster, verdammt und zugenäht!«Weinreich lachte, aber es klang nicht überzeugend.
    »Natürlich sind wir das nicht. Unter uns: Die hätten morgen sowieso mit der Behandlung angefangen. Das hat mir der Oberarzt gesagt, wir haben also niemanden manipuliert oder die Reihenfolge verändert. Können wir das dann nicht für unsere Zwecke verwenden?«
    Im Krankenzimmer lag ein junger Mann, der ihm etwas Wichtiges über die Bomben im Solarium und unter Francesca Olsens Auto sagen konnte. Er hatte Antworten auf die Fragen, mit denen sie sich herumgeschlagen hatten und nicht weitergekommen waren. Es war mehr als verlockend, das musste er sich eingestehen. Er beendete das Telefonat und kehrte zu Omar Said zurück.
    »Okay. Hier sind die Bedingungen. Ich will Folgendes wissen: Wer, was, wo und warum? Wer hat sich für einen Bombenanschlag entschieden? Was wollte er damit erreichen? Wo wurden die Sprengsätze hergestellt? Warum ausgerechnet das Solarium und das Auto von Francesca Olsen?«
    Omar Said sah ihn mit ausdrucksloser Miene an.
    »Ich muss sicher sein können, dass Sie mir keinen Scheiß erzählen. Sie erzählen alles und ohne etwas zurückzuhalten. Dann garantiere ich Ihnen, dass die Ärzte morgen früh mit der Chemo Ihrer Mutter beginnen.«
    Ivar K sah ihn mit gestiegenem Respekt an. In Omar Saids Gesicht hingegen las er blanken Hass und erwartete, jeden Augenblick als »Bullenschwein« oder mit Schlimmerem beschimpft zu werden. Aber dann nickte Said und starrte vor sich in den Raum.
    »So viel zu dem gerechten dänischen Gesundheitssystem. Aber ich stimme zu. Fragen Sie mich, und ich gebe Ihnen die Antworten, die ich habe.«
    »Wer hat den Plan entworfen, im Solarium und im Auto eine Bombe zu platzieren?«
    Said fühlte sich alles andere als wohl, antwortete aber, ohne jedoch Wagner dabei anzusehen.
    »Das kann ich nicht beantworten, aber ich kann Ihnen etwas anderes sagen. Der Auftraggeber hat sich an uns gewandt, aber ich kann Ihnen den Namen nicht sagen. Ein Däne. Früher Junkie, jetzt aber clean. Er war auf Entzug, jetzt hat er ein Projekt – aber fragen Sie mich nicht, was für eins. Ihm fehlte das nötige Geld für das Projekt und noch etwas anderes.«
    »Drogen?«, riet Wagner.
    Said schüttelte den Kopf.
    »Waffen«, schlug Ivar K vor.
    Said nickte.
    »Waffen. Deshalb hat er uns die Informationen verkauft. Er wusste natürlich, dass wir mit den Rockern im Krieg sind. Und uns gab er dafür die Information, dass sie in diesem Solarium ihr Drogengeld waschen.«
    »Und Francesca Olsen?«, fragte Wagner.
    Said drehte sich um und senkte seine Rückenlehne, damit er sich zurücklegen und den Blick an die Decke richten konnte, als wäre er allein im Raum.
    »Er wusste, dass wir sie nicht als Bürgermeisterin haben wollen und großes Interesse daran haben, ihr so viel Angst einzujagen, damit sie sich zurückzieht. Er hatte Informationen über sie, die wir an die Presse weiterverkauft haben.

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