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Rachlust - Dicte Svendsen ermittelt

Rachlust - Dicte Svendsen ermittelt

Titel: Rachlust - Dicte Svendsen ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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schlecht. Denn er zählte auf:
    »Er ist am Tatort gewesen. Seine DNA-Spuren sind eindeutig. Du kennst alle Indizien, und im Prinzip sind das erdrückende Beweise. Außerdem konnten auch an My JohannesensLeiche DNA-Spuren in Form von Haaren und Sekreten sichergestellt werden. Die sind gerade im Labor.«
    Sie nickte.
    »Das ist ja gerade das Problem. Aber er ist nicht euer Mann.«
    »Wer dann? Du musst mir was geben, Svendsen.«
    Sie lächelte. War der Weg zurück doch nicht versperrt? So oft hatte sie ihm Geschenke überreicht, und er hatte sich über sie beschwert und sie dann trotzdem geöffnet.
    »Cato Nielsen.«
    »Wer ist das denn?«
    Sie erzählte ihm das, was sie wusste, ohne Peter B und My zu erwähnen. Er nickte. Das schien mit einer Information übereinzustimmen, die er schon bekommen hatte. Ein Name offenbar, auf den sie im Laufe der Ermittlungen gestoßen waren.
    »Und wo finde ich ihn?«
    »Wenn ich das wüsste, hätte ich ihn euch längst vorbeigebracht. Aber er hat etwas Größeres vor.«
    Wagner riss die Augen auf, auch die Augenlider hoben sich fast vollständig.
    »Rache? Wo? Wie?«
    Wenn sie es wüsste, hätte sie es ihm gesagt. Aber sie hatte keine Ahnung. Und auch Peter B hatte keine konkrete Idee gehabt.
    Wagner stand auf. Die beiden Beamten kamen zurück und hatten die Handflächen nach oben gedreht. Er schickte sie raus, um im Streifenwagen auf ihn zu warten.
    »Und er? Peter Boutrup?«
    Wagner nahm den Becher Kaffee dankbar an, den Bo ihm wortlos reichte.
    »Warum versteckst du ihn? Warum riskierst du so viel für ihn?«
    Sie sah ihn an. Was für einen Wert maß sie sich selbst bei, wenn sie nicht aufhörte, die Wahrheit zu verleugnen?
    »Weil er mein Sohn ist.«

KAPITEL 71
    »Bringt ihn in die Ausnüchterungszelle.«
    »Wir sollen ihn einsperren?«
    »Ja.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Ganz sicher. Lasst ihn dort ein paar Stunden sitzen, ich komme später runter.«
    Wagner sah auf das Telefon in seiner Hand, bevor er auflegte. Für einen Moment war es so, als hätte er das Wort »Telefon« vergessen. Er konnte sich auch nicht an den Namen des Beamten erinnern, mit dem er soeben gesprochen hatte. Dieser war in eine Schule in Viby gerufen worden, wo ein Schüler seinen Lehrer bedroht und gesagt hatte, er würde zurückkommen und sie alle abknallen. Die Schule war sofort evakuiert worden, und der Junge wurde festgehalten. Ach ja. Vagn Erik Emdrup, hieß er. Wie hatte er das nur vergessen können?
    Er musste sich konzentrieren. Er starrte seine Hände an, die den Hörer aufgelegt hatten. Und er dachte an Dicte und an das, was sie für ihren Sohn getan hatte. Keine Spur von Unsicherheit. Keine Bedenken. Wie es ihre Art war, hatte sie sich kopfüber in die Geschichte gestürzt, obwohl sie nicht in der Lage war, weder die Tiefe des Wassers noch die Strömung abzuschätzen, die alle ins Verderben reißen konnten.
    Dafür gebührte ihr Anerkennung. Sie nahm Risiken in Kauf. Sie war bereit, sich, ihr Leben und ihre Position aufs Spiel zu setzen, um einen Mann in Schutz zu nehmen, dessen Chancen mehr als schlecht standen. Sie hatte Recht gebrochen, die Polizei belogen, ihre Kollegen und ihren Chef hintergangen. Sie war ausschließlich ihrem Gefühl gefolgt. Das hätte fürchterlich schiefgehen können – das konnte es auch jetzt noch.
    Er lehnte sich in seinem Bürostuhl zurück. Dicte Svendsen spielte mit hohem Einsatz. Und was tat er?
    Er riss sich zusammen und rief Ivar K wegen dieses Cato Nielsen an.
    »Dein Name tauchte bei Dicte Svendsen auf.«
    »›Ivar‹?«, fragte er und klang geschmeichelt.
    »Nein. Cato Nielsen.«
    »Ach so, der.«
    Ivar K war unter anderem mit eben diesem Namen aus der Entzugsklinik »Skråen« in Odder zurückgekommen.
    »Wir müssen ihn finden. Und diese Frau, von der Omar Said gesprochen hat. Überprüf bitte Cato Nielsens Akte. Er war in einem Kinderheim in Ry und ist in den verschiedensten Heimen aufgewachsen.«
    Wagner beendete das Telefonat und ging bei Jan Hansen vorbei, der die Aufgabe zugewiesen bekommen hatte, alle Belege im Fall des Sohlenabdrucks zu überprüfen.
    »Okay, ich bin bereit für ein paar Vorschläge.«
    Hansen nahm einen Klarsichthefter vom Tisch, räusperte sich und schob seinen Stuhl ein Stück zurück.
    »Ich bin ungefähr fünfhundert Quittungen durchgegangen. Davon stammten zweihundertsechsundfünfzig Belege aus Kvickly-Filialen in der Umgebung von Århus. Die verbleibenden einhunderteinundfünfzig wurden mit Karte bezahlt. Und davon waren

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