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Radioactive (Die Vergessenen) (German Edition)

Radioactive (Die Vergessenen) (German Edition)

Titel: Radioactive (Die Vergessenen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Shepherd
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betroffenes Schweigen.
    „ Was passiert jetzt mit den Überlebenden?“, fragt überraschenderweise A233 an meiner Stelle. Offensichtlich bin ich doch nicht die Einzige, die sich für die Bewohner der Sicherheitszone interessiert.
    A489 blickt bedauernd zu Boden. „Sie befinden sich nun außerhalb der Strommauer. Es gibt keinen Einlass für sie.“
    Das kann ich einfach nicht glauben. Sie wollen gesunde Menschen einfach sich selbst überlassen?
    „ Könnte man denn nicht die Strommauer für wenige Minuten ausschalten, um die Menschen zurückzuholen?“, mischt sich nun auch A350 ein.
    Doch A489 schüttelt nur den Kopf. „Das Risiko wäre zu groß.“
    „ Wir könnten wenigstens Messungen durchführen, ob die Radioaktivität immer noch so stark ist?“, schlage ich vor, doch niemand geht auf meinen Vorschlag ein.
    „ Darum geht es nicht“, kommentiert A233 schlicht. Offensichtlich wissen alle etwas, von dem ich nichts weiß, und ich erinnere mich nun auch wieder an die Worte des obersten Kämpfers in einer der letzten Konferenzen. „Es gab Sichtungen“ . Ich wollte A350 danach fragen, aber hatte es durch die ganzen Probleme mit Finn völlig vergessen. Was ist dort draußen, dass die Legion nicht einmal bereit ist, für wenige Minuten ihre Schutzmauer fallen zu lassen? Die Radioaktivität ist es offensichtlich nicht.
    Obwohl mein Kopf voller Fragen ist, gehen die anderen einfach zum nächsten Tagespunkt über. Es ist der Bericht des obersten Kämpfers. Das ist der Punkt, auf den ich die ganze Zeit gewartet habe.
    „ Wie geplant, haben wir gestern den Angriff auf die Verstoßenen durchgeführt. Doch als wir ihr Lager in den Höhlen erreichten, waren sie bereits auf der Flucht. Wir teilten uns auf, um sie zu verfolgen. Aber sie versteckten sich in den Wäldern und stellten uns Fallen. Zwei Kämpfer wurden dabei verletzt.“
    Keine Toten? Ich kann es kaum glauben und muss mich beherrschen, um nicht erleichtert auszuatmen. Ruby hat es offensichtlich geschafft.
    „ Was schlagen Sie als weiteres Vorgehen vor?“, fragt A489 den obersten Kämpfer.
    „ Wenn wir die Wälder niederbrennen würden, hätten sie keine Möglichkeit, sich weiterhin zu verstecken, und eventuell würde sich dabei unser Problem auch direkt mitlösen.“
    Das darf doch nicht wahr sein! Gerade war ich noch erleichtert und jetzt fällt ihnen bereits eine neue Möglichkeit ein, die Rebellen zu foltern und auszulöschen. Was habe ich auch anderes erwartet?
    Aber anscheinend bin ich nicht die Einzige, die mit dem Vorschlag des obersten Kämpfers nicht ganz einverstanden ist, denn nun meldet sich auch A233 wieder zu Wort. „Diese Wälder wachsen bereits seit vierzig Jahren. Sie sind gesund und frei von jeder radioaktiven Verstrahlung. Sie sollten der Anfang des Wiederaufbaus der Natur sein. Mit ihrer Verbrennung würden wir die Arbeit von vierzig Jahren und mehr vernichten.“
    Es sind zwar nicht die Argumente, mit denen ich gekommen wäre, aber wenigstens scheint A233 auf meiner Seite zu stehen, auch wenn sie sich offenbar mehr Gedanken um Bäume als um Menschen macht.
    Aber A489 lässt sich davon wie üblich nicht beeinflussen. „Wenn den Verstoßenen ein Angriff auf uns gelingt, wie es im Norden der Fall war, wird es bald weder Wälder noch eine Legion geben. Denn dann werden wir alle sterben.“
    „ Aber so muss es nicht enden“, werfe ich sofort ein.
    Der Blick, den A489 mir über den Tisch hinweg zuwirft, ist voller Wut und Verachtung. „Ach nein? Was schlägst du denn vor? Sollen wir den Verstoßenen vielleicht die Hand reichen und dabei zusehen, wie sie alles zerstören, was die Legion aufgebaut hat? Wäre das in deinem Interesse?“
    „ Um einander die Hand zu reichen, fehlt jegliches Vertrauen. So einfach ist es leider nicht“, gebe ich ihm recht. „Aber es ist durchaus kein schlechter Ansatz, anders zu reagieren, als es die nördliche Legion getan hat. Sie schlugen die Angriffe der Verstoßenen mit Gewalt zurück und zwangen so die Rebellen, sich weiterhin zu verteidigen und um ihr Leben zu kämpfen. Es gab nur zwei Möglichkeiten, entweder der Tod der Legion oder der Tod der Verstoßenen. Aber so muss es nicht sein. Wir können zusammenarbeiten. Wenn die Verstoßenen sehen würden, dass ihnen von der Legion nicht länger Gefahr droht, hätten sie auch keinen Grund, uns weiter anzugreifen.“
    Obwohl A233 zuerst auf meiner Seite war, schüttelt sie nun vehement den Kopf. „Dafür ist zu viel vorgefallen. Lange Zeit herrschte

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