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Radioactive (Die Vergessenen) (German Edition)

Radioactive (Die Vergessenen) (German Edition)

Titel: Radioactive (Die Vergessenen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Shepherd
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zu vergewaltigen.“
    A350 stimmt dem sofort zu. „Ich kann es bezeugen. Ich habe A518 unmittelbar danach gefunden. Ihre Wunden sind gerade erst verheilt.“
    „ Sie lügen“, schreit A566 aufgebracht und sucht verzweifelt den Blick seines Mentors, doch A489 schaut nur betreten zu Boden. Er weiß, dass nun A566 derjenige ist, dem niemand glauben wird.

14. Fortpflanzung ohne Liebe
     
    Ungeduldig sitze ich vor dem Monitor und trommle mit meinen Fingerspitzen auf das Kontrollboard. Ich bin etwas zu früh für meinen Unterricht bei A350, aber ich wollte die Zeit nutzen, um nach Zoe zu sehen. Doch weder sie noch Clyde oder Finn sind in ihren Zimmern. Bei Finn wundert es mich nicht, schließlich gehört er zur Putzkolonne. Clyde müsste weiterhin im Verhörraum sein, aber auch dort kann ich ihn nicht finden. Doch am ungewöhnlichsten ist, dass Zoe nicht in ihrer Zelle auf der Krankenstation ist. Sie hat keine andere Aufgabe und die Nahrungsvergabe ist schon seit Minuten vorbei. Sie müsste längst wieder zurück sein.
    Ein Räuspern hinter mir lässt mich aufschrecken und herumfahren. A350 steht mit tadelndem Blick hinter mir und mustert die Kameraaufnahmen.
    „ Du wirst D523 nicht in ihrer Zelle finden“, erklärt sie mir schlicht und setzt sich auf den Stuhl neben mir.
    Sofort ahne ich Schreckliches. Haben sie am Ende etwa doch noch A566 geglaubt?
    „ Warum nicht?“
    A350 ersetzt die Aufnahme der leeren Zelle durch einen Blick in die Arena, in der die Kämpfe zur Klassifizierung stattfanden. Sie ist genauso verlassen wie Zoes Zelle. „D523 befindet sich nicht länger auf der Krankenstation.“
    Ich lege meine Stirn fragend in Falten und verbiete mir jede noch so geringe Hoffnung. „Wo ist sie dann?“
    Endlich erlöst mich A350 mit einem gütigen Lächeln. „Sie ist zurück in der Sicherheitszone und wurde genau wie D577 zum Putzdienst eingeteilt.“
    Das ist weit mehr, als ich zu hoffen gewagt hätte. Zoe kann nun den ganzen Tag mit ihrem Bruder verbringen, besser hätte es gar nicht kommen können. Ich weiß, dass A350 dafür verantwortlich sein muss. Am liebsten würde ich ihr vor Dankbarkeit um den Hals fallen, aber vielleicht würde sie mein Verhalten erschrecken. Deshalb belasse ich es bei einem dankbaren Nicken. „Und was ist mit C515?“
    „ Nach deiner Aussage gab es keinen Grund mehr, ihm länger zu misstrauen. Ich bin jedoch der Meinung, dass er seine Aufgabe als Wache außerordentlich gut erfüllt hat, und habe ihm deshalb eine ähnliche Beschäftigung zugewiesen.“ Sie stoppt und grinst mich dann an. „Da D523 ihn nun nicht mehr brauchte, hielt ich es für angemessen, ihn als Wache in der Legionsführerkugel einzusetzen. Er wird noch heute seinen Dienst antreten.“
    Ein freudiger Aufschrei entfährt meiner Kehle. Clyde wird nun bei mir sein. Endlich bin ich nicht mehr alleine. Ich habe nun nicht nur Asha, sondern auch noch Clyde an meiner Seite.
    „ Ich weiß nicht, wie ich dir dafür jemals danken soll“, entgegne ich A350 aufgewühlt. Warum tut sie das alles für mich? Es kann doch nicht einzig und allein daran liegen, dass sie ein guter Mensch ist.
    „ Ich möchte nur, dass es dir gut geht. Es darf nie wieder so etwas wie mit A566 passieren. Du kannst dir nicht vorstellen, welche Schuldgefühle ich hatte, weil ich nicht bei dir war, um dich zu beschützen“, erzählt sie mir ergriffen und greift dabei nach meiner Hand. „Du kannst mir vertrauen.“
    „ Ich weiß“, stoße ich leise hervor, weil mir die Stimme zum Sprechen fehlt. Und ich weiß es wirklich. Ich fühle es. A350 spielt mir nichts vor. Ihre Sorge ist ehrlich.
    „ Was passiert jetzt eigentlich mit A566?“
    A350 verzieht zornig den Mund. „Die anderen Legionsführer waren der Meinung, dass eine Deklassifizierung auf ein Versagen der Legionsführer hinweisen könnte und deshalb nicht möglich wäre. Wir haben beschlossen, ihm die Erlaubnis zum Verlassen der Legionsführerkugel zu entziehen, ebenso sein Stimmrecht bei Konferenzen. Er ist im Grunde nicht mehr als ein Gefangener.“
    Ein Gefangener im goldenen Käfig , denke ich verärgert. Es wäre mir lieber gewesen, ihn nicht mehr sehen zu müssen. Aber vielleicht ist es ganz gut, ihn nicht auf die ahnungslosen Bewohner der Sicherheitszone loszulassen. Wer weiß schon, was er dort noch angerichtet hätte.
    „ Nun aber weiter mit deiner Ausbildung. Ich hätte das heutige Thema eigentlich schon vor Tagen mit dir besprechen sollen, aber du weißt selbst, wie viel hier los

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