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Radioactive (Die Vergessenen) (German Edition)

Radioactive (Die Vergessenen) (German Edition)

Titel: Radioactive (Die Vergessenen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Shepherd
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Wir haben nicht genug Zeit, um euch tagelang gegen Gegner eures Levels antreten zu lassen. Messe dich lieber mit den Besten!“
    Clyde errötet leicht bei ihren Worten und wirft mir einen entschuldigenden Blick zu. Da jedes Murren und Jammern ohnehin nicht hilft, gebe ich mich geschlagen und begebe mich zurück auf unsere Startposition.
    „ 3, 2, 1. Los!“
    Anders als Asha feuert Clyde nicht sofort, sondern fixiert mich und wartet auf eine Reaktion meinerseits. Für einen Überraschungsangriff ist es bereits zu spät, deshalb versuche ich, ihn erneut mit Geschwindigkeit zu überlisten, wie zuletzt auch bei Asha. Wie von der Tarantel gestochen, renne ich los und feuere einen Schuss ab, als ich mich hinter ihm befinde. Clyde reagiert deutlich schneller als Asha, und ehe ich mich versehe, steht er vor mir und wehrt meinen Schussarm mit seinem linken Unterarm ab. Ich bin es nicht gewohnt, dass es beim Arenakampf zu körperlichem Kontakt kommt. Normalerweise werden diese Kämpfe immer aus einer gewissen Entfernung geführt, doch Clyde zieht mir genau in diesem Moment die Füße unter den Beinen weg, sodass ich zu Boden stürze. Ich weiß, dass er mich bereits jetzt problemlos erschießen könnte, doch stattdessen weicht er zurück und gibt mir die Gelegenheit, mich wieder aufzurappeln. Wir nehmen wieder Distanz zueinander ein und ohne mit der Wimper zu zucken, feuere ich einen Schuss ab und setze direkt den nächsten hinterher, so wie Asha es zuvor immer bei mir gemacht hat. Mein Ziel ist, Clyde genauso über das Feld zu jagen wie Asha zuvor mich, aber Clyde ist schneller, als ich es war, und so ist er hinter mir, noch ehe ich mich ducken kann. Aber er schießt nicht auf mich, sondern schmeißt mich durch einen groben Stoß zu Boden.
    „ Sehr gut! Hätte er sofort geschossen, wäre die Chance groß gewesen, dass du hättest ausweichen können. Doch wenn du erst mal mit dem Gesicht voran im Sand liegst, sind deine Chancen gering“, kommentiert A350 das Ganze, während ich prustend den Sand versuche auszuspucken. In meinem ganzen Mund knirscht es vor lauter Sand. Es ist das zweite Mal, dass Clyde mich hätte erschießen könne, aber es nicht tut. Er ist mir haushoch überlegen.
    Erschöpft drehe ich mich auf den Rücken und blicke in das helle Licht der Deckenleuchten.
    „ Wirst du wohl wieder aufstehen?“, schreit A350 völlig aufgebracht. „Ich habe dir nicht erlaubt, dich auszuruhen!“
    Clyde beugt sich über mich und hält mir seine Hand entgegen, um mir aufzuhelfen. Erleichtert nehme ich sein Angebot an.
    „ Verdammt! Warum schießt du in diesem Moment denn nicht?“, flucht A350, kaum dass ich neben Clyde wieder auf den Beinen stehe.
    Überrumpelt starre ich sie an. „Er hat mir seine Hilfe angeboten, dann erschieße ich ihn doch nicht. Wie unfair wäre das denn?!“
    „ Bei den Paarungskämpfen geht es nicht darum, wer sich am fairsten benimmt, sondern nur darum, wer gewinnt!“, schreit sie mit hochrotem Kopf und tritt dann bedrohlich auf mich zu.
    „ Wenn du einer Befruchtung entgehen willst, solltest du lieber mit allen Mitteln kämpfen“, zischt sie mir zu.
    Sie wirkt mittlerweile genauso erschöpft wie ich, dabei hat sie nicht einmal gekämpft. Offensichtlich hat sie sich so in den Kampf hineingesteigert, dass sie ihn förmlich mitempfindet.
    „ Ich denke, es ist jetzt Zeit für eine kurze Pause“, erklärt sie dann aber gutmütig. Wahrscheinlich hat sie auch eingesehen, dass es einfach nichts bringt weiterzukämpfen, solange ich und auch einige andere mit ihren Kräften am Ende sind.
    Clyde klopft mir aufmunternd auf die Schulter, als wir von A350 zu den anderen auf die gegenüberliegende Seite der Arena laufen.
    „ Du hast dich gar nicht so schlecht geschlagen. Deine Ausdauer ist sogar ziemlich gut.“
    Ich weiß, dass er es nur gut meint, aber genauso weiß ich auch, dass ich meine Gegner nicht besiegen kann, indem ich ihnen davonlaufe. Ich muss sie erschießen, um gewinnen zu können.
    Asha, Zoe und Ruby haben sich in einem Kreis auf den Boden gesetzt. Nur Finn lehnt ein Stück abseits von ihnen an der Mauer.
    Fragend blicke ich zu Zoe, doch die macht nur eine wegwerfende Handbewegung. „Ich hab alles versucht, aber er ist sturer als jeder Esel. Zumindest in der Hinsicht ist er noch genau der Gleiche, auch wenn das leider schon alles ist. Glaub mir, ich habe es im Guten versucht und ihm alle möglichen Kindheitserinnerungen aufgetischt. Als das nichts geholfen hat, habe ich ihn angeschrieen

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