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Rächerin der Engel

Rächerin der Engel

Titel: Rächerin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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sind so weit, Lieutenant.«
    »Pack dir ein paar Sachen in eine Reisetasche, Tonia«, sagte Bree. »Morgen früh reden wir dann über alles, okay?«
    »Vielleicht fahre ich nach Hause, nach Plessey«, erwiderte Tonia. »Nur für ein Weilchen.«
    »Auch darüber können wir morgen früh sprechen«, entgegnete Bree. »Wenn Sergeant Markham deine Aussage aufgenommen hat, fährst du erst mal zu Cissy.«
    »Kann ich Sascha mitnehmen?«
    Sascha stupste Bree mit dem Kopf gegen die Knie. Sie verstand sofort, was er damit sagen wollte.
    »Und was, meinst du, würde Sweet Pea davon halten?«
    Antonias kummervolles Gesicht hellte sich auf. »Die hab ich ganz vergessen. Sascha würde ganz schön die Nase rümpfen, wenn er all ihre pinkfarbenen Schleifchen sieht, was, Sascha?«
    »Sweet Pea ist ein Pudel«, erklärte Bree Hunter. »Ein sehr verhätschelter Pudel.«
    »Okay«, sagte Antonia. Nachdem sie sich erneut in Hunters Taschentuch geschnäuzt hatte, gab sie es ihm zusammengeknüllt zurück. »Dann werd ich mal. Tut mir leid, das mit Ihrem Freund.«
    »Mir auch«, erwiderte Hunter grimmig.
    Bree wartete, bis Antonia ihre Sachen zusammengepackt hatte und durch die Hintertür verschwunden war. Die Geräusche, die sie von der Vorderseite des Hauses her vernahm, verrieten ihr, dass Eddies Leiche auf einer Rollbahre zum Krankenwagen geschafft wurde. Jemand – vermutlich einer der Polizisten – sagte: »Es gibt nichts mehr zu sehen, Leute. Geht nach Hause.«
    »Es überrascht mich, dass das Fernsehen noch nicht hier ist«, sagte Bree.
    »Das ist nur eine Frage der Zeit.« Hunter zog einen Stuhl vom Küchentisch weg, setzte sich und rieb sich mit den Händen übers Gesicht.
    »Soll ich uns einen Kaffee machen?«
    »Gute Idee.«
    Bree mochte guten Kaffee, ebenso wie sie den ganzen Vorgang des Kaffeezubereitens mochte. Sie mahlte die Bohnen, kochte das Wasser und gab beides in die Cafetière. Nachdem sie zwei Tassen auf den Tisch gestellt hatte, nahm sie Hunter gegenüber Platz.
    »Du weißt, dass das hier mit dem Fall in Verbindung steht.«
    Hunter nickte. »Er dachte, er hätte etwas in der Videoaufnahme der Autopsie entdeckt.«
    »Tatsächlich?« Bree führte ihre Tasse zum Mund, ließ die Hand jedoch wieder sinken. Wenn sie so spät noch Kaffee trank, würde sie nicht schlafen können. Hunter schien damit keine Probleme zu haben. »Hat er dir gesagt, was es war?«
    Hunter schüttelte den Kopf. »Er hat mir nur eine Nachricht hinterlassen. Er wollte, dass ich heute Abend ebenfalls zu B. Matthew’s komme.« Hunter hatte die ganze Zeit auf seine Hände gestarrt. Jetzt hob er den Kopf und sah Bree mit kaltem Blick an. »Dann hat er noch eine Nachricht für mich hinterlassen, um mir mitzuteilen, dass du eine andere Zeit für das Treffen vorgeschlagen hättest.«
    »Das stimmt nicht«, erwiderte Bree. »Und um deiner Frage zuvorzukommen: Ich war von ungefähr sechs Uhr bis acht Uhr dreißig mit mindestens vierzig anderen Leuten zusammen. Ununterbrochen.«
    Tully O’Rourke war nicht da. Jameson war nicht da. Fig und Danica waren nicht da.
    Bree sah zu Sascha hinüber und überlegte, ob ihre Liste mit Verdächtigen gerade kürzer geworden war.
    »Hat jemand einen Schuss gehört?« Bree runzelte die Stirn. »Moment mal. Auf dem Fußboden in der Halle war kein Blut. Die Leiche ist also hier hergebracht worden?«
    »Glaub schon.«
    »Wissen wir denn die ungefähre Todeszeit?«
    »Noch nicht.« Hunter zögerte. »Es gab einige untrügliche Merkmale. Der Körper war noch ziemlich warm, die Blutgerinnung noch nicht sehr weit fortgeschritten.« Sein Gesicht verdüsterte sich. »Er wurde nur wenige Stunden, bevor wir ihn fanden, getötet.«
    »Gibt es einen Hinweis, wann jemand den armen Kerl in meinem Haus abgeladen hat?«
    »In der Bay Street herrscht viel Verkehr, besonders während der Rushhour.«
    »Und wer hat ihn gefunden?«
    »Dein Nachbar. Der Antiquitätenhändler. Als er sein Geschäft gegen sieben Uhr dreißig zumachte, bemerkte er, dass deine Haustür ein Stück offenstand.«
    »Und er …?«
    Hunter breitete die Hände aus. »Wir haben seine Aussage noch nicht aufgenommen.« Er holte sein Handy heraus, rief jemanden an und sagte: »In Ordnung.« Dann erhob er sich.
    »Willst du schon gehen?«
    »Du weißt doch, wie die Sache läuft, Bree. Eddie war zwar vom Dienst suspendiert, aber trotzdem war er einer von uns. Wir werden uns gewaltig ins Zeug legen, um seinen Mörder zur Strecke zu bringen.«
    »Natürlich«, murmelte Bree.

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