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Rächerin der Engel

Rächerin der Engel

Titel: Rächerin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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sie.
    »Wir können uns keinen Rechtsanwalt leisten«, sagte Barrie und lächelte gezwungen. »Nur wenn Sie uns übers Ohr hauen. Dann können wir Sie natürlich belangen. Soviel ich weiß, erhalten Rechtsanwälte hier in den Vereinigten Staaten ein sogenanntes Erfolgshonorar. Ist das richtig?«
    »Ja«, erwiderte Bree. »Der Vertrag bietet Ihnen zehn Prozent der Players, im Gegenzug muss sich Sir Ciaran verpflichten, der Truppe drei Jahre lang für Hauptrollen zur Verfügung zu stehen. Sie sind für den gleichen Zeitraum ebenfalls als Ensemblemitglied eingeplant.«
    »Ich dachte, Tully wolle uns fünfzehn Prozent geben.«
    »Nein, das ist nicht der Fall, Lady Fordham.«
    »Nun ja.« Sie seufzte, und einen flüchtigen Moment lang wirkte sie alt, verletzlich und sehr, sehr müde. »Wissen Sie, Miss Winston-Beaufort, Leute wie wir haben es schwer. Wir haben uns nie dazu hergegeben, in solch grässlichen Stücken wie The Producers oder König der Löwen aufzutreten, die eine Unmenge Geld einbringen. Obwohl ich sagen muss, dass Ciaran mein König der Löwen ist.« Sie lächelte ihren Mann an. »Jedenfalls werden wir unterschreiben, gern und voller Dankbarkeit. Nicht wahr, Darling?« Der Blick, den sie Sir Ciaran zuwarf, war so liebevoll und sehnsüchtig, dass es Bree sofort zu Herzen ging.
    Sie sah diskret weg und tat so, als beschäftige sie sich mit dem Vertrag. Dann legte sie Barrie und Sir Ciaran den Vertrag vor, damit beide unterschreiben konnten. Nachdem dies erledigt war, holte Bree Sir Ciarans Biographie, Ein Schurk’ und niedrer Sklav’. Ein Schauspielerleben , aus der Aktentasche und reichte ihm das Buch. »Meine Mutter Francesca und ich würden uns sehr freuen, wenn Sie das signieren könnten, Sir Ciaran.«
    Er hatte gerade geistesabwesend aus dem Fenster gestarrt. Jetzt wandte er sich Bree zu und sah sie mit seinen leuchtenden türkisblauen Augen eindringlich an. (»Er hat mich so angesehen, Mama«, würde sie später zu Francesca sagen, »wie er Cathy auf der Heide ansieht. Ich bin förmlich dahingeschmolzen.«) »Aber gern. Für Bree? Und Francesca? Zwei wunderschöne Damen, denen ich begegnet bin.« Schwungvoll setzte er die Widmung ins Buch.
    »Danke.« Bree verstaute das Buch wieder in ihrer Aktentasche.
    »Wo bleiben denn die Getränke?«, fragte Barrie in ihrer fahrigen und gleichzeitig herrischen Art.
    In diesem Augenblick klopfte es, und Emerald Billingsley kam mit einem Tablett herein, auf dem Kannen mit Kaffee und Tee standen. Neben dem Zucker und der Sahne befand sich ein Karton mit Papiertaschentüchern.
    »Ah«, sagte Sir Ciaran. »Hervorragendes Timing, schöne Maid.«
    »Ich bin keine Maid, Sir«, erwiderte Mrs. Billingsley höflich, »sondern Miss Winston-Beauforts Sekretärin. Ich helfe hier heute nur aus.«
    »Aber schön sind Sie trotzdem.« Sir Ciaran erhob sich, nahm ihr das Tablett ab und stellte es auf den Schreibtisch. Dann ergriff er ihre Hand und küsste diese.
    »Sehr freundlich von Ihnen, Sir«, sagte Mrs. Billingsley. Sie biss sich auf die Unterlippe und sah Bree erstaunt an.
    »Danke, Mrs. Billingsley. Würden Sie so freundlich sein, noch einmal zu mir zu kommen, wenn Sir Ciaran und Lady Fordham gegangen sind? Ich möchte Sie bitten, den Vertrag ins Büro zurückzubringen.«
    »Mach ich.« Sie verließ das Zimmer mit der gleichen Würde, mit der sie es betreten hatte – und die war beträchtlich.
    »Soll ich die Gastgeberin spielen?« Barrie ging zum Tablett und machte sich daran, die Getränke auszuschenken.
    »Ich habe nur noch ein paar Fragen, dann sind wir fertig.« Erwartungsvoll zog Barrie die Augenbrauen hoch, während sie Bree eine Tasse Kaffee hinstellte. »Tully hat mich gebeten, den Tod von Mr. O’Rourke zu untersuchen.«
    »Dieser Kerl«, sagte Sir Ciaran angewidert. »Tully und Barrie sind schon seit Jahren befreundet, und wir haben den Mann nur um ihretwillen ertragen.« Er trank einen Schluck Kaffee und stellte die Tasse ab. »Was für ein Spießer.«
    »Wir hätten ihn auch ertragen, wenn es meine Freundschaft mit Tully nicht gegeben hätte«, erklärte Barrie. »Darf ich offen sprechen, Miss Beaufort?«
    »Selbstverständlich.«
    »Nachdem sich Russell umgebracht hatte, saßen wir in der Zwickmühle.«
    »Zwischen Skylla und Charybdis«, erläuterte Ciaran.
    »Das Theater hat nicht mehr die Mäzene, auf die es sich früher stützen konnte.«
    »Und wir werden älter. Entschuldige, meine Liebe«, setzte Ciaran hinzu, als er den entrüsteten Blick seiner Frau

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