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Rächerin der Engel

Rächerin der Engel

Titel: Rächerin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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und Angst davor habe, pleite zu gehen.«
    Bree musste zugeben, dass sie schockiert war. Barrie Lady Fordham sollte eine kleine Diebin sein? Aber das erklärte Danis Bemerkung … was auch immer sie sonst sein mögen . Außerdem konnte sie gut daran anknüpfen, um Fig eine ihrer Fragen zu stellen. »Ist das der Grund, warum Ihr Vater die Fordhams nicht mochte? Weil Barrie eine …«
    »Gaunerin ist?«, ergänzte Fig. »Woher zum Teufel soll ich das denn wissen? Doch, ich weiß es«, korrigierte er sich selbst. »Er regte sich öfter auf, weil Kleingeld oder etwas von Mutters Schmuck abhanden gekommen war, beruhigte sich aber schnell wieder. Sie und Mutter kennen sich schon seit ewigen Zeiten, wissen Sie.«
    »Nein, das wusste ich nicht.«
    »Sie wussten nicht, dass meine geschätzte Mutter früher auch beim Theater war? Barrie hat Ruhm errungen, wenn auch keinen Reichtum. Mutter hat Vater errungen. Und mich.«
    Bree konnte nicht gut mit Teenagern umgehen. Lindsey Chandler war genauso widerspenstig und unhöflich gewesen wie dieser Junge, und wie bei Lindsey hätte sie ihm am liebsten eine geknallt. Aber Lindsey hatte sich wenigstens die Haare gewaschen.
    »Fig, Sie wissen, dass Ihre Mutter mich zum Teil deswegen engagiert hat, weil ich den Tod Ihres Vaters untersuchen soll.«
    Er zuckte die Achseln.
    »Im Zusammenhang damit ist etwas sehr Tragisches passiert.«
    »Der chinesische Cop. Dem hat auch jemand den Kopf weggepustet.« Er schnitt eine Grimasse. »Entzückend.«
    »Genau. Sagen Sie, wie gut kannten Sie Eddie Chin?«
    »Ziemlich gut.«
    »Ziemlich gut?« Bree starrte ihn erstaunt an.
    »Klar. Eddie glaubte, Vater sei ermordet worden. Das glaube ich auch. Nachdem …« Er machte eine Pause, schluckte und fuhr dann fort: »Nachdem es passiert war, fing Eddie an, sich bei mir einzuschmeicheln, verstehen Sie? Vielleicht dachte er, ich würde ein paar Familiengeheimnisse ausplaudern oder so. Aber ich hab gesagt: Mann, ich bin voll dabei. Ich glaub auch, dass jemand den Alten kaltgemacht hat, und will den Mörder genauso schnappen wie Sie.«
    »Haben Sie ihn oft gesehen, während er in Savannah war?«
    »Nein. Nachdem Mutter ihm gerichtlich hatte untersagen lassen, sie zu belästigen, ist er irgendwie durchgedreht, wissen Sie. Da hatte er echt ein Rad ab.«
    »Sie hatten also keinen Kontakt mehr mit ihm?«
    »Nein. Na ja, da war noch dieser durchgeknallte Anruf vor ein paar Tagen. Ich hab bloß gesagt, Mann, Sie haben vergessen, Ihre Medikamente zu nehmen.«
    »Was war das für ein Anruf?«
    »Mal überlegen. Ich war schon wach, es muss also nach elf gewesen sein. Und die Sonne schien. Plötzlich klingelt mein Handy, und eine Stimme sagt: Ich weiß, dass Sie es getan haben. Ich komme, um es mir zu holen. Und ich sage: Hey, Eddie, sind Sie das? Hier ist Russell, Mann. Was soll denn das? Und er antwortet: Russ? Sind Sie das? Sorry, Mann, sorry. Dann hat er aufgelegt.« Sein Blick huschte zur Seite. »Das war’s. Irre, was?«
    »Was hat er denn damit gemeint? Ich weiß, dass Sie es getan haben. Ich komme, um es mir zu holen. Was meinen Sie?«
    »Dass ich was getan habe? Vater umgebracht? Quatsch. Er kommt, um es sich zu holen? Was denn?«
    »Er hat Sie Russ genannt, nicht Fig?«
    »Meine Freunde sagen Russ zu mir, ja.«
    An dieser Geschichte war irgendetwas, das sich falsch anhörte. Bree sah zu Sascha hinüber, der nach wie vor geduldig in der Ecke saß. Fig hatte den Hund nicht zur Kenntnis genommen, was allerdings nicht bedeuten musste, dass er ihn nicht gesehen hatte. Sascha hob die Pfote und ließ sie wieder sinken, was in keiner Weise aufschlussreich war.
    »Ziehen Sie es vor, Fig genannt zu werden oder Russ?«
    »Wir nennen ihn Fig, weil er als Junge diese Kekse so mochte. Fig Newtons, wissen Sie.« Tully rauschte ins Zimmer. In der einen Hand hatte sie das silberne Tintenfass, in der anderen das Cloisonnégefäß. Sie trug sehr gut geschnittene Jeans, ein weißes Männerhemd und Diamantohrringe, die ein kleines Vermögen gekostet haben mussten. »Diese verdammte Barrie mit ihren langen Fingern«, sagte sie, indem sie die Augen theatralisch verdrehte. »Eine ihrer entzückenden kleinen Schwächen. Wo zum Teufel soll ich die Sachen denn jetzt hintun? Jedenfalls nicht wieder auf den Schreibtisch. Ins Sideboard.«
    Fig erhob sich. »Komm, Mutter, lass mich das machen.« Er dachte kurz nach. »Vielleicht solltest du die Ohrringe auch ins Sideboard tun.«
    »Fass das ja nicht an«, schnauzte Tully. »Und red nicht

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