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Rätsel des Nordens (Thenasia) (German Edition)

Rätsel des Nordens (Thenasia) (German Edition)

Titel: Rätsel des Nordens (Thenasia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Grömmer
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tun.
    „Über die Gebiete um Eisenhand
werden wir separat noch einmal reden müssen. Dies dürfte ein eher längerfristiges
Unterfangen sein.“
    Auf der Stelle umkehrend verließ
er den Raum, um seine Planungen zu konkretisieren. Durch seine schwarze Robe
schien ihn die Nacht zu verschlucken. Der König hingegen blieb noch einige Zeit
allein vor dem herunterbrennenden Feuer sitzen und fragte sich, ob jetzt, nach
all den ruhigen Jahren die stürmischen Zeiten wieder näherkommen würden.
    In den folgenden Tagen begannen
Thormir und Regnir gemeinsam mit Bhelm, über das Zusammenstellen einer
geeigneten Truppe zu sinnieren. Der frühere Hauptmann war vor acht Jahren zum
ersten königlichen Heerführer in der Geschichte der Menschen ernannt worden.
Als solchen unterstand ihm das gesamte Militärwesen, solange der König nicht
persönlich dessen Führung beanspruchte. Zu dritt wählten sie nun jene Soldaten
aus, die sie für die Mission am fähigsten hielten. Als Führer wurde nach langem
Hin und Her der erfahrene Kommandant der Stadtwache, Leutnant Ergon,
auserkoren. Ursprünglich wollte der Heerführer selbst das Kommando übernehmen,
doch konnte ihn der König überzeugen, in Eisenhand zu bleiben, da sehr bald
tief greifende Kriegsvorbereitungen zu treffen wären.
    „Wir benötigen deine Hilfe hier
am meisten, Bhelm. Lass Leutnant Ergon die Kompanie führen. Sollten des
Kanzlers schlimmste Befürchtungen wahr werden, so können wir – auch wenn dies
hart klingen möge – deinen Verlust am wenigsten verkraften.“ Regnir blickte in
die Augen des Heermeisters. Seit ihrer Kindheit kannten sie sich nun. „Hab
keine Sorge! Ich schicke die Männer nicht in den Tod. Ich bitte dich sogar,
ihnen noch einen vollständig ausgerüsteten Geleitschutz mitzusenden.“
    Bhelm war zwar noch immer nicht
überzeugt, denn keineswegs vertraute er dem Stadtkommandanten, allerdings
beugte er sich dem Willen des Königs. Er gelobte, die Kundschafter mit den
schärfsten Augen und die Krieger mit den stärksten Schwertarmen für die
Expedition abzustellen. Noch heute würde er außerdem Leutnant Ergon eine
Nachricht zukommen lassen, da sich dieser noch immer auf einer Bärenjagd
befinden würde, um die nahe gelegenen Gehöfte zu schützen. Bhelm grüßte den
König und verließ augenblicklich die Halle.
    „Das wäre getan“, sagte Regnir
und blickte ihm noch lange nach. Die Königshalle war an diesem wunderschönen
Morgen durchflutet vom Licht der Sonne, die jede Sorge wegzulächeln schien.
„Thormir“, wandte er sich dem Kanzler zu. „Glaubst du, dass es zu Problemen
zwischen den beiden kommen wird? Dass sie sich gegenseitig blockieren?“, doch
der Magier schüttelte nur den Kopf.
    „Ergon ist zuverlässig und umgänglich.
Bisher ist mir noch keine Klage über ihn zu Ohren gekommen. Auch in jener Zeit,
als er noch einer der acht Wachtmeister von Eisenhand war, glänzte er durch
tadelloses Führungsverhalten. Wir sollten uns eher Gedanken machen, wer ihn
während seiner Abwesenheit ersetzen kann“, entgegnete der Kanzler. „Über Bhelm
würde ich mir ebenfalls nicht den Kopf zerbrechen. Er ist nun Mal von Zeit zu
Zeit ein Sturkopf, aber letztlich kehrt er immer wieder zur Vernunft zurück.“
    Regnir nickte und wollte wissen,
ob man das Tribunal jetzt schon unterrichten solle. Thormir verneinte
energisch:
    „Lass uns die Sache für eine
Weile geheim halten, auch wenn ich weiß, dass du denkst, dass sie darüber
murren werden. Sollen sie ruhig! Du bist König, nicht die Edelmänner! Sie
sollen über die grundlegenden Dinge informiert werden, nicht über jeden Pieps,
den die Tauben vom Dach der Königshalle abgeben.“
    „Danke“, entgegnete Regnir knapp.
Er wusste noch immer nicht so recht, wann er das Tribunal unbedingt
zusammenrufen musste und wann nicht. Es war eine Handhabe, die sich in der Tat
erst noch einbürgern musste.
    „Keine Ursache“, frohlockte der
Alte und nahm ein Stück Käse von einem nahestehenden Tischchen. Die
Käseherstellung hatten die Menschen erst vor ungefähr vier Jahren durch Zufall
entdeckt, als ein Bottich Kuhmilch unbemerkt über längere Zeit gestanden hatte.
Den dadurch entstandenen festen, gelblich-weißen Klumpen hatte man zu Thormir
gebracht, der nach wenigen Tagen herausgefunden hatte, dass er essbar war.
„Allein dafür hat sich die Sesshaftigkeit bereits gelohnt“, dachte der Kanzler,
dessen alchemistische Fähigkeiten legendär waren. Man erzählte sich, dass er in
großen Laboren

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