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Rätsel des Nordens (Thenasia) (German Edition)

Rätsel des Nordens (Thenasia) (German Edition)

Titel: Rätsel des Nordens (Thenasia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Grömmer
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unterhalb der Stadt den Prozess zu erforschen versuchte, der
Milch zu Käse machte, denn er war geradezu besessen von dieser Art Nahrung.
Regnir hingegen knabberte lustlos an einem Stück Schinken. Allgemein aß er
wenig, wie immer, wenn er unter Stress stand. Er beugte einige Fuß vom Kanzler
entfernt über einen großen, rechteckigen Tisch aus massiver Eiche und durchforstete
Zuschriften und Kartenmaterial, um sicherzugehen, dass ihm auch nichts
entgangen war.
    „Thormir“, sagte der König just
in dem Moment, als dieser ein größeres Stück Käse hinunterschlang. Vollkommen
überrascht begann der arme Mann zu husten und zu prusten, während sein Gesicht
vor Erregung rötlich anlief. Regnir sprang schnell herbei, um ihm auf den
Rücken zu klopfen, damit er wieder Luft holen konnte.
    „Ist alles in Ordnung mit dir?“
    „Ja. Nur ein Stück Käse“,
antwortete Thormir.
    „Ich hab’s dir gleich gesagt: Das
Zeug hat’s in sich“, witzelte der König. Der Magier brummte. „Ich wollte dir
außerdem gerade etwas Wichtiges mitteilen, aber durch deinen Hustenanfall habe
ich es glatt vergessen.“
    „Vielleicht sollte der Kanzler
auch im Allgemeinen einfach weniger Tabak rauchen? Das Kraut ist sowieso schwer
zu beschaffen“, spöttelte Theodus, der soeben die Halle über die große Treppe
betreten hatte. „Außerdem meint Königin Ingmir, dass es fürchterlich stinken
würde und dass es außerdem schlecht für den Körper sei“, fuhr er fort und
lächelte unbeschwert in die Runde. Dem Anschein nach war der Verwalter vor
nicht allzu langer Zeit erst dem Bette entstiegen und brachte deshalb eine
frische Portion mit sich.
    Thormir blickte jedoch angesichts
der Witze über seinen geliebten Käse und über den von ihm hoch geschätzten
Tabaks äußerst missmutig drein. Ihm war im Augenblick nicht unbedingt nach Spaß
und Freude.
    „Trotz allen Respekts gegenüber
der Königin: Ich brauche hin und wieder eine Pfeife, um mein Hirn produktiv zu
halten. Den Geruch nimmt die gute Frau Ingmir ausschließlich dann wahr, wenn
sie mich einmal in meiner Alchemistenstube besucht, damit ich ihre Kräuter auf
Giftigkeit prüfen darf, bevor unser Regnir sein Mittagsmahl bekommt. Kurzum:
Der Qualm ist in meiner Bibliothek und nicht in ihrer Küche. Und nun zu dir,
Theodus.“ Thormir hielt inne, um eine nicht ganz ernst gemeinte entschiedene
Miene aufzusetzen: „Dir will ich sagen, dass ich ohnehin höchst selten Tabak
genieße. Mein Bedarf liegt bei vielleicht fünfzig Pflanzen pro Jahr. Vergiss
nicht, dass du uns bei deiner Ernennung zum königlichen Verwalter versprochen
hast, alle gewünschten Waren beschaffen zu können. Doch wenn selbst dieses
Ehrenwort nur schwerlich einzuhalten sein sollte, dann appelliere ich an dein
Ehrgefühl, das dir gewiss nicht erlaubt, einem alten Mann ab und zu eine kleine
Pfeife zu verbieten.“
    Der Kanzler grunzte. Zufrieden
war er mit seinem Konter, der, wie es ihm schien, sehr gelungen war. Auch
Regnir konnte sich das Grinsen nicht ganz verkneifen und selbst Theodus musste
lachen, obwohl es in der Tat schwierig war, Tabak kultivieren zu lassen. Dafür
schien die Gegend einfach zu kühl und zu feucht zu sein. Es gab ausschließlich
einen Ort für die Pflanzen jener Art und dabei handelte es sich um einen
kleinen Hang südlich von Eisenhand. An jeder anderen Stelle begannen die
wertvollen Blätter schnell zu faulen, sodass sich der Ernteertrag in engen
Grenzen hielt.
    „Ah ja“, sagte der König
urplötzlich. Kanzler und Verwalter blickten ihn verwundert und ratlos an. „Ich
wollte eigentlich Thormir vorhin beauftragen, dich über eine wichtige Sache zu
unterrichten, aber da du jetzt hier bist, kann ich das ja nun selbst tun:
Theodus, du musst einiges an Material für eine kleinere Expedition auftreiben.“
    „Eine Expedition? Hat Thormir
ganze Felder von Tabak entdeckt, die er jetzt erobern möchte?“, fragt der
oberste Lagermeister mit bissigen Worten, doch kurzerhand wurde ihm klar, dass
es sich um eine ernste Angelegenheit handeln musste. Regnir weihte ihn augenblicklich
die Einzelheiten der geplanten militärischen Aktivitäten ein.
    „Da liegt ein harter Brocken
Arbeit vor uns“, meinte Theodus, als er die Neuigkeiten aufgenommen hatte. „So
ein großes Unterfangen hat unser Volk bisher noch nie geplant, geschweige denn,
durchgeführt.“ Der königliche Verwalter schaute nachdenklich auf einen Fetzen
Papier. „Im Moment führen wir Waffen und Rüstung für vielleicht

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