Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Titel: Rätsel um 1: ... das verlassene Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
essen. Sie setzten sich an einen kleinen Tisch, und die alte Frau kam geschäftig, um sie zu bedienen.
    »Na, wie gefällt es euch denn im Rockingdowner Landhaus?« fragte sie. »Hübsch dort, nicht wahr? Freundlicher als das Herrenhaus, von dem man sich so seltsame Geschichten erzählt.«
    »Was für seltsame Geschichten?« Robert bezahlte und sah die alte Frau fragend an.
    »Ach, ich will euch nicht damit ängstigen.« Die alte Frau beugte sich vor. »Ja, ja, das Haus hat schlimme Tage gesehen.
    Es ist, als ob ein Fluch darauf läge. Wenn man bedenkt, was da alles passiert ist.«
    Das klang aufregend! »Was ist denn passiert?«
    »Ach, alle sind gestorben, auch die beiden kleinen Kinder.«
    »Was für kleine Kinder?« fragte Dina hastig. »Hieß eins vielleicht Bob?«
    »Ja, das stimmt, woher weißt du denn das?« fragte die alte Frau erstaunt. »Ja, er hieß Robert und wurde Bob genannt. Seine kleine Schwester Arabella fiel aus dem Fenster des Kinderzimmers. Die Eltern ließen das Fenster vergittern, aber kurz darauf bekam der kleine Robert Scharlach und starb auch.«
    Armer, kleiner Bob! Dina dachte an das Taschentuch mit dem Namenszug aus blauer Seide, das sie bei sich trug, und an den bunten Spielzeugsoldaten und das alte Kinderbuch.
    »Dann wurden die Zimmer abgeschlossen«, erinnerte sich die alte Frau, »und das Kindermädchen mußte alles so lassen, wie es war.
    Die arme Person war ganz außer sich, sie hatte die beiden Kinder wie ihre eigenen geliebt.«
    »Oh, was wurde denn aus den armen Eltern?« fragte Robert.
    »Die sind bald darauf gestorben, habe ich euch das nicht schon erzählt, als ihr das letzte Mal hier wart? Ja, ja, eine traurige Geschichte.«
    Die Kinder waren nachdenklich und still geworden. Robert war der erste, der sich darauf besann, daß sie ein Seil kaufen wollten. Er sah sich in dem Laden um. Die Regale waren vollgestopft mit allen möglichen Dingen. Da gab es Töpfe und Schüsseln und Eimer, und von der Decke hingen Kessel, Pfannen und Bürsten.
    In einer Ecke lagen Decken auf Liegestühlen und daneben am Boden Gartenschläuche. Und der Hering und die Schmierseife fehlten auch nicht. Es gab einfach alles.
    »Finden Sie sich eigentlich in Ihrem Laden zurecht?« fragte Dina neugierig. »Sie haben so viele verschiedene Sachen.
    Können Sie überhaupt behalten, wo alles liegt?«
    »Natürlich kann ich das!« Die alte Frau strahlte über ihr runzliges Gesicht. »Wenn ihr irgend etwas verlangt, werde ich es euch sofort geben.«
    »Können Sie mir ein langes, starkes Seil geben?« fragte Robert.
    »Ein Seil? Na, da wollen wir mal sehen.« Die Alte runzelte die Stirn. »Da rechts, gleich am Ende, müßte es sein.«
    »Ich will nachgucken«, erbot sich Barny. »Sie können doch nicht auf die Leiter steigen.«
    Wahrhaftig, im zweiten Regal rechts sah Barny das Seil.
    Leichtfüßig wie eine Katze sprang er hoch und zog es herunter.
    »Ja, ja, wenn man jung ist«, sagte die alte Frau. »Du könntest in einem Zirkus auftreten, tatsächlich, das könntest du. Wie du springen kannst.«
    Die Kinder lachten verstohlen, aber niemand sagte etwas. Die alte Frau sah nach dem Preisschild, betrachtete die Kinder prü fend und fragte: »Wollt ihr das Seil wirklich haben, macht ihr auch keine Dummheiten damit? Es ist sehr teuer, aber es ist gut und stark. Vielleicht nehmt ihr lieber ein billigeres. Was habt ihr denn damit vor?«
    »Ach, alles mögliche«, sagte Dina schnell, »wir nehmen das hier.«
    Robert bezahlte. Es war nur gut, daß die Ferien erst angefangen hatten und er noch sein ganzes Taschengeld besaß. Sie nahmen das Seil, sagten »Auf Wiedersehen« und gingen hinaus. Als sie auf der Straße waren, schlug die Kirchturmuhr.
    »Schon halb eins«, rief Dina, »wir müssen sehen, daß wir nach Hause kommen. Heute nachmittag treffen wir uns wieder.«
    »In Ordnung«, sagte Barny.
    »Wo wirst du eigentlich essen?« fragte Stubs. Es war ihm plötzlich eingefallen, daß Barny ja kein Zuhause und niemanden hatte, der für ihn sorgte.
    »Ich werde mir etwas Brot und Käse kaufen, und Miranda bekommt eine Apfelsine, die mag sie sehr gern.«
    Er ging mit dem Äffchen davon, nachdem er mit den dreien ausgemacht hatte, daß er sie nachmittags abholen sollte.
    Und Dina nahm sich vor, Fräulein Pfeffer zu bitten, ihnen dann etwas zu essen mitzugeben.
    Sie machte sich Sorgen um Barny. Es war bestimmt nicht das richtige, immer draußen zu schlafen. Was tat er, wenn es regnete? Sicher hatte er auch nichts anderes

Weitere Kostenlose Bücher