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Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Titel: Rätsel um 1: ... das verlassene Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Jahren leer. Frau Rund hat uns schon eine schöne Spukgeschichte aufgetischt und uns ordentlich Angst machen wollen. Aber ich finde, es wird dadurch erst richtig spannend.«

    »Gut«, sagte Barny, »ich komme mit.«
    Sie standen alle auf und bahnten sich ihren Weg durch die hohen Brennesseln.
    »Das ist ja hier der reinste Urwald«, murmelte Robert, »wir hätten ein Buschmesser mitnehmen sollen. Aber gleich sind wir auf dem breiten Weg, der ist nicht so zugewachsen. Seht mal, da ist das Haus ja schon, ein Riesenkasten, was?«
    Und da lag es vor ihnen, ausgestorben und düster. Ein großes Haus mit vielen Fenstern, deren Scheiben blind oder zerbrochen waren, und dunkler Efeu bedeckte die Mauern.
    »Jetzt gehen wir auf Entdeckung aus«, sagte Robert. »Wollen wir nicht doch versuchen, hineinzukommen?«

VII. Vor verschlossenen Türen
    Die vier Kinder gingen auf das Haus zu. Ein Spatz flog aus dem Efeu, und sie schraken zusammen.
    »Es ist so still hier«, flüsterte Robert, »kein Blatt regt sich.«
    Dina schauderte. »Ich finde es furchtbar unheimlich!« Sie stiegen die Treppe zur Eingangstür hinauf. In den Steinstufen waren große Risse, und Unkraut wucherte darin. Eine Stufe gab nach, als Robert darauftrat.
    »Das würde eine Menge Geld kosten, wenn man dieses Haus wieder in Ordnung bringen wollte«, sagte Dina. »Sicher ist es früher sehr hübsch gewesen, als die Rockingdowns noch hier wohnten.«
    Die große Tür war kunstvoll mit Eisen beschlagen, aber es war ganz verrostet. Einen Türklopfer gab es nicht, dafür hing an der Seite ein eiserner Klingelzug.
    Stubs mußte natürlich daran ziehen, aber er bewegte sich nicht, und Stubs hängte sich einfach mit seinem ganzen Gewicht daran. Und plötzlich gellte ein schrilles Klingeln durch das Haus.
    Die Kinder fuhren zurück, und Lümmel fing an, wie verrückt zu bellen, und kratzte an der Tür.
    »Himmel, habe ich mich erschrocken!« Dina war ganz blaß geworden. »Wer hätte denn auch gedacht, daß dieses verrostete Ding noch geht?«
    »Beruhige dich, die Ratten und Mäuse im Haus haben sich bestimmt noch mehr erschrocken als du.«
    »Du bist ein Idiot, Stubs«, schimpfte Dina, »mußt du denn deine Finger überall dazwischen haben?«
    »Die Klingel geht jetzt jedenfalls«, grinste Stubs.
    »Seht mal, hier ist ein Spalt in der Tür«, sagte Robert leise, und die Kinder spähten eins nach dem anderen in die große, düstere Halle. Dicker Staub lag überall, und die Spinnweben hingen von der Decke und überzogen die Wände. Im Hintergrund konnten sie undeutlich die Umrisse einer breiten Treppe erkennen.
    Robert rüttelte an der Tür, aber die rührte sich nicht. Er hatte es eigentlich auch nicht anders erwartet.
    Barny lachte ihn aus.
    »Du müßtest schon Riesenkräfte haben, um diese schwere Tür aufzukriegen. Laß uns lieber einmal durch die Fenster gucken.«
    Sie gingen alle wieder die Treppe hinunter und ums Haus.
    Auf der Ostseite war eine Reihe von Glastüren. Sie sahen durch die schmutzigen Scheiben in einen großen Ballsaal und erkannten in den zerbrochenen hohen Spiegeln, die in die Wände eingelassen waren, schemenhaft und verzerrt ihre eigenen Gesichter.
    Dina stieß einen leisen Schrei aus. »Ich habe tatsächlich gedacht, es guckt mich jemand an! Was liegt denn da in der Ecke?«
    Robert preßte sein Gesicht dicht an die Scheibe. »Alte Bürostühle. Die stammen sicher noch aus dem Krieg, als irgendeine Dienststelle hier eingerichtet war.«
    Sie gingen weiter und sahen in düstere, staubige Räume, und ein Gefühl von Verlassenheit überkam sie. Nur Miranda und Lümmel waren vergnügt wie immer.
    Die Kinder gingen um das ganze Haus, aber nirgendwo entdeckten sie eine Möglichkeit, hineinzugelangen. Auch im oberen Stockwerk waren die Fenster alle fest geschlossen.
    »Seht mal«, rief Dina plötzlich und zeigte auf zwei ganz oben unter dem Dach. »Das muß das Kinderzimmer gewesen sein!«
    Quer vor dem unteren Teil der Fenster waren fünf Eisenstäbe an jeder Seite in die Mauer eingelassen. Als Dina und Robert klein gewesen waren, hatten die Eltern ihr Zimmer auch auf diese Weise gesichert.
    Stubs kniff die Augen zusammen und sah hinauf. »Sind da nicht Vorhänge?«
    Barny hatte die schärfsten Augen. »Ja, und sie sind ganz zerschlissen, glaube ich.«
    Sie starrten alle zu den Fenstern empor, sogar Lümmel. Plötzlich sprang Miranda von Barnys Schulter, war mit einem Satz im Efeu und kletterte geschwind hinauf, bis sie auf dem Sims kauerte. Neugierig

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