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Rätsel um 2: ... die Grüne Hand

Rätsel um 2: ... die Grüne Hand

Titel: Rätsel um 2: ... die Grüne Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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alles durcheinander«, unterbrach Stubs wegwerfend.
    »Aber das war ja das wenigste. Ein oder zwei bewegten sich langsam auf uns zu.«
    Dina und Robert sahen einander an. »Könntest du uns die Stelle zeigen?« fragte Robert endlich.
    »Am Tag immer«, sagte Stubs prompt, »in der Nacht nicht.
    Laßt uns doch heute hingehen.«
    Aber sie blieben zu Hause. Stubs kam zu spät hinunter. Und nur dadurch, daß er Robert und Dina das Frühstück ans Bett brachte, entging er einer Strafpredigt. Als er sich schließlich an den Tisch setzte, beachtete ihn niemand. Alle hatten sich über die Zeitung gebeugt und sprachen aufgeregt durcheinander.
    »Was ist denn los?« fragte Stubs neugierig. Und ohne daß ihm jemand geantwortet hätte, wußte er plötzlich alles. Der Diebstahl! Natürlich!
    Da stand es ja!
    ›Seltsamer Diebstahl in Schloß Marloes! Ausgestopfte Tiere entwendet und im Grundstück zurückgelassen. Ist der Dieb ein Wahnsinniger? Wie konnte er durch verschlossene Türen und Fenster eindringen?‹
    Stubs las über die Schulter seiner Tante hinweg diese Nachricht. Der Dieb hatte also nur diese vermotteten Tiere mitgenommen, weiter nichts!
    Langsam wurde er feuerrot. Verdammt! Jetzt wußte er, wem die glühenden Augen gehörten. Warum, um Himmels willen, hatte er nur erzählt, daß die Dinger geknurrt und sich bewegt hätten. Er mußte verrückt gewesen sein.
    Ohne ein Wort zu sagen, würgte Stubs sein Frühstück hinunter. Wie aus weiter Ferne drang das Gespräch der anderen an sein Ohr. Er war völlig verwirrt. Warum hatte der Dieb diese lächerlichen Biester mitgenommen? Warum nicht die wertvol len Papiere? War er vielleicht wirklich wahnsinnig? Dann mußte ein anderer die Papiere stehlen.
    Wie konnte ein Verrückter aber so raffiniert sein, auf diese geheimnisvolle Art in den alten verriegelten Kasten zu steigen?
    Er hatte ihn doch gesehen!
    Plötzlich wurde Stubs aus seinen Gedanken gerissen.
    »Hier noch eine kleine Notiz«, hörte er den Großonkel aufgeregt sagen. »Man hat eine Spur gefunden.«
    »Was?« fragten Onkel Richard und Tante Susanne wie aus einem Munde.
    Der Großonkel las mit zitternder Stimme. »In dem Grundstück fanden Beamte der Kriminalpolizei einen grünen Handschuh.«
    Er starrte Stubs an – der Junge wurde blaß. Welcher Teufel hatte ihn nur geritten, als er diese gräßliche Geschichte erfand?
    Sein ganzes Leben lang würde sie ihn verfolgen.
    »Ich denke«, sagte der alte Mann langsam, »ich denke, es ist die ›Grüne Hand‹. Was meinst du, Stubs?«
    Onkel Richard und Tante Susanne sahen einander fassungslos an.
    Stubs wurde wieder feuerrot und verschluckte sich beinahe an dem letzten Bissen. Er schob den Stuhl zurück und stand auf.
    »Ich … ich weiß überhaupt nichts, gar nichts von einer ›Grü nen Hand‹«, stotterte er. »Ich gehe jetzt zu Dina und Robert.«
    Als er verschwunden war, fragte Onkel Richard: »›Grüne Hand?‹ Was soll denn das bedeuten? Es hört sich an wie aus einem Kriminalroman. Lächerlich!«
    »Nun halte ich die Zeit für gekommen, euch etwas anzuvertrauen«, begann der Großonkel mit Würde. »Zuerst glaubte ich an einen dummen Jungenstreich, jetzt aber sieht alles anders aus.«
    Und dann erzählte er die ganze Geschichte, die Stubs ihm aufgetischt hatte. Davon, daß die Verbrecher ihn zu Versuchen benutzen wollten, daß er geflohen war und daß sich die Bande die ›Grüne Hand‹ nannte, weil sie grüne Handschuhe trug. Das Unheimlichste aber war, daß Stubs den geplanten Diebstahl in Ricklesham voraussagte.
    »Und wieder ein Diebstahl«, schloß der alte Mann. »Und ein grüner Handschuh wurde am Tatort gefunden.«
    »Er hat dir einen Bären aufgebunden«, beruhigte Tante Susanne. »Er ist ein ungezogener Junge. Ich werde mit ihm sprechen.«
    »Ja, aber der grüne Handschuh! Er existiert ja tatsächlich!«
    »Zufälle!« wehrte Onkel Richard ungeduldig ab. »Stubs weiß überhaupt nichts. Er verdient eine Tracht Prügel.«
    »Richard!« Der alte Mann war außer sich. »Das tust du nicht!
    Hätte ich geahnt, daß du ihn bestrafen willst, hätte ich dich niemals eingeweiht.«
    »Ein tüchtiger Denkzettel ist eigentlich längst fällig. Er hat schon viel zuviel auf dem Kerbholz.«
    Herr Lynton ging hinaus, und der Großonkel seufzte. In was für Dinge wurde er da verwickelt. Und zu denken, daß man in Schloß Marloes eingebrochen und nicht die wertvollen Papiere, sondern die ausgestopften Tiere entwendet hatte. Außergewöhnlich!

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