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Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Titel: Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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wir wollten ja nichts Böses!«
    Doch die Gedanken des alten Mannes hatten sich vollkommen verwirrt. Er starrte einen nach dem anderen an und schrie mit schriller Stimme:
    »Spione seid ihr! Spione, die mir mein Geheimnis entreißen wollen! Ihr wollt mich ins Unglück stürzen!«
    Er schrie so, daß Frau Holle herbeistürzte.
    »Nun, nun, Großvater«, beruhigte sie. »Und ihr«, wandte sie sich an die drei, »ihr seht ja ganz verängstigt aus. Er hat euch alte Geschichten erzählt, nicht wahr? Manchmal regt ihn das so auf.«
    »Er dachte, wir wollten ihn aushorchen. Er dachte, wir wären Spione«, sagte Dina. »Aber uns hat das alles doch nur so sehr interessiert, weiter nichts.«
    »Natürlich, natürlich«, nickte Frau Holle, »macht euch nur  keine Gedanken. Der Großvater hat damals etwas Unrechtes getan, und manchmal bekommt er Gewissensbisse, und dann fürchtet er sich, der Ärmste. Aber er hat es auch schnell wieder vergessen.«
    Sie drückte den alten Mann sanft in die Kissen und führte die Kinder ins Haus. Die drei sahen sich verstohlen um. Konnten sie vielleicht irgendwo die Bücher entdecken? Aber sie sahen sie nirgends, und fragen mochten sie jetzt nicht danach.
    »Ich muß mich um den Großvater kümmern«, sagte Frau Holle an der niedrigen Eingangstür. »Wenn ihr mögt, besucht mich ein andermal wieder. Ihr seid immer willkommen!«

VIII. Rotkäppchen ist alt geworden
    Die Kinder gingen schweigend die Straße entlang bis zum Schloß. Die beiden Hunde sprangen um sie herum, glücklich darüber, endlich wieder frei zu sein. Noch nicht einmal die großen Knochen, die Frau Holle ihnen, genau wie beim erstenmal, gab, hatten sie über die Wartezeit hinwegtrösten können.
    Die drei blieben stehen und sahen auf die dicken Mauern.
    »Möchtet ihr darin wohnen?« fragte Dina. »Ich nicht, stellt euch vor, die kleinen Fenster, das dämmrige Licht in den Zimmern und die kalten Steinfußböden, brr! Es muß sehr  ungemütlich gewesen sein.«
    »Und das schlimmste«, gab Stubs mit düsterer Miene zu bedenken«, das schlimmste, man konnte niemals wissen, ob die Glocken nicht plötzlich anfangen würden zu läuten. Ich hätte mich natürlich kaum gefürchtet«, fügte er hinzu, »aber es soll ja welche geben, denen so etwas unheimlich wird. Glaubt ihr übrigens daran?«
    »Sei still«, sagte Dina und schüttelte sich. »Das gibt es natürlich nicht, das sind Märchen.«
    Die Frau, die die Besucher führte, kam aus dem Schloßportal, um die Steintreppe zu fegen.
    Lümmel jagte sofort auf sie zu und umtanzte sie freundlich wedelnd, wie er es bei jedem tat. Ärgerlich versuchte sie, ihn mit dem Besen zu verscheuchen.
    Wollte sie etwa mit ihm spielen? Lümmel glaubte es jedenfalls, und einem Besen konnte er niemals widerstehen. Er schnappte nach ihm, immer wieder, und versuchte, seine Borsten zu erwischen.
    Und auch Lump konnte nicht widerstehen. Die Frau schlug wütend nach ihnen, und Lümmel und Lump gebärdeten sich wie verrückt vor Freude über dieses neue Spiel.
    »Hierher«, rief Robert, »sofort kommt ihr hierher!« Seltsamerweise gehorchten die beiden aufs Wort, und die Frau rief böse zu den Kindern hinüber:
    »Wagt euch nicht noch einmal mit euren unerzogenen Hunden in meine Nähe. Ich werde mich sonst über euch beschweren.«
    »Bei wem, wenn ich fragen darf?« grinste Robert. »Vielleicht bei Herrn Dourley, dem Schloßbesitzer? Wir würden ihn übrigens sehr gern kennenlernen, um etwas Näheres über den geheimen Gang zu erfahren.«
    Die Frau hob den Kopf und sah ihn an. »Was willst du über  den Gang wissen? Was gibt es da noch zu fragen? Du hast ihn doch gesehen, nicht wahr?«
    »Ja, aber Sie sagten, daß er plötzlich endet, und wir haben gehört, daß das nicht stimmt.«
    »So? Dann habt ihr etwas Falsches gehört! Er ist zugemauert worden, sagte ich es euch nicht schon? Ich habe es selbst gesehen.«
    »Oh!« An diese Möglichkeit hatte Robert nicht gedacht. Alte unterirdische Gänge wurden, wenn Einsturzgefahr drohte, oft zugemauert. Das konnte natürlich auch hier der Fall sein, besonders seitdem Schloß Glockenburg nicht mehr bewohnt war und als Museum diente.
    »Wissen Sie, wohin er führte?« fragte Stubs.
    »Nirgendwohin«, sagte die Frau, »er ist verschüttet und unpassierbar.«
    »Aber irgendwohin muß er doch geführt haben«, beharrte Stubs, »ich meine, ehe die Decke einstürzte.«
    »Ich glaube, das weiß kein Mensch«, sagte die Frau und begann wieder zu fegen. Dabei sah sie ab und

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