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Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Titel: Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Stubs zu rufen brauchen. Der hätte es ihm in Sekundenschnelle übersetzt. Nicht wahr, Stubs, das wäre eine Kleinigkeit für dich gewesen.«
    Stubs boxte sie in die Rippen. Es war kein Geheimnis, daß die Bemerkungen in seinem Zeugnis, die dieses Fach betrafen, nicht sehr erfreulich waren. Latein war nun eben seine schwache Seite.
    Sie setzten sich an einen kleinen Tisch und bekamen ihr Eis.
    Es war wunderbar, aus richtiger Sahne zubereitet. Hinterher tranken sie jeder ein Glas Orangeade.
    Bei dieser angenehmen Beschäftigung besserte sich »Stubs’
    Laune zusehends. Genußvoll sog er an dem Strohhalm. »Ich habe beinahe schon vergessen, daß ich die Grippe hatte. Mir geht es prima, und meine Beine sind wieder ganz in Form.«
    »Um Himmels willen«, stöhnte Robert, »mir ist es lieber, wenn du ein bißchen weniger in Form bist.«
    »Red keinen Blödsinn«, brummte Stubs, »ich glaube, ich fühle mich sogar gut genug, um mit dir zu boxen, damit dir deine albernen Aussprüche vergehen.«
    »Wuff«, machte Lümmel und legte seine dicken Pfoten auf seines Herrchens Knie. Der sah ihn erstaunt an. »Was willst du denn? Orangeade magst du doch nicht.«
    »Er wird durstig sein«, sagte die Kaufmannsfrau und stellte eine Schüssel mit Wasser auf den Boden. Die Hunde stürzten sich darauf und fingen geräuschvoll an zu trinken.
    »Oh, das ist nett von ihnen, vielen Dank«, sagte Stubs.
    Die Ladenglocke schepperte, jemand kam herein, und Dina stieß Robert an.
    »Schon wieder eine Märchengestalt«, flüsterte sie. Es war ei ne kleine alte Frau in einem roten Umhang mit einer Kapuze, die bis auf den Rücken hing.
    »Rotkäppchen ist alt geworden«, flüsterte Robert zurück. Dina kicherte. Ja, genauso konnte man sich Rotkäppchen als alte Frau vorstellen. Und man konnte sich auch vorstellen, daß sie noch in demselben Häuschen irgendwo im Walde wohnte, in dem sie als kleines Mädchen gelebt hatte.
    »Ein Pfund Butter, bitte, und ein Tütchen schwarzen Pfeffer, ein Pfund Mehl und ein Glas von Ihrem guten Honig«, sagte die alte Frau mit einer zarten, hellen Stimme. Dann drehte sie sich zu den Kindern um und sah sie an.
    ›Seltsame Augen hat sie‹, dachte Dina, ›ganz grün und glänzend. Und ihr Haar ist schneeweiß und lockig, und wie freundlich sie lächelt.‹
    »Guten Morgen«, sagte die Alte. »Seid ihr hier zu Besuch?«
    »Ja, wir wohnen bei Fräulein Hanna Pfeffer«, antwortete Dina höflich. »Wir hatten die Grippe, und deshalb sind wir noch nicht wieder in der Schule. Kennen Sie Fräulein Pfeffer?«
    »O ja, vor Jahren habe ich für ihre Mutter gearbeitet. Wenn sie hört, daß ihr mich getroffen habt, wird sie sich bestimmt an mich erinnern. Wollt ihr bitte einen Gruß bestellen?«
    »Gerne«, sagte Dina, »wie heißen Sie denn?«
    »Barlow, Naomi Barlow, ich wohne draußen im Glockenburger Wald.«
    »Barlow!« riefen die Kinder wie aus einem Munde und dachten sofort an die Worte des Großvaters. Aber diese alte Frau konnte doch unmöglich dieselbe sein, die er gemeint hatte?
    Bevor sie sich von ihrem Erstaunen erholen und fragen konnten, war die Alte mit ihren Einkäufen schon verschwunden.
    Dina wandte sich an die Kaufmannsfrau.
    »Ach, entschuldigen Sie, ich hätte eine Frage. Wir haben heute von einer Mutter Barlow gehört. Das war sie doch nicht?
    Das kann doch nicht sein?«
    Die Frau lachte. »Du liebe Güte, nein, Mutter Barlow lebt schon seit vielen Jahren nicht mehr. Sie lebte lange vor meiner Zeit und wohnte dort, wo Naomi auch wohnt, weit draußen im Glockenburger Wald.«

IX. Viel Kuchen und Rosinenbrot
    Die Kinder bezahlten und schlugen, jedes mit seinen Gedanken beschäftigt, den Weg nach Hause ein. »Weit draußen im Glockenburger Wald«, murmelte Dina, »weit draußen im Glockenburger Wald. Klingt es nicht wie der Anfang eines Märchens?«
    »Habt ihr gesehen, was für seltsame grüne Augen Naomi Barlow hat?« fragte Robert. »Hexen haben solche Augen. Jedenfalls wird es immer behauptet.«
    »Sei nicht albern«, grinste Stubs. »Wie eine Hexe sah sie  überhaupt nicht aus. Viel eher wie eine nette, harmlose Groß mutter.«
    »Ich habe nicht gesagt, daß sie eine Hexe ist, und auch nicht, daß sie so aussieht. Schließlich bin ich kein Baby mehr, das noch an solchen Spuk glaubt.«
    »Und ich finde, sie wirkte mit ihrer roten Kapuze genau wie Rotkäppchen, wie Rotkäppchen, wenn es alt geworden ist«, sagte Dina träumerisch. »Man könnte sich vorstellen, sie hätte diese Kapuze Jahre um Jahre

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