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Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen

Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen

Titel: Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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langem, magerem Gesicht und tiefliegenden Augen, mit denen er sie durchdringend anstarrte.
    Anscheinend fand er es sehr ungewöhnlich, jemanden von dort oben kommen zu sehen.
    Auch die Kinder starrten ihn an, und Dina dachte: ›Was für einen unheimlichen Blick er hat, als ob er einen durchbohren wollte.‹
    »Guten Abend«, grüßte Fräulein Pfeffer höflich, die als letzte die Stufen herunterkam.
    »Guten Abend«, sagte der Mann, verschwand in seinem Zimmer, und die Tür schloß sich mit einem leisen Klicken hinter ihm.
    Fräulein Pfeffer nahm an, daß dieser Gast einer der Artisten sein mußte, doch sicher keiner der Clowns. Dieser hier sah aus, als habe er noch nie in seinem Leben einen Spaß gemacht. Sei nem Blick nach zu urteilen, war er höchstwahrscheinlich Mathias Marvel, der Zauberer.
    »Dem ist wohl die Petersilie verhagelt«, grinste Stubs, »vielleicht ist er auch heute früh mit dem linken Bein zuerst aufgestanden.«
    »Beeilt euch, und zieht euch um«, ermahnte Fräulein Pfeffer,
    »und vergeßt nicht, euch die Hände zu waschen. Das gilt besonders für dich, Stubs. Und benehmt euch bitte ordentlich, und denkt daran, daß sich noch mehr Gäste im Speisesaal befinden.«
    »Um Himmels willen«, stöhnte Robert, »das ist furchtbar, das ist ja furchtbar! Na, Stubs muß sich auf alle Fälle umziehen. Er tropft immer noch, und überall, wo er gestanden hat, bleibt eine Pfütze zurück. Er ist nämlich ins Wasser gefallen.«
    Fräulein Pfeffer schlug die Hände über dem Kopf zusammen, beugte sich weit vor und betrachtete ihn eingehend durch ihre dicken Brillengläser. »Zieh dich sofort um! Du mußt so schnell wie möglich aus den nassen Sachen herauskommen!« rief sie entsetzt.
    Als dann der Gong durch das Haus dröhnte, waren die Kinder bereit, sogar Lümmel. »Ich habe ihm den Sand aus dem Fell gebürstet«, erklärte Stubs stolz. »Sieht er nicht prima aus? Ich möchte gerne, daß er einen guten Eindruck auf Herrn Faß macht.«
    Sie waren die ersten im Speisesaal. Aus der Küche kam der appetitliche Duft von Tomatensuppe. Stubs schnupperte genie ßerisch und äußerst geräuschvoll, und Fräulein Pfeffer warf ihm einen ihrer scharfen Blicke zu.
    Ein Hund watschelte herein, ungeheuer fett, mit düsterem, traurigem Aussehen, mit dicken Falten auf der Stirn und tief herabhängenden Backen.
    »Das muß Herr Faß sein«, vermutete Stubs ganz richtig und betrachtete dieses Monstrum voller Andacht und Staunen.
    »Seht euch das an! Guten Abend, Herr Faß. Darf ich Ihnen meinen Hund vorstellen? Herr Lümmel, Herr Faß.«
    »Wuff«, machte Lümmel höflich und außerordentlich beeindruckt.
    »Grrr«, machte Herr Faß und entblößte in furchterregender Weise die Zähne. Lümmel zog sich eilig zurück und geriet dem Kellner zwischen die Beine, der gerade die Suppe brachte.
    Herr Faß watschelte zu einer Decke vor dem Kamin und ließ sich mit einem langen, sehr menschlich klingenden Stöhnen darauf nieder. Er sah einen nach dem anderen nachdenklich und leidend an, legte dann den dicken Kopf auf die Pfoten und seufzte noch einmal tief.
    Lümmel betrachtete ihn ehrfürchtig. Was für ein Hund! Was für ein Prachtexemplar von einem Hund! Er selber kam sich wie ein Zwirnsfaden vor, beschloß, so bescheiden wie möglich zu wirken, und legte sich auf seines Herrchens Füße.
    Der Kellner stellte eben vor jeden einen Teller mit Tomatensuppe, als die anderen Gäste hereinkamen. Ohne Schwierigkeit konnte Fräulein Pfeffer sie alle sofort nach Frau Plumps Beschreibung erkennen.
    Als erster erschien Herr Marvel, der Zauberer, der Mann, dem sie auf dem Flur begegnet waren. Ihm folgte einer, der sehr lustig aussah, mit großen abstehenden Ohren und einem breiten Lachen. Er winkte zu den Kindern hinüber und scherzte mit dem Kellner, und Fräulein Pfeffer dachte: ›Vermutlich der Clown.‹
    Ein wenig später setzte sich ein junges Mädchen von ungefähr zwanzig Jahren zu den beiden, und Fräulein Pfeffer kam zu dem Schluß, daß dies die Sängerin Iris Nachtigall sein muß te.
    Die beiden letzten kamen zusammen. Ein Mann mit mißmutigem Gesicht und eine Dame in mittleren Jahren. Alles an ihr schien zu flattern, der Chiffonschal, den sie um den Hals gelegt  hatte, die Rüschen und Volants an dem Kleid, das Batisttüchlein in ihrer Hand und die kleine Schleife im wildgelockten Haar.
    ›Fräulein Trill und Professor James‹, dachte Fräulein Pfeffer, während sie ihre Suppe löffelte, und die Kinder beobachteten die

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