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Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen

Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen

Titel: Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Fräulein Trill sofort vergaßen. Und die erhob sich auch bald, verließ den Raum mit raschelnden Röcken und leise klirrenden Armbän dern, und das einzige, was zurückblieb, war eine Duftwolke betäubenden Parfüms.
    Stubs schnupperte, grinste und sagte: »Marke Triller!«
    Fräulein Pfeffer ergriff die Gelegenheit, um ihm sehr bestimmt klarzumachen, was sie von Undiszipliniertheit und Unhöflichkeit hielt, und drohte ihm, unter heftigem Augenzwinkern, derart fürchterliche Strafen an, daß er ganz vernichtet in seinen Stuhl zurücksank.
    »Es tut mir ja sehr leid«, sagte er schwach, »aber ich kann einfach nicht anders, wenn sie anfängt zu trillern. Das ist doch nicht Ihr Ernst, Fräulein Pfeffer, ich werde doch nicht eine ganze Woche lang keinen Kuchen bekommen? So grausam können Sie doch nicht sein?«
    »Oh, ich kann«, entgegnete sie streng, »flegelhaftes Benehmen dulde ich auf keinen Fall, merke dir das! Und nun seht zu, daß ihr fertig werdet, sonst können wir uns gleich bis zum Mittagessen hier aufhalten.«
    An diesem Vormittag badeten sie. Das Wasser war warm, ein leichter Wind ging, und es war herrlich, sich in die sanft anrollenden Wellen zu stürzen.
    Trotzdem vergaßen sie nicht, ein paarmal nach Barny Ausschau zu halten. Aber sie sahen ihn nicht. Am Nachmittag gingen sie wieder an den Strand, um zu faulenzen und zu lesen.
    Sie lagen in der prallen Sonne, fingen an, krebsrot zu werden, und Fräulein Pfeffer befürchtete, sie würden einen Sonnenbrand bekommen.
    »Lümmel müßte auch einen Badeanzug tragen«, sagte Dina und streichelte sein heißes Fell. »Seht nur, wie er hechelt.
    Willst du ein Eis haben, Lümmel?«
    Er hob sofort den Kopf. ›Eis‹ war eines der Worte, die er immer verstand. Aber alle waren zu faul, um welches zu holen.
    Das einzige, was sie noch fertigbrachten, war, sich in den Schatten zu rollen. Und Lümmel ließ enttäuscht die Ohren  hängen. Daran zu denken, daß sie ihm Hoffnung gemacht hatten, für nichts und wieder nichts!
    Einer nach dem anderen schlief ein. Dina lag auf dem Rücken, einen Strohhut über dem Gesicht, Robert zusammengerollt auf der Seite, Stubs auf dem Bauch, und Fräulein Pfeffer schnarchte sanft in einem Liegestuhl mit Sonnendach.
    Jemand kam durch den Sand gerannt, jemand sprang in Stubs’ Haar und zog ein paarmal kräftig daran.
    Er öffnete die Augen und rief wütend: »Mensch, mach, daß du wegkommst! – Wer ist das überhaupt?«
    Er drehte sich um, und plötzlich kuschelte sich etwas leise schnatternd an seinen Hals.
    »Miranda!« schrie er, und Lümmel fing wie verrückt an zu bellen. »Oh, Miranda, du bist es! Hallo, seht doch nur, Miranda ist da! Und wo ist Barny?«
    Alle waren hochgefahren, Lümmel raste wie ein Wilder um sie herum, wirbelte in einer dichten Wolke den Sand um sie auf, und Miranda sprang von Schulter zu Schulter, umarmte jeden und schnatterte aufgeregt.
    Stubs legte die Hand über die Augen und sah die Promenade hinunter. Und dann sah er ihn und erkannte ihn gleich. »Barny!
    Barny, hier sind wir!«
    Barny winkte, sprang mit einem Satz auf den Strand, und die drei stürmten ihm entgegen.
    »Da bist du ja! Und dünn bist du geworden!«
    Und dann liefen sie zu Fräulein Pfeffer und hockten sich zu ihren Füßen in den Sand. Barny strahlte. Seine seltsam weit auseinanderliegenden Augen waren so leuchtend blau wie immer und sein weizenblondes Haar beinahe noch heller als sonst. Er sah sie einen nach dem anderen an und lachte.
    »Schön, euch wiederzusehen! Es scheint mir, als wären Jahre vergangen, seit wir zusammen in Glockenburg waren. Und gut  seht ihr aus.«
    »Und du gar nicht, noch nicht einmal braun bist du«, sagte Robert.
    Barny zuckte die Schultern. »Ach, ich bin schon wieder in Ordnung, bei Mirandas Pflege kein Wunder. Ihr hättet sie nur sehen sollen, wie sie mir das Essen brachte, das der Bauer ihr für mich gab. Glaubt ihr, sie hätte je einen Tropfen verschüttet, wenn sie ein Glas Milch holte? Niemals! Nicht wahr, Miranda?«
    Alle konnten sich vorstellen, wie schrecklich es gewesen sein mußte, allein und krank in einer Scheune zu liegen, nur von einem kleinen Äffchen betreut. Und alle konnten sich vorstellen, wieviel Angst Miranda ausgestanden hatte.
    »Verdammt einsam mußt du gewesen sein«, murmelte Stubs endlich, der Barny am besten verstand, da er selber keine Eltern mehr hatte.
    »Ach, ich bin nicht immer einsam. Aber ich wünschte natürlich, meine Mutter lebte noch oder ich könnte meinen Vater

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