Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen
hatte. Sie würden ihn nur ablenken, und er bekam vielleicht Ärger.
So beschlossen sie, Dummy zu suchen, um in Erfahrung zu bringen, ob er Barny kannte. Frau Plump war sehr erstaunt, als die drei fragten: »Können wir einen Augenblick mit ihm sprechen?«
»Wir glauben nämlich, wir haben einen Freund von ihm getroffen«, erklärte Robert. »Wir wollen es ihm erzählen und hören, ob es stimmt.«
Frau Plump schüttelte den Kopf. »Aus dem bekommt ihr nichts heraus, der spricht ja kaum ein Wort.«
»Dürfen wir es nicht trotzdem versuchen?« fragte Robert. Sie zuckte die Schultern und sagte widerwillig: »Er ist im Hof.«
Sie gingen durch die große Küche, von der aus eine Tür hinausführte. Der Hof war eng und vollgestellt mit Kisten und Kasten, Batterien von leeren Flaschen und einer Reihe von Mülleimern. Eine große bunte Katze thronte auf dem Deckel des einen.
Als die Kinder und Lümmel erschienen, war sie mit einem Satz auf der Mauer.
Dummy fegte die Steine mit einem großen Besen und drehte sich um, als Lümmel gegen die Mauer sprang und wie ein Wahnsinniger bellte. Er sah die drei an und lächelte.
»Wuff, wuff«, machte er und zeigte auf ihn.
»Hallo, Dummy«, rief Stubs, »wir wollen dich etwas fragen.«
Dummys Gesicht verfinsterte sich. Er mochte es nicht, wenn man ihn fragte. Das bedeutete soviel, daß er antworten mußte, und das Sprechen fiel ihm schwer.
Dina lachte freundlich und sagte beruhigend: »Wir wollen dir nur etwas erzählen. Wir haben einen Freund von dir getroffen, weißt du. Einen vom Zirkus, er heißt Barny.«
Dummy runzelte die Stirn, und nach einer Weile schüttelte er den Kopf. Die Kinder waren sehr enttäuscht.
»Aber er muß es doch sein«, sagte Robert leise. »Barny meinte doch gleich, es wäre sein Dummy, nach unserer Beschreibung. Zu verwechseln ist er auf keinen Fall.«
Einen Augenblick standen sie ratlos, und plötzlich hatte Dina eine Idee.
»Dummy«, begann sie von neuem, »Barny hat ein Äffchen, ein kleines braunes Äffchen, es heißt Miranda. Erinnerst du dich nicht?«
Ein glückliches Lachen erhellte sein Gesicht. Er warf den Besen weg, streckte die Arme aus und tat, als wiege er jemanden.
»Äffchen«, sagte er und dann mit großer Anstrengung: »Barny!« Er nickte ein paarmal heftig. »Barny, Barny, Barny!«
sagte er und sah sich suchend um.
»Er arbeitet unten auf dem Jahrmarkt, bei der Avusbahn«, erklärte Dina.
»Gut, gut, gut«, nickte Dummy entzückt. Dann sah er Frau Plump am Fenster, griff hastig nach dem Besen und begann, wie wild zu fegen. Frau Plump klopfte an die Scheibe.
»Kommt, wir wollen lieber gehen«, flüsterte Robert, »er ist jetzt so aufgeregt. Wetten, daß er, wenn er mit seiner Arbeit fertig ist, geradewegs zum Jahrmarkt läuft?«
»Ich habe ihn gern«, sagte Dina. »Wenn die Leute netter zu ihm wären, wäre er bestimmt nicht so verängstigt und scheu.
Ich glaube gar nicht, daß er so dumm ist.«
»Ich werde sehr, sehr nett zu ihm sein«, verkündete Stubs eifrig. »Er kommt mir vor wie Lümmel, so treu und zutraulich.«
»Er ist überhaupt nicht wie Lümmel«, lachte Dina, »der ist verrückt. Sieh nur, er springt immer noch an der Mauer hoch.
Komm her, du Dummer, die Katze lacht dich doch nur aus.«
Sie gingen zurück durch die Küche, über den dunklen Flur und blieben einen Augenblick stehen, um zu überlegen, was sie heute abend anfangen sollten.
»Wir könnten uns ja in die Diele setzen und Karten spielen«, schlug Stubs vor, »aber wenn die Triller da ist, verzichte ich lieber.«
Fräulein Trill war nicht da, dafür aber Professor James, der wie fast immer in seinem Sessel saß und schlief. »Der stört uns nicht«, posaunte Stubs. »Erstens schläft er, und zweitens ist er stocktaub und versteht sowieso kein Wort!«
Robert grinste, lief hinauf und holte die Karten.
Sie setzten sich an einen kleinen Tisch, Robert teilte aus und sah noch einmal verstohlen zu dem Professor hinüber.
Nach einer Weile wurde es ihnen langweilig, und sie überlegten, was sie noch unternehmen könnten. Plötzlich fiel Stubs die kleine Stiege ein, die zu der Dachluke führte und von der aus man zu dem Hafen sehen konnte.
»Man müßte auf dem Dach bis an den Spalt in den Felsen kriechen, sich da hinsetzen und diesen geheimen Verein beobachten. Vielleicht sehen wir irgend etwas Interessantes.«
»Bestimmt nicht«, sagte Robert. »Wozu die Luke wohl überhaupt da ist?«
»Vielleicht für den Schornsteinfeger«, überlegte
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