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Rätsel um 7: ... den tiefen Keller

Rätsel um 7: ... den tiefen Keller

Titel: Rätsel um 7: ... den tiefen Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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ersten Baiser griff, »Robert und Dina, die trösten sich schnell, die bringen es übers Herz, nach einer solchen Nachricht Eis zu essen, in einer Konditorei zu sitzen und zu schwelgen, ha!«
    Ganz automatisch teilte er das zweite Baiser mit Lümmel, der es dankbar als Ersatz dafür nahm, daß sein Herrchen sich auch dieses Mal nicht mit seinen Kümmernissen beschäftigte.
    »Gar nicht zu begreifen«, murmelte Marie mißbilligend und sah andächtig zu, wie der Teller sich allmählich leerte.
    In diesem Augenblick schrillte das Telefon, doch Stubs winkte müde ab und sagte etwas undeutlich, da er das letzte Stück noch nicht heruntergeschluckt hatte: »Geh du, ich kann heute sowieso kein Telefon mehr sehen!«
    Marie nickte, begab sich in die Diele, und Stubs war so lange damit beschäftigt, sich die Sahnereste von den Fingern zu lecken, bis sie in alarmierendem Ton rief:
    »Komm her, es ist für dich, da ist jemand für dich!«
    Und eine Sekunde später stand er neben ihr, den Hörer an das Ohr gepreßt, und lauschte in ungläubigem Staunen der wohlbekannten Stimme am anderen Ende.
    »Barny«, schrie er, »du bist es! Ob du zu uns kommen kannst? Oh, Barny, eben haben wir bei dir angerufen, weil wir dich einladen wollten, und wir waren so enttäuscht, daß du nicht da warst. Ja, ja, natürlich, wunderbar! Oh, was werden die anderen sagen! Also, bis morgen!«
    »Er kommt, er kommt, er kommt!« schrie Stubs und fiel Marie um den Hals. »Oh, was haben wir für Glück gehabt!«

XII. Eis mit Sahne und Früchten
    Stubs war außer sich vor Freude und tanzte im Überschwang seines Gefühls so lange mit Marie rund um die Diele, bis sie nach Luft rang und ihm androhte, morgen nichts als Pellkartoffeln und Hering auf den Tisch zu bringen, wenn er sie nicht augenblicklich losließe.
    »Pellkartoffeln und Hering!« Er starrte die erschöpft auf einen Stuhl Sinkende so entgeistert an, daß sie trotz Atemnot lachend sagte:
    »Ja, wenn du mich nicht losgelassen hättest, nun gibt es natürlich Eis mit Sahne und Früchten zum Nachtisch.«
    »Ach, Mariechen«, strahlte er, »du bist doch die Allerallerbeste, du hast noch nicht vergessen, daß Barny so gerne Eis ißt und Miranda auch.«
    »Wuff«, machte Lümmel. Miranda, war das nicht dieses aufdringliche Tier, das sich stets in den Vordergrund drängen mußte und immer versuchte, die Gunst seines Herrchens zu erringen? Wenn er, Lümmel, die Sachlage richtig beurteilte, so standen ihm ab morgen aufregende Zeiten bevor.
    Vorerst aber konnte er sich in Ruhe unter dem Küchentisch niederlassen, an dem Marie und Stubs Platz genommen hatten, um, nachdem Stubs sich erboten hatte, alles Fehlende zu besorgen, einen langen Einkaufszettel zu schreiben.
    Während sie noch eifrig die Köpfe zusammensteckten, erschien Onkel Bob, ausgerüstet mit Büchern und Zeitungen, in der Tür, um seine durch das Telefongespräch unterbrochene Mittagsruhe mit einer Lesestunde im Garten fortzusetzen.
    »Hier scheint großer Kriegsrat abgehalten zu werden«, stellte er mit einem Blick auf die beiden lächelnd fest und glaubte  seinen Ohren nicht zu trauen, als der noch vor kurzem so übel gelaunte Stubs mit überströmender Herzlichkeit antwortete:  »Ganz recht, wir sind sehr beschäftigt, wir bekommen nämlich Besuch, und es tut mir aufrichtig leid, daß es mir meine knapp bemessene Zeit nicht erlaubt, dir jetzt Gesellschaft zu leisten.«

    »Hm«, machte Onkel Bob, und nachdem er auf eine Frage nach Tante Susanne mit der gleichen Liebenswürdigkeit und Zuvorkommenheit Auskunft erhalten hatte begab er sich kopfschüttelnd in den Garten. Wie konnte er ahnen, daß sein Anblick, der Stubs noch vor einer Stunde nichts als ein Ärgernis  gewesen war, nun nur noch Gefühle des Triumphes in ihm auslöste.
    ›Höflich kann der Junge sein‹, dachte Marie, als sie gleich darauf dem vor Freude laut pfeifend Davonradelnden nachsah.
    Selten hatte Stubs das Einkaufen, eine Beschäftigung, der er sich sonst nur allzu gerne entzog, mit so viel Begeisterung erledigt. Barny kam ja! Schon morgen würde er bei ihnen sein!
    Was würden Dina und Robert wohl sagen? Ach, er konnte es kaum erwarten, ihnen die Neuigkeit zu erzählen. Seine Ungeduld wuchs, und zu Hause angelangt, lief er unzählige Male zum Gartentor, um nach ihnen Ausschau zu halten.
    Onkel Bob gesellte sich zu ihm, verschwand aber bald wieder, verwundert über Stubs’ Wortkargheit, die in so krassem Gegensatz zu der ihm noch vor kurzem entgegengebrachten

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