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Rätsel um die alte Villa

Rätsel um die alte Villa

Titel: Rätsel um die alte Villa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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den verdammten, habe ich’s mal wieder gezeigt.“
    „Dieser Strohhalm ist ein
Schnorchelgerät“, sagte Tarzan ruhig, „und hat 22 Mark gekostet. Werden Sie mir
das ersetzen?“
    „Was? Nee! Du kannst mich mal,
Kleiner!“
    Tückisch sah er Tarzan an, dann
an ihm vorbei.
    „Da... da...“, grunzte er, „ist
sie ja wieder. Tolles Weib!“
    Er schmatzte, als hätte er den
Mund voller Pudding.
    Tarzan überlegte. Sich mit
diesem Widerling zu streiten, war sinnlos. Er untersuchte den Schnorchel.
Gebrochen war das Rohr nicht. Er bog es vorsichtig gerade, nahm das Mundstück
zwischen die Zähne und blies prüfend Luft. Es funktionierte noch. Ein Glück!
    „Dein Vater ist wohl Glaser“,
murrte der Blonde.
    „Was?“
    „Geh’ beiseite! Sonst kann ich
die Biene nicht beobachten.“
    Aber Tarzan ließ sich nicht
stören. Er sammelte seine sieben Sachen ein, drehte sich um und ging zum
Ausgang.
    Dabei sah er die Biene, das
tolle Weib, für das der Schnapstrinker sich so stark interessierte.
    Toll fand Tarzan sie nicht,
obwohl sie kurvenreich gewachsen war und das auch zeigte. Sie trug einen roten
Bikini. Wäre er noch kleiner gewesen, hätte man eine Lupe benötigt, um diese
Winzigkeit überhaupt zu sehen. Aber sie hielt das für schick, und das paßte zu
ihrem runden Gesicht mit den staunenden Kuhaugen.
    Tarzan duschte, nahm seine
Klamotten aus dem Spind, zog sich in der Kabine an, schnürte den Beutel zu und
verzichtete darauf, seine dunklen Locken unter den Trockenfön zu halten, obwohl
sie noch naß waren.
    Beim Kiosk, wo eine
gelangweilte Verkäuferin saß und an einem Pullover strickte, holte er sich ein
Päckchen Kaugummi.
    Auf dem Weg zum Ausgang kam er
an den Umkleidekabinen für Damen vorbei.
    Eine Plastikwand grenzte diese
Region ab. Nur der Durchgang war offen. Niemand schien sich hier aufzuhalten.
Aber dann hörte er den Aufschrei.
    Er kam aus der Damen-Abteilung.
    Ein Mädchen schrie, was aber mehr
wie ein Quietschen klang.
    „Sind Sie übergeschnappt?
Unerhört! Machen Sie, daß Sie wegkommen, sonst rufe ich den Schwimmeister!“
    „Hab’... dich nicht so!“ lallte
eine heisere Stimme.
    Tarzan erkannte sie sofort.
    Also war der Betrunkene in der Damen-Abteilung.
Belästigte er das Mädchen?
    Mit zwei Schritten war Tarzan
auf der anderen Seite.
    Das Mädchen im roten Bikini
hatte ihre Kleidung aus einem Spind geholt und hielt sie noch im Arm.
    In welcher Weise der Betrunkene
sie belästigte, sah Tarzan nicht mehr, denn in diesem Moment wehrte sie sich.
Ihre eben noch sanften Kuhaugen funkelten böse.
    Klatschend landete die Ohrfeige
im Gesicht des Blonden.
    Für einen Moment schien der
erstarrt.
    Was er dann tat, war unfaßlich.
    Mit der Faust schlug er zu. Wie
ein Boxer. Wuchtig traf er das Mädchen im Gesicht. Ganz schnell ging das.
Tarzan, der etwa fünf Schritte entfernt stand, konnte es nicht verhindern.
    Wie vom Blitz getroffen,
stürzte das Mädchen zu Boden. Blut schoß aus ihrer Nase.
    Mit vorgestreckter Schulter
prallte Tarzan seitlich gegen den Blonden. Er flog gegen die Schrankreihe,
blieb aber auf den Füßen, drehte sich um; und sein rotes Gesicht schien zu
platzen vor Wut.
    „Der Bengel! Aha! Warte, dich
mache ich kaputt!“
    Er verstand was vom Nahkampf
und war stark, allerdings ziemlich langsam, weil ihn der Alkohol umnebelte.
    Geschmeidig wich Tarzan Tritten
und Hieben aus. Dann kriegte er den rechten Arm des Gegners zu fassen.
Blitzartig setzte er einen Schulterwurf an. In hohem Bogen landete der Blonde
auf dem gefliesten Boden.

    Er prallte auf Schulter und
Rücken, schrie auf, rollte zur Seite, versuchte aufzustehen, sank aber zurück.
Haut war abgeschürft. Zähneknirschend hielt er sich die Schulter.
    „Wenn du mehr willst“, fuhr
Tarzan ihn an, „ich kann dich auftupfen so oft du willst. Aber das nächste Mal
fliegst du durch die Wand, du Dreckskerl. Einem Mädchen mit der Faust ins
Gesicht schlagen! Das ist wohl das letzte!“
    Er kümmerte sich um sie.
Bewußtlos war sie nicht. Aber sie lag auf dem Rücken, kreidebleich das Gesicht.
Ihre Arme zitterten. Unaufhörlich strömte das Blut aus der Nase.
    „Ich hole Hilfe“, sagte er
rasch.
    Sie antwortete nicht. Kalter
Schweiß trat auf ihr Gesicht.
    Eine Minute später war Tarzan
mit dem Schwimmeister zurück.
    Sie kamen gerade rechtzeitig,
um den schwankenden Abgang des Blonden zu verhindern.
    Während sich Herr Mailuft um
das Mädchen bemühte, etwas aus seinem Erste-Hilfe-Kasten nahm und ihr gegen die
Nase drückte

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