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Rätsel um die alte Villa

Rätsel um die alte Villa

Titel: Rätsel um die alte Villa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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zurück und sage
die Wahrheit, nämlich, daß ich im Kino war und einen langweiligen Film gesehen
habe — über ein Mädchen, das zwar schon über 13, aber noch kein kleines bißchen
selbständig war.“
    „Wenn das auf mich zielt“,
sagte Gaby, „dann bring’ deinen Hintern in Sicherheit, bevor ich mir meine
neuen Turnschuhe beschädige.“
    Tarzan grinste. Klößchen
gluckste und schlug sich mit beiden Händen auf den Bauch.
    Karl kicherte in sich hinein,
nahm seine Brille ab, schüttelte den Kopf und krähte: „Das möchte ich erleben.
Das möchte ich sehen. Und dann davon ein Foto. Pfote, in dir steckt ja ein ganz
gefährliches Monster.“
    „Ich weiß das schon lange“,
rief Tarzan, „obwohl sie sich so hervorragend verstellt.“
    Gabys Gesicht flammte. Für
einen Moment wußte sie nicht, ob sie lachen oder empört sein sollte.
    Als Tarzan sich vor sie setzte
— ebenfalls mit untergeschlagenen Beinen — und wie hypnotisiert in ihre Blauaugen
starrte, entschloß sie sich zu einem hochmütigen Lächeln. Freilich war der
Hochmut gespielt.
    „Pfote!“ Bittend legte er die
Hände zusammen. „Tu uns das nicht an. Du weißt, wie toll wir deinen Vater
finden. Und wie oft er uns geholfen hat. Aber sag’ ihm, bitte, nichts. Laß uns
diese Sache allein machen. Wollen wir abstimmen?“
    Außer Tarzan waren auch Karl
und Klößchen dafür, die Einbrecher selbst einzufangen.
    Gaby hielt beide Hände vor
sich, mit den Innnenflächen nach oben, und bewegte sie wie Waagschalen.
    „Ich bin noch unentschieden. Ja
oder nein? Sagen wir mal, ich bin halb dafür.“
    „Eine Mädchenstimme zählte
sowieso nur halb“, brummte Klößchen.
    Ganz arglos hatte er das
hervorgebracht. Aber es war das Verkehrteste, was er sagen konnte.
    „Wie bitte?“ Gaby legte einen
Hand hinter ihr rosiges Ohr. „Höre ich richtig?“ Ihre Stimme schnurrte wie die
einer Wildkatze. „Nur halb? Was heißt denn das? Es geht wohl nach Masse, wie?
Dann hättest du allerdings drei Stimmen. Oder geht es nach Grips? Oder können
Mädchen vielleicht eine Sache nicht richtig beurteilen?“
    „Herr im Himmel!“ flüsterte
Klößchen entsetzt. „Gleich reißt sie mir den Kopf ab.“
    Augenblicklich ließ er sich von
dem Ledersack fallen. Überraschend schnell rollte er hinter das ulkige
Sitzmöbel. Dort bezog er bäuchlings Position, wobei er vorsichtig den Kopf hob
und über den Rand zu Gaby linste.
    Das sah so komisch aus, daß
sogar Oskar mit lautem Bellen in das allgemeine Gelächter einstimmte.

    „Dir, Pfote“, rief Klößchen, „würde
ich sogar anderthalb Stimmen zubilligen. Das mit der halben Stimme, weißt du,
habe ich mal von meinem Vater gehört, als er und Mutter wählen gingen. Von
Politik versteht sie nämlich überhaupt nichts. Darum kümmert sie sich nicht.“
    Den Fehler, dachte Tarzan,
machen leider viele Frauen. Politik ist zwar nichts Erfreuliches, aber es
betrifft uns schließlich alle. Da sollte man nicht beiseite stehen und sagen:
Ohne mich.
    „Ich werte deine Worte als
Entschuldigung“, sagte Gaby und bemühte sich, ein strenges Gesicht zu machen.
„Du kannst wieder hinter diesem Ledersack hervorkommen. Übrigens — sieh ihn dir
an. Auch er war einst jung und schlank. Aber dann fing er an, Schokolade zu
essen...“
    Klößchen erhob sich. Dem
Ledersack versetzte er einen Fausthieb.
    „Dort also ist die Schokolade
geblieben, die mir fehlt.“
    Als sich alle ein bißchen
beruhigt hatten, lenkte Tarzan das Thema auf den Kern der Sache zurück.
    „Ich stelle mir das so vor: Wir
— das heißt Karl, Willi und ich — sind vor den Einbrechern hier. Spätestens um
23 Uhr. Das bedeutet...“
    „Und ich?“ fragte Gaby.
    Tarzan schüttelte den Kopf.
„Pfote, ehrlich. Du kannst auf keinen Fall dabei sein. Wir haben es mit
Einbrechern zu tun. Das ist nun mal Männersache. Hm, ich meine... jedenfalls zu
gefährlich für Mädchen. Außerdem kannst du ja zu Hause gar nicht weg. Karl
schafft es. Klößchen und ich hauen aus dem Internat ab — wie schon so oft.
Schließlich haben wir unsere spezielle, erprobte Technik. Dann sind wir drei
hier. Im dunklen Haus. Wir verhalten uns ruhig. Karl hat den Schlüssel
mitgebracht. Kein Problem also reinzukommen. Wir müssen damit rechnen, daß
Horst und Erwin schon vor Mitternacht in der Nähe sind und das Grundstück
beobachten. Wir warten. Bewaffnet sind wir. Nämlich mit den Duell-Pistolen
deines Vaters, Karl. Einfach toll, daß wir die haben. Wir werden sie laden,
aber nicht mit

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