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Rätsel um die alte Villa

Rätsel um die alte Villa

Titel: Rätsel um die alte Villa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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offen.
    Tarzan spähte hinein.
    Kaupa hockte auf einer
umgestülpten Kiste, hatte einen Ellbogen auf den Schenkel und das Kinn in die
Hand gestützt.
    Mit finsterer Miene starrte er
zu Boden. In der anderen Hand hielt er eine Zigarette.
    Tarzan riß die Tür auf. Gefolgt
von Karl, trat er rasch in den Schuppen.
    Kaupa war aufgesprungen.
Bösartig verzog sich sein Gesicht. Aber er schien erleichtert zu sein, als er
sah, daß es nur zwei Jungen waren. Plötzlich runzelte er die Stirn. Offenbar
ging ihm ein Licht auf.
    „Ja“, sagte Tarzan, „wir
sind’s. Letzte Nacht konnten Sie entkommen. Aber jetzt sitzen Sie fest!
Verhalten Sie sich still und keinen Widerstand. Kapiert?“
    Kaupa ließ die Zigarette
fallen. Seine Hand fuhr in die Tasche.
    Als er das Springmesser
herausriß, verfing sich der Griff im Stoff. Nähte krachten, dann hatte er Hand
und Messer befreit. Mit hartem Klicken sprang die Klinge aus dem Griff.
    „Aus dem Weg! Oder ich mache
euch kalt!“

    Wie man mit einem Messerstecher
fertig wird, hatte Tarzan in mindestens zwanzig Übungsstunden immer wieder mit
seinem Judolehrer geübt. Ein Stück Holz hatte das Messer ersetzt, und es war ja
auch nur eine gestellte Gefahrensituation gewesen. Die Wirklichkeit sieht
anders aus.
    Aber Tarzan blieb kaltblütig,
vertraute seiner Kraft und seiner Geschicklichkeit.
    Bis auf Armlänge ließ er Kaupa
herankommen. Dann packte er blitzschnell zu. Mit einem Hebelgriff verdrehte er
ihm den Arm. Kaupa schrie auf. Das Messer fiel zu Boden. Im nächsten Moment
flog der Mann hinterher.
    Hart prallte er auf den
festgestampften Lehmboden.
    Sofort kniete Tarzan auf ihm
und setzte einen schmerzhaften Haltegriff an.
    „Wenn du schreist, Kaupa,
kugele ich dir den Arm aus. Und das tut verdammt weh. Klar?“
    Kaupa stöhnte und versuchte,
sich loszuwinden. Aber es gab kein Entrinnen aus Tarzans Griff.
    „Karl, gib Willi das Zeichen.“
    „Okay. Toll, wie du den
flachgelegt hast. So ein gemeiner Hund. Der hätte wirklich auf uns
eingestochen.“
    Karl schob die Tür auf, spähte
aber erstmal hinaus, bevor er den Schuppen verließ.
    Erschrocken prallte er zurück.
    „Tarzan, Mann! Ich werde
verrückt... Das... das kann doch nicht wahr sein.“
    „Was ist los?“ Tarzan konnte
sich nicht umdrehen, weil er sonst den Griff hätte lockern müssen, mit dem er
Kaupa niederhielt.
    „Polizei!“ stotterte Karl. „Ich
sehe vier Mann. Sie kommen von allen Seiten. Sie haben ihre Pistolen gezückt.“
    „Donnerwetter! Dann war
Klößchen aber schnell. Nee! Moment mal! Das kann ja nicht sein. Rühr’ dich,
Karl! Sonst halten sie dich für diesen Verbrecher.“
    Karl trat aus dem Schuppen.
    Er bewegte die Arme wie
Windmühlenflügel und rief: „Hierher! Wir haben ihn. Mein Freund hat Kaupa
überwältigt. Nicht schießen, um Himmels willen! Ich bin doch der Karl
Vierstein.“
    Die Polizisten stürmten heran,
kamen in den Schuppen, starrten verblüfft auf den Anblick, und drei von ihnen
schoben ihre Waffen in die Pistolentaschen zurück.
    „Was... geht denn hier vor?“
fragte der vierte. „Laß ihn los, Junge. Du knickst ihm ja die halbe Schulter
ab.“
    Tarzan erhob sich. Der
Verbrecher blieb liegen.
    „Das ist Horst Kaupa“, sagte
Tarzan. „Der gesuchte Einbrecher, der letzte Nacht schon zum zweiten Mal in
Professor Viersteins Villa eindrang. Ich weiß nicht, ob Sie darüber Bescheid
wissen. Wir...“
    „Natürlich wissen wir
Bescheid“, sagte der Beamte. „Aber was habt ihr damit zu tun?“
    „Ich bin der Sohn des
Professors“, erklärte Karl. „Letzte Nacht konnte ich... eh... mit vereinter
Hilfe, meine ich... Jedenfalls: Deininger wurde gefaßt. Nicht wahr? Und dem
hier sind wir durch Zufall auf die Spur gekommen.“
    „Stimmt“, bestätigte Tarzan,
„und daß er sich dann hier im Schuppen versteckte. Wir beschlossen, ihn zu
überwältigen und der Polizei zu übergeben. Unser Freund Willi hat sich im Wald
versteckt und wartet nur auf unser Zeichen, damit er zum Revier fährt und...“
    „Jetzt nicht mehr“, sagte
Klößchen von der Tür her, „ich habe ja gesehen, was los ist.“
    Zufrieden lachte er die
Polizisten an.
    Einer bückte sich und hob das
Springmesser auf.
    „Gehört das ihm?“
    „Damit hat er uns angegriffen“,
nickte Tarzan.
    Im nächsten Moment war Kaupa
mit stählernen Handschellen gefesselt.
    „Durchsucht ihn!“ sagte der
Wortführer der Polizisten. Offenbar war er der Ranghöchste. „Wir wollen kein
Risiko eingehen.“
    Aber Kaupa trug

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