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Rätsel um die alte Villa

Rätsel um die alte Villa

Titel: Rätsel um die alte Villa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Oskar
erschrocken zu ihm aufsah.
    Sie schoben ihre Räder zum
Eissalon, wo Klößchen und Karl vor leeren Eisbechern saßen.
    „Walchenau?“ fragte Karl,
nachdem Tarzan erzählt hatte. „Das muß ein sehr kleines Kaff sein. Den Namen
habe ich noch nie gehört, obwohl meine Eltern ja ziemlich oft mit mir in die
Berge fahren.“
    „Finden werden wir’s bestimmt“,
meinte Gaby, „jedenfalls auf der Landkarte — zunächstmal.“
    Karl und Klößchen hatten schon
bezahlt. Zu viert verließen sie den Eissalon.
    Die Sonne stand schon ziemlich
tief im Westen und schickte lange Strahlen durch die Straße.
    In geparkten Wagen leuchteten
die Scheiben auf. Der Lack der Karosserien glänzte, sogar wenn die Fahrzeuge
staubig waren.
    Wie ein Scherenschnitt hob sich
die Silhouette eines Fahrers vor dem hellen Sonnenlicht ab.
    Der Wagen stand eine knappe
Steinwurfweite entfernt auf der anderen Seite.
    Tarzan machte schmale Augen.
Den Wagen kannte er nicht. Aber der Umriß des Fahrers, wie der den Kopf hielt,
wie er die Schultern hochzog — das kam ihm irgendwie bekannt vor.
    Außerdem schien er in ihre
Richtung zu sehen.
    „Wartet mal einen Moment!“
sagte Tarzan.
    Er überließ Karl sein Rad und
stiefelte los — erst über die Fahrbahn, dann auf den Wagen zu.
    Bevor er ihn erreichte, schien
der Fahrer zu begreifen, daß er das Ziel war.
    Der Motor röhrte auf. Mit
quietschenden Reifen schoß die Karre an Tarzan vorbei.

    Also doch! dachte er. Hab’ mich
nicht getäuscht.
    „Ist der vor dir abgehauen?“
fragte Gaby, als er zu seinen Freunden zurückkam. „Wer war denn das?“
    „Otto Galster.“
    „Was?“ rief Klößchen. „Der
blonde Schausteller, den du im Hallenbad vertrimmt hast?“
    „Genau der“, nickte Tarzan.
„Und vergessen wir nicht: Er und Dolores Pfau sind ein Pärchen. Die beiden
gieren nach Labutzkas Beute. Daß dieses Weib mit Kaupa rumgeflirtet hat, war
doch nur Mittel zum Zweck. Da wette ich. Kaupa hätte seinen Komplicen Deininger
ausgebootet. Aber Dolores und Galster hätten Kaupa ausgenommen wie eine
Weihnachtsgans. Der Trottel war so verliebt, daß er von diesem Ränkespiel
überhaupt nichts bemerkt hat — bis sie ihn dann an die Polizei verriet.“
    „Aber“, murmelte Karl, „wenn
der jetzt... Ich meine, weshalb beobachtet er uns?“
    „Weshalb wohl?“ Tarzan lächelte
vielsagend. „Entweder denken die beiden, wir haben die Beute schon. Dann werden
sie versuchen, uns die Wertsachen abzujagen. Oder sie vermuten, daß wir eine
Spur haben und auf dem richtigen Weg sind. Was ja vielleicht nicht ganz falsch
ist. Dann werden wir sie noch öfter zu Gesicht bekommen, die beiden. Die hoffen
doch, daß wir sie zu dem Versteck führen.“
    „Mann! Es wird ja immer
gefährlicher!“ stöhnte Klößchen.

14. Wo liegt Walchenau?
     
    Am Montag regnete es in
Strömen.
    Nach dem Mittagessen im
Internat gingen Tarzan und Klößchen ins Erdkunde-Zimmer.
    Eigentlich war das Schülern
nicht erlaubt. Aber wenn jemand zu Studienzwecken etwas nachschlagen wollte,
drückten die Lehrer beide Augen zu.
    Vor den Fenstern breiteten
tropfnasse Sträucher ihre Zweige aus. Warmer Sommerregen prasselte gegen die
Scheiben.
    Der Raum roch ein bißchen
muffig, nach Staub und alten Landkarten.
    Die standen zu Dutzenden in den
Schränken, und ungezählte Atlanten in den mehrstöckigen Regalen.
    Die Jungen stürzten sich auf
die Abteilung HEIMATKUNDE. Es gab zahlreiche Gebietskarten.
    Tarzan schnappte sich die
neuesten. Denn was neu ist, dachte er, ist sicherlich überarbeitet, also noch
genauer und übersichtlicher als die alten Karten.
    Sie setzten sich an den Tisch.
Die Karte, auf der Tarzan suchte, umfaßte das Gebiet rund um die Stadt — mit
einem Radius von etwa 200 Kilometern. Irgendwo mußte Walchenau liegen.
    Erst sah er im Ortsregister
nach, fand aber nichts.
    Klößchen, mit einer ähnlichen
Karte beschäftigt, suchte Zentimeter für Zentimeter die Bergregion ab.
    „Zwischenau, Hinterau,
Vorderau, Überau, Unterau, sogar Finsterau — es aut nur so, aber leider kein
Walchenau“, seufzte er. „Wie sieht es bei dir aus, Tarzan?“
    „Au, au!“
    „Hahaha! Vielleicht haben wir
die falschen Karten?“
    „Wenn wir anfangen, ein
300-Seelen-Dorf auf einer Europakarte zu suchen, können wir das gleich als
Doktorarbeit anmelden. Probieren wir nochmal! Es gibt keine Karte, die mehr
Einzelheiten zeigt als diese. Walchenau muß drauf sein! Himmel, es kann doch
nicht so schwer sein, in deutschen Landen ein

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