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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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hundert Fahrzeuge. Wir haben ein paar Abdrücke gesichert und überprüfen bereits die Modelle und Marken, aber das wird Tage, wenn nicht Wochen dauern, und die haben wir nicht.

    Außerdem braucht es Zeit, um DNA-Proben abzugleichen, selbst nachdem wir welche isoliert haben. Eine Menge Zeit. Todsicher lässt sich so was nicht in« – er warf einen Blick auf die Wanduhr – »weniger als sechsunddreißig Stunden bewerkstelligen.«
    Â»Was ist mit dem Foto, das sie Gavin gegeben hat? Bringt uns das irgendwie weiter?«
    Â»Es wurde mit einem richtigen Fotoapparat aufgenommen, nicht mit einer Digitalkamera. Der Film wurde nicht in einem gewöhnlichen Labor entwickelt.«
    Â»Unser Mann besitzt also eine eigene Dunkelkammer?«
    Â»Oder er benutzt die von jemand anderem. Ich habe mehrere Leute angesetzt, alle Lieferanten für Fotopapiere und Chemikalien ausfindig zu machen, aber auch dafür –«
    Â»Fehlt die Zeit.«
    Â»Genau. Und eventuell kauft unser Amateurknipser sein Zeug gar nicht im Laden. Vielleicht besorgt er sich alles Nötige über den Versandhandel oder aus dem Internet.« Sein dünnes Stoppelhaar brauchte ganz bestimmt nicht glatt gestrichen zu werden, aber er fuhr trotzdem mit der Hand darüber, als wäre es verstrubbelt. »Und dann ist da noch was, um die Sache richtig vertrackt zu machen. Erinnern Sie sich an Marvin den Hausmeister?«
    Â»Was ist mit ihm?«
    Â»Auch bekannt unter den Namen Morris Green, Marty Benton und Mark Wright. Zusammen mit Marvin Petterson sind das alle Decknamen, die wir kennen.«
    Â»Was ist mit ihm los?«
    Â»Eigentlich heißt er Lancy Ray Fisher. Stand unzählige Male wegen kleinerer Vergehen vor Gericht. Mit achtzehn hat er nach einem bewaffneten Überfall auf ein Auto in Huntsville gesessen. Er bekam Straferlass, weil er einen Zellengenossen verpfiffen hat, der vor ihm mit einem Mord geprahlt hatte. Aber sobald er wieder draußen war, folgten diverse neue Vergehen, für die er immer wieder die Mindeststrafe bekam, meist nach einem
Schuldbekenntnis. Bekannt ist er vor allem für faule Schecks und Kreditkartendiebstahl.«
    Â»Wo ist er jetzt?«
    Â»Das wissen wir nicht. Wir suchen immer noch nach ihm, genau wie sein Bewährungshelfer. Als Griggs und Carson bei ihm angerufen haben, ist er sofort abgetaucht. Die beiden haben dafür mächtig eins auf den Deckel bekommen. Jedenfalls führt mich Marvins Verschwinden zu der Annahme, dass der Verstoß gegen seine Bewährungsauflage wahrscheinlich nicht sein einziges Vergehen ist und dass er seinen Lebensunterhalt nicht ausschließlich damit bestreitet, in einem Radiosender die Toiletten zu putzen.«
    Â»Oder dass er etwas Schlimmeres zu verbergen hat«, sagte Dean.
    Â»Wir haben uns einen Haftbefehl besorgt und waren in seiner Wohnung. Kein Computer.«
    Â»Vielleicht hat er ihn mitgenommen.«
    Â»Möglich, aber die anderen Wertsachen hat er dagelassen.«
    Â»Wie zum Beispiel?«
    Curtis ratterte eine Liste von elektronischen Geräten herunter, die man sich von einem durchschnittlichen Hausmeistergehalt kaum leisten konnte. »Größtenteils Sound-Equipment. Richtig teures Zeug. Außerdem haben wir kistenweise Müll rausgeschleppt, den wir noch nicht sortiert haben. Aber eines ist wirklich interessant. Eine der Straftaten, von denen ich vorhin gesprochen habe, war sexuelle Nötigung. Seine DNA ist archiviert.«
    Â»Und wenn Sie die mit irgendwelchen Spuren abgleichen könnten, die Sie in Janeys Auto gefunden haben –«
    Â»Wenn ich die Zeit hätte, sie abzugleichen, meinen Sie.«
    Dean konnte dem Detective die Frustration nachfühlen. Der ganze Fall stand auf dem Kopf. Sie hatten mehrere vielversprechende Fährten, aber kein Verbrechen und kein Opfer. Sie suchten nach einem Entführer, ohne sicher zu wissen, dass Janey Kemp entführt worden war. Sie arbeiteten unter der Annahme,
dass sie gegen ihren Willen festgehalten wurde, dass ihr Leben in höchster Gefahr war, aber mit Sicherheit –
    Plötzlich kam Dean ein neuer Gedanke. »Und wenn…«
    Curtis sah ihn an und bedeutete ihm fortzufahren. »Sagen Sie schon. Im Moment bin ich froh über jede neue Idee.«
    Â»Wäre es möglich, dass Janey selbst hinter all dem steckt?«
    Â»Um Aufmerksamkeit zu erregen?«
    Â»Oder nur zum Spaß. Wäre es möglich, dass sie aus reiner

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