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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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sprach Dean direkt an. »Manchmal habe ich das Gefühl, dass Brad seine Lügen wirklich glaubt. Es ist, als würde er in einer Phantasiewelt leben, in der seine Taten folgenlos bleiben. Er kann tun und lassen, was ihm gefällt, ohne dass er Angst haben müsste, erwischt oder gar bestraft zu werden.«
    Das war das Beunruhigendste, was sie ihnen bis jetzt erzählt hatte. Dean bezweifelte, dass ihr das klar war, aber Curtis begriff es durchaus. Als Dean ihm einen Blick zuwarf, hatte der Detective die Stirn in tiefe Sorgenfalten gezogen.
    Er wusste genauso gut wie Dean, dass zu den Profilen der meisten Serienmörder und Serienvergewaltiger ein ausgeprägtes Phantasieleben gehörte, ein Leben, das für sie so verlockend und so real war, dass sie es einfach ausleben mussten. Oft glaubten sie, über den Gesetzen einer Gesellschaft zu stehen, die ihnen grobes Unrecht getan hatte, und fühlten sich höchstens einem Gott verantwortlich, der ihre Perversionen verstand oder gar guthieß.
    Curtis räusperte sich. »Ich danke Ihnen, dass Sie gekommen sind, Mrs Armstrong. Ganz besonders danke ich Ihnen für
Ihre Offenheit, nachdem es um eine so delikate Angelegenheit geht.«
    Aber so leicht ließ sie sich nicht abspeisen. »Ich habe Ihnen einige schreckliche Dinge über meinen Mann erzählt, aber es ist auch möglich, dass er gar nichts mit dem verschwundenen Mädchen zu tun hat.«
    Â»Wir haben keinen Anlass zu glauben, dass er etwas mit ihr zu tun hat. Überhaupt keinen. Wie gesagt, wir folgen mehreren Fährten.« Curtis holte kurz Luft und setzte dann nach: »Aber mit Ihrer Hilfe könnten wir jeden Verdacht gegen ihn ausräumen.«
    Â»Wie könnte ich Ihnen dabei helfen?«
    Â»Indem Sie unseren Experten seinen Computer überlassen. Lassen Sie die Fachleute einen Blick auf seine Dateien werfen, vielleicht finden sie irgendwas darin. Das Mädchen hat mit Vorliebe eine Website besucht, auf der sexuell eindeutige Nachrichten ausgetauscht werden. Auf diese Weise hat sie die meisten Kontakte angebahnt. Falls sie und Ihr Mann nie E-Mails ausgetauscht haben, ist die Chance, dass er sie gekannt hat, gering.«
    Sie ließ sich das durch den Kopf gehen und sagte dann: »Ich werde dem nicht zustimmen, ohne vorher Brads Anwalt zu konsultieren.«
    Curtis nahm das zur Kenntnis, wirkte aber nicht allzu glücklich.
    Deans Meinung von Mrs Armstrong stieg weiter an. Sie ließ sich nicht in die Ecke drängen. Diese Zähigkeit hatte wahrscheinlich nicht in ihrem Wesen gelegen, bevor sie durch die Sucht ihres Mannes mit so vielen Problemen konfrontiert wurde. Sie hatte sich diese Eigenschaft aneignen müssen, um ihre geistige Gesundheit zu bewahren und um zu überleben.
    Curtis wartete ab, bis sie von ihrem Stuhl aufgestanden war, und geleitete sie dann auf den Mittelgang des Großraumbüros. »Vielen Dank für Ihre Hilfe, Mrs Armstrong. Ich hoffe, dass Ihr Mann bald gefunden wird und dass er die nötige Hilfe bekommt.«
    Â»Vielleicht ist er nicht der Mann, nach dem Sie suchen.«

    Â»Wahrscheinlich nicht. Außerdem steht noch nicht einmal fest, dass Janey Kemp in eine Straftat verwickelt wurde. Aber wie Sie bestimmt wissen, werden bei jedem Verdacht auf eine sexuell motivierte Straftat automatisch all jene überprüft, die schon einmal in dieser Hinsicht auffällig geworden sind. Ihr Mann hat sich einen schlechten Zeitpunkt ausgesucht, um einen Termin bei seinem Bewährungshelfer zu schwänzen, mehr nicht.«
    Es war durchaus mehr, und sie war klug genug, das zu wissen. Aber sie war zu höflich, um Curtis offen als Lügner zu bezeichnen. Stattdessen verabschiedete sie sich.
    Â»Nette Lady«, bemerkte Curtis, sobald sie außer Hörweite war.
    Â»Und klug dazu.« Curtis sah Dean an und wartete auf eine weitere Erklärung. »Ihr Mann ist seit einiger Zeit im Sinkflug, das weiß sie. Ihr beruhigendes Blabla hat sie Ihnen auch nicht abgekauft. Auch wenn Sie ihr das Gegenteil erzählt haben, glauben Sie offenbar, dass es eine Verbindung zwischen Armstrongs Verschwinden und dem von Janey Kemp geben könnte.«
    Â»Auszuschließen ist das nicht.« Curtis ließ sich in seinen Schreibtischsessel sinken und bedeutete Dean, sich auf den Besucherstuhl zu setzen. Dann zog er ein Baby Ruth aus dem Glas auf seinem Schreibtisch und bot Dean ebenfalls eines an.
    Â»Nein danke.«
    Während Curtis den

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