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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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gemacht. Er hat sich verpflichtet gefühlt, mit ihr verheiratet zu bleiben, obwohl sie es sich zum Ziel gesetzt hatte, jeden Mann zu ficken, der ihr über den Weg lief.«
    Grausamkeit war für seinen Onkel ein Lebenselixier. Eigentlich hätte Stan daran gewöhnt sein müssen, nachdem er ihr inzwischen zweiunddreißig Jahre lang ausgesetzt war. Er war es nicht. Er blickte Wilkins mit unversöhnlichem Hass an. »Vater hatte auch Affären. Immer wieder.«
    Â»Mehr als wir beide ahnen, da bin ich sicher. Er hat jede Frau in Reichweite gebumst, nur um sich zu überzeugen, dass er es noch bringen konnte. Deine Mutter hat ihn nicht mehr in ihr Bett gelassen. Er schien der einzige Mann gewesen zu sein, den sie nicht ausstehen konnte.«
    Â»Neben dir.«
    Wilkins schloss seine Hand so fest um seinen Bourbon, dass Stan sich wunderte, wieso das Glas nicht zersprang. Er hatte einen Volltreffer gelandet, und es war ein gutes Gefühl. Er wusste genau, wieso sein Onkel seine Mutter immer niedermachte. Zahllose Male hatte Stan sie lachen und sagen hören: »Wilkins, du bist eine so ekelhafte Kröte.«

    Aus dem Munde seiner Mutter, die alle Männer vergötterte, war das eine unglaubliche Abfuhr. Mehr noch, sie hatte niemals Angst vor Wilkins gezeigt, was für ihn die schlimmste Beleidigung überhaupt darstellte. Wilkins berauschte sich daran, dass ihn die Menschen fürchteten. Bei ihr hatte er völlig versagt. Stan konnte ihn gar nicht oft genug daran erinnern.
    Ein Schluck Bourbon brachte Wilkins wieder ins Gleis. Er sagte: »Wenn man bedenkt, wie kaputt deine Eltern waren, ist es kein Wunder, dass du sexuelle Probleme hast.«
    Â»Habe ich nicht.«
    Â»Die Beweise sprechen gegen dich.«
    Stans Gesicht wurde heiß. »Wenn du damit auf die Frau in Florida anspielst –«
    Â»Die du über ihrem Faxgerät bespringen wolltest.«
    Â»Das ist ihre Version«, wehrte sich Stan. »Aber so war es nicht. Sie hat sich an mich rangemacht, und dann hat sie kalte Füße bekommen, weil sie Angst hatte, dass jemand hereinkommen könnte.«
    Â»Das war nicht das einzige Mal, dass ich dir aus der Patsche helfen musste, weil du deinen Schwanz nicht in der Hose lassen konntest. Genau wie dein Vater. Wenn du nur halb so viel Interesse am Geschäft hättest wie am Vögeln, würde für uns alle mehr in der Kasse bleiben.«
    Das, vermutete Stan, war der eigentliche Grund für Onkel Wilkins’ unversöhnliche Feindschaft. Er kam nicht an den beträchtlichen Fonds, den Stans Eltern für ihn eingerichtet hatten und der nicht nur das umfasste, was er nach ihrem Tod geerbt hatte, sondern auch, und zwar auf unabsehbare Zeit, einen festgelegten Anteil an den Einkünften der Unternehmensgruppe. Die Bedingungen waren unwiderruflich und unanfechtbar. Nicht einmal Wilkins mit all seiner Macht und seinem Einfluss konnte seinen Fonds anrühren und ihm sein Vermögen stehlen.
    Â»Was wolltest du eigentlich beweisen, als du dich damals am Pool des Country Clubs vor den kleinen Mädchen ausgezogen hast? Dass du ihn hochbekommen konntest?«

    Â»Wir waren elf Jahre alt. Sie waren neugierig. Sie haben mich angebettelt, dass sie ihn sehen wollen.«
    Â»Natürlich, und deshalb sind sie auch kreischend zu ihren Eltern gerannt. Ich musste damals eine Hand voll Riesen verteilen, damit die Sache unter Verschluss blieb und du nicht aus dem Club geworfen wurdest. Aus dem Vorbereitungsseminar für das College bist du geflogen, weil du unter der Dusche gewichst hast.«
    Â»Alle haben dort unter der Dusche gewichst.«
    Â»Aber nur du wurdest dabei erwischt, was auf einen Mangel an Selbstbeherrschung schließen lässt.«
    Â»Hast du vor, mir der Reihe nach all meine pubertären Fehltritte vorzuhalten? In diesem Fall würde ich mir einen Drink bestellen.«
    Â»Wir haben gar nicht die Zeit, alle deine Fehltritte aufzuzählen. Nicht hier und heute.« Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Ich muss gleich los. Ich habe dem Piloten gesagt, dass ich um sechs in der Luft sein will.«
    Mögest du abstürzen und verrecken , dachte Stan.
    Â»Ich will von dir nur die Zusicherung«, sagte Wilkins, »dass diese schmutzigen Anrufe nicht von dir stammen.«
    Â»Wieso sollte ich so was tun?«
    Â»Weil du ein kranker kleiner Wichser bist. Ich habe ein Vermögen gezahlt, damit mir dein Psychologe erzählt, was ich sowieso

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