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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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gegen die Tränen.

29
    Immer wenn John Rondeaus Weg den von Dean Malloy kreuzte, gab er sich alle Mühe, zuvorkommend zu wirken. Trotzdem reagierte Malloy mit unverhohlener Feindseligkeit. Das war auch Curtis aufgefallen. Rondeau hatte gehört, wie er Malloy gefragt hatte, ob es Probleme gäbe. Malloy hatte mit einem schroffen »Nein« geantwortet, und Curtis hatte nicht nachgebohrt.
    Wenn es nach Rondeau ging, konnte ihn Malloy anstarren, bis er schwarz wurde. Schließlich wollte er sich bei Curtis einschleimen, nicht bei Malloy. Der Psychologe war zwar der Ranghöhere, aber nur Curtis konnte Rondeau ins CIB holen.
    Malloy Junior hatte er genau da, wo er ihn haben wollte, und das mit randvollen Hosen. Die Ergebnisse des Lügendetektor-Tests hatten für den Jungen gesprochen und mehr oder weniger jeden Verdacht ausgeräumt. Warum, musste man sich fragen, war er also immer noch so zappelig?
    Die Schultern eingeschüchtert vorgeschoben, hockte er auf seinem Stuhl neben Curtis’ Schreibtisch. Keine Sekunde konnte er still sitzen, dieses Nervenbündel. Sein Blick huschte ängstlich hin und her. Er sah aus, als würde er sich in die Hosen pissen, sobald jemand »Buh!« machte.
    Nur Rondeau wusste, warum der Kleine so verängstigt wirkte, und er würde bestimmt nichts verraten. Gavin auch nicht. Rondeau war ganz sicher, dass der Kleine den Mund halten würde.
Er hatte den Jungen so verschreckt, dass er ihn bestimmt nicht verpetzen würde. Ein genialer Schachzug, nicht ihn selbst, sondern seinen Dad zu bedrohen. Das hatte gewirkt.
    Im Moment war Curtis’ Arbeitsplatz regelrecht überfüllt, alle hatten sich zu einem Brainstorming versammelt. Curtis war hier, klar. Malloy. Gavin. Und Paris Gibson.
    Rondeau freute sich über jede Gelegenheit, in ihrer Nähe zu sein, obwohl sie ihn kaum bemerkte, nachdem Malloy sich ununterbrochen aufspielte und bis zum Erbrechen wiederholte, dass er fürchtete, sie könnte die Nächste auf Valentinos Liste sein.
    Rondeau war zufällig zu diesem Meeting gestoßen, als er vorbeigekommen war, um Curtis zu berichten, was er auf der CD gefunden hatte, die Mrs Armstrong Paris übergeben hatte. Es war nichts Weltbewegendes, aber Rondeau ließ sich keine Gelegenheit entgehen, Curtis zu beeindrucken und seine Chancen auf einen Wechsel ins CIB zu verbessern.
    Paris hatte – ohne es zu wissen, natürlich – schon vor seiner Ankunft seinen großen Auftritt zunichte gemacht. Was Toni Armstrong ihm verschwiegen hatte, während er ihr Haus durchsucht hatte, hatte sie Paris offenbart – dass ihr Mann Paris begrabscht hatte, als sie von ihm behandelt wurde.
    Hätte Mrs Armstrong ihm das erzählt und er hätte es zu Curtis weitertragen können, hätte er sich damit echte Anerkennung verdient. So hingegen musste er sich die Anerkennung auf andere Weise holen.
    Â»Ich habe kein gutes Gefühl bei diesem Typen«, meinte Sergeant Curtis eben über den Zahnarzt. »Hat er heute schon Kontakt zu seiner Frau aufgenommen?«, fragte er Paris.
    Â»Sie meint, nein. Sie hat ihn immer wieder zu erreichen versucht, aber ohne Erfolg.«
    Â»Wenn er sie von seinem Handy aus anrufen würde, könnten wir ihn über Satellit orten«, bemerkte Malloy.
    Â»Mit Sicherheit hat er es genau deswegen nicht getan«, sagte Rondeau und hoffte, dass Malloy jetzt wie ein Trottel dastand. Sein Hals schmerzte immer noch nach Malloys gestrigem Klammergriff.
Er würde nie gut Freund mit Malloy werden, aber das war kein großer Verlust.
    Â»Haben Sie seine Telefonverbindungen überprüft?«, fragte Malloy.
    Â»Wir sind noch dran«, antwortete Curtis. »Falls er mehr als einmal im Sender angerufen hat, sieht es wirklich schlecht für ihn aus.« Er wandte sich wieder an Paris und fragte: »Mrs Armstrong hat seine Stimme auf den Bändern nicht wiedererkannt?«
    Â»Sie hört sie gerade noch einmal ab, aber ich bin nicht sicher, wie zuverlässig ihre Aussage ist. Sie ist völlig aufgelöst. Als ich ihr von Janey erzählte, kam es zu einem emotionalen Dammbruch, der sich wohl seit Tagen angebahnt hat.«
    Â»Würden Sie Brad Armstrong wiedererkennen, wenn Sie ihm begegnen?«
    Paris runzelte die Stirn. »Ich glaube nicht. Die Geschichte ist schon ewig her. Ich habe ihn nur dieses eine Mal gesehen, und da stand ich unter Lachgas.«
    Â»Könnte ein Foto helfen?« Rondeau

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