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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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einen der Polizisten auf Ihrer Gehaltsliste anriefen und ihn baten, nach ihr zu suchen.«
    Auf Kemps Stirn begann eine Ader zu pochen. »Ich habe Ihrem Chief erklärt, dass ich erfahren will, wer dafür verantwortlich ist, dass die Geschichte durchsickern konnte, und noch dazu in so absurd übertriebener Form. Er schickt mir Sie, einen Psychologen und eine –« Wieder fiel sein Blick auf Paris. »Was auch immer. Was zum Teufel haben Sie hier zu suchen?«
    Â»Baird, um Gottes willen.« Eine Frau trat aus dem Haus und brachte ihn mit einem strengen Blick zum Verstummen. »Können wir das bitte im Haus austragen, wo uns nicht alle Welt belauschen kann?« Sie musterte hastig und beinahe feindselig die versammelten Gäste und sagte dann steif: »Möchten Sie nicht hereinkommen?«
    Wieder folgten Paris und Dean, während Curtis vorausging. Sie wurden in ein üppig ausgestattetes Wohnzimmer geführt, das
in Versailles als Salon hätte dienen können. Die Innenarchitektin hatte ihr Budget vor allem für Brokatstoffe, Vergoldungen, Perlenschnüre und Quasten ausgegeben.
    Der Richter marschierte ihnen voran an einen zierlichen Barwagen, schenkte sich aus einer Kristallkaraffe einen Drink ein und kippte ihn hinunter wie Wasser. Mrs Kemp ließ sich auf der zerbrechlich wirkenden Armlehne eines Diwans nieder, als hätte sie nicht die Absicht, lange zu bleiben.
    Curtis blieb stehen und wirkte in all dem Tand und Flitter so fehl am Platz wie ein Feuerhydrant. »Mrs Kemp, haben Sie in der Zwischenzeit von Janey gehört?«
    Sie sah ihren Mann an, ehe sie antwortete. »Nein. Aber sie wird gehörige Probleme bekommen, wenn sie heimkommt.«
    Paris musste unwillkürlich daran denken, dass das Mädchen vielleicht schon wesentlich schlimmere Probleme hatte.
    Â»Sie ist ein Teenager, mein Gott.« Der Richter war ebenfalls stehen geblieben und musterte sie mit einem Zornesblick, als hätte er sie am liebsten allesamt zu zwanzig Jahren Zwangsarbeit verdonnert. »Alle Teenager machen solche Kapriolen. Nur bei meiner Tochter wird jeder winzige Fehltritt zu einer Schlagzeile aufgebauscht.«
    Â»Begreifen Sie denn nicht, dass eine negative Berichterstattung die Situation nur verschlimmert?«, warf Mrs Kemp ein.
    Für wen? Paris war schockiert, dass es Mrs Kemps vordringlichste Sorge war, was die Öffentlichkeit über sie dachte. Hätte sie sich nicht eher Gedanken über ihre vermisste Tochter machen sollen als über das allgemeine Gerede?
    Curtis versuchte immer noch, diplomatisch zu bleiben. »Richter, ich weiß nicht, wer aus unserer Mannschaft mit diesem Reporter gesprochen hat. Wahrscheinlich werden wir das nie erfahren. Der Schuldige wird bestimmt nicht vortreten und von sich aus gestehen, und der Reporter wird seine Quelle nach Möglichkeit schützen. Ich würde vorschlagen, wir blicken nach vorn und –«
    Â»Sie haben leicht reden.«

    Â»Ganz und gar nicht.« Erstmals meldete sich Dean zu Wort, und er tat das in einem so bestimmenden Tonfall, dass sich alle zu ihm umdrehten. »Ich wünschte, wir wären hergekommen, um Sie reumütig um Vergebung für eine falsche Einschätzung, ein falsches Wort zur falschen Zeit, einen falschen Alarm zu bitten. Aber leider sind wir hier, weil Ihre Tochter in ernster Gefahr sein könnte.«
    Mrs Kemp rutschte von der Armlehne auf das Sitzpolster.
    Der Richter wippte auf den Fußballen. »Wie meinen Sie das? Woher wollen Sie das wissen?«
    Â»Vielleicht sollte ich Ihnen erklären, weshalb ich mitgekommen bin«, sagte Paris ruhig.
    Der Richter kniff die Augen zusammen. »Wie heißen Sie noch mal? Sind Sie etwa die Bewährungshelferin, die uns letztes Jahr ständig belästigt hat?«
    Â»Nein.« Sie stellte sich noch einmal vor. »Ich bin Moderatorin. Ich moderiere eine Sendung, die wochentags von zweiundzwanzig bis zwei Uhr früh ausgestrahlt wird.«
    Â»Im Radio?«
    Â»Ach ja!«, entfuhr es Mrs Kemp. »Paris Gibson. Natürlich. Janey hört immer Ihre Sendung.«
    Paris wechselte einen Blick mit Dean und Curtis, bevor sie sich wieder dem Richter zuwandte, der sie und ihre Show nicht zu kennen schien. »Bei mir können die Zuhörer anrufen, und manchmal nehme ich ihre Anrufe auf Sendung.«
    Â»Eine Diskussionssendung? In der ein Haufen Linksradikaler über uns und unser Land oder weiß Gott was herzieht?«
    Er war

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