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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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auch. Bis wir von diesem Internet-club gehört haben. Dem Sex Club.«
    Â»Wie bitte? «
    Rondeau erwachte zum Leben. »Das ist mein Part.« Er warf Curtis einen Blick zu, als bitte er um Erlaubnis, fortfahren zu dürfen.
    Curtis zog die Achseln hoch. »Nur zu. Es ist nicht so, als könnte sie das nicht selbst recherchieren.«
    Sofort sprudelte es aus Rondeau heraus. »Es geht dabei um eine Website, die seit ein paar Jahren online ist. Janey Kemp war… eines der Gründungsmitglieder, könnte man wohl sagen.
Am Anfang gab es nur ein offenes Forum, in dem die Teens aus unserer Gegend mehr oder weniger anonym kommunizieren konnten. Nur unter ihrem Usernamen und der E-Mail-Adresse.
    Im Lauf der Zeit wurden die geposteten Nachrichten immer freizügiger, bis sich allmählich der Zweck herausschälte, den das Forum heute noch hat, das heißt, es hatte sich mehr oder weniger in eine Kleinanzeigenseite im Internet verwandelt, auf der im Cyberspace geflirtet wird.«
    Â»Geflirtet?« Dean schnaubte. »Die dort ausgetauschten Nachrichten sind eher eine Art Vorspiel.«
    Der jüngere Polizist wurde rot. »Ich wollte Ms Gibson nicht schockieren.«
    Â»Sie ist erwachsen, und wir sind hier nicht in der Sonntagsschule.« Dean sah sie an. »Der Sex Club dient einzig und allein dazu, sexuelle Kontakte anzubahnen. Die Kids posten Nachrichten, in denen sie damit angeben, was sie schon alles getan haben und was sie mit dem geeigneten Partner alles tun würden. Falls sie sich ungestört mit jemandem austauschen wollen, verabreden sie sich mit ihm in einem Chatroom, wo sie ihre Phantasien austauschen. Das Ganze sieht so aus.« Er klappte einen Schnellhefter auf und zog das Blatt heraus, das er an dem Computer in Curtis’ Büro ausgedruckt hatte.
    Sie überflog es und merkte, dass es sie anwiderte. Schließlich sah sie wieder auf und sagte: »Aber das sind noch Kinder.«
    Â»Größtenteils von der Highschool«, bestätigte Rondeau. »Sie treffen sich abends an einem vorher vereinbarten Ort. Es ist ein einziger Fleischmarkt.«
    Curtis ergänzte: »So wie es aussieht, besteht der Reiz unter anderem darin, die Menschen den verschiedenen Usernamen zuzuordnen, also Vermutungen anzustellen, wer wohl wer ist.«
    Â»Und wenn sich ein Paar findet, das schon im Internet gechattet hat, haben sie Sex miteinander«, sagte Dean.
    Â»Unter Umständen«, schränkte Rondeau ein. »Manchmal gefällt ihnen nicht, was sie zu sehen bekommen. Nicht immer genügt der andere den eigenen Ansprüchen. Oder es kommt plötzlich
jemand Besseres daher. Niemand ist verpflichtet, bis zum Äußersten zu gehen.«
    Â»Unsere Abteilung für Computerkriminalität ist auf die Website gestoßen«, sagte Curtis. »Nachdem die meisten User minderjährig sind, haben sie die Angelegenheit an unsere Arbeitsgruppe gegen Kindesmissbrauch weitergereicht, die wiederum dem CIB untersteht.« Er verschränkte die Arme vor dem stämmigen Rumpf. »Wir behandeln das als fortlaufende Ermittlungen, was bedeutet, dass wir beliebig viele Leute darauf ansetzen können.«
    Â»Das ist die gute Nachricht«, sagte Rondeau. »Die schlechte ist, dass wir den Sumpf praktisch unmöglich stilllegen können.«
    Paris schüttelte fassungslos den Kopf. »Ich möchte nur sichergehen, dass ich das richtig verstanden habe. Mädchen wie Janey Kemp fahren an einen verabredeten Ort und treffen sich dort mit Fremden, denen sie via Internet vorgegaukelt haben, sie wollten Sex mit ihnen haben?«
    Â»Genau«, bestätigte Rondeau.
    Â»Sind diese jungen Dinger von Sinnen? Begreifen sie nicht, welches Risiko sie dabei eingehen? Wenn sie ihrem Chatroom-Partner in Fleisch und Blut begegnen und sie dann plötzlich ›Nein danke‹ sagen, weil er sich vielleicht nicht als zweiter Brad Pitt erweist, dann liefern sie sich damit auf Gedeih und Verderb einem Mann aus, den sie erst scharf gemacht haben und der jetzt, gelinde gesagt… zutiefst enttäuscht sein muss.«
    Â»Auf Gedeih und Verderb sind sie diesen Männern kaum ausgeliefert, Ms Gibson«, widersprach der junge Polizist ruhig. »Wir reden hier nicht über Nonnen. Diese Girls feiern gern. Sie lassen sich oft von den Männern bezahlen.«
    Â»Sie bitten um Geld?«
    Â»Sie bitten nicht darum, sie verlangen es«, stellte Rondeau klar. »Und sie bekommen es.

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