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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Wort. »Ich bringe dich raus, Paris.«
    Während er sie zur Tür führte, sagte sie: »Ich möchte gern auf dem Laufenden bleiben. Bitte richte Sergeant Curtis aus, er möchte mich anrufen, sobald er etwas Neues erfährt.« Sergeant Curtis. Nicht er. Der Affront hätte nicht deutlicher sein können, und er ärgerte ihn bis aufs Blut. Er war genauso Polizist wie Curtis. Er war sogar ranghöher.
    Er fasste an ihr vorbei, um die Tür aufzudrücken. Aber die Tür ging ohne sein Zutun auf, und Curtis stand vor ihnen. Sein Gesicht war um mehrere Schattierungen röter als üblich. Die wenigen ihm verbliebenen hellblonden Haare schienen senkrecht zu stehen.
    Â»Jetzt haben wir den Salat«, verkündete er. »Irgendwie hat ein Gerichtsreporter Wind davon bekommen, dass die Polizei nach Janey Kemp sucht. Er hat den Richter zur Rede gestellt, als der aus der Mittagspause kam. Euer Ehren ist gar nicht erbaut.«
    Â»Das Leben seiner Tochter steht möglicherweise auf dem Spiel, und er macht sich Sorgen wegen der Medien?« Paris war fassungslos.
    Dean sagte: »Genau das war auch mein erster Gedanke. Es interessiert mich einen Scheiß, ob er erbaut ist oder nicht.«
    Â»Na schön. Sie werden ihm das persönlich erklären können. Wir haben vom Chief die Anweisung bekommen, uns mit Kemp zu treffen und ihn zu beschwichtigen. Und zwar sofort.«

10
    Paris bog direkt hinter Sergeant Curtis’ Ford Taurus in die weit geschwungene Auffahrt zur Villa der Kemps. Sie stieg im gleichen Moment aus wie er. Ehe er auch nur einen Ton sagen konnte, erklärte sie ihm: »Ich komme mit.«
    Â»Das ist eine Polizeiangelegenheit, Ms Gibson.«
    Wenn er sie wieder mit ihrem Nachnamen ansprach, musste er ziemlich vergrätzt sein. Sie ließ sich nicht abwimmeln. »Ich habe die Sache ins Rollen gebracht, indem ich heute Morgen in ihr Büro kam. Falls ich nie wieder von Valentino höre und sich der Anruf von letzter Nacht als schlechter Streich erweist, dann werde ich Sie, die Polizei von Austin und vor allem diese Familie aus tiefstem Herzen um Verzeihung bitten müssen. Falls es sich aber nicht um einen Streich handelt, dann bin ich persönlich in die Sache verwickelt, genau wie Janeys Eltern, und das gibt mir das Recht, mit ihnen zu sprechen.«
    Der Detective sah Dean an, als wollte er ihn um einen Tipp bitten, wie er ihrer Herr werden konnte, wenn sie sich so stur stellte. Dean sagte: »Es ist Ihr Fall, Curtis. Aber sie kann wirklich gut mit Leuten umgehen. Das ist ihr Beruf.«
    Aus dem Munde eines Psychologen mit einer Ausbildung in Verhandlungsführung war das ein beachtliches Kompliment. Curtis besann sich kurz und meinte dann mürrisch: »Na schön, aber ich verstehe beim besten Willen nicht, warum Sie sich noch tiefer in die Sache reinhängen wollen, als Sie ohnehin drinstecken.«
    Â»Das war nicht meine Entscheidung. Das hat Valentino für mich entschieden.«
    Sie und Dean folgten ihm zur Tür. Halblaut sagte sie zu Dean: »Danke für die Unterstützung.«
    Â»Danke mir nicht zu früh.« Er nickte zu der breiten Haustür hin, die schon geöffnet wurde, während sie noch die Verandastufen hinaufstiegen. »Sieht aus, als hätte er schon auf der Lauer gelegen.«

    Richter Baird Kemp war groß, distinguiert und gut aussehend, wenn man von dem finsteren Blick absah, den er jetzt auf den ihm offenbar bekannten Curtis richtete. »Ich versuche, die Angelegenheit unter der Decke zu halten, und was tut die Polizei von Austin, Curtis? Schickt mir ein ganzes Einsatzkommando nach Hause. Was zum Teufel ist mit Ihrer Truppe los? Und wer sind diese Leute überhaupt?«
    Es war Curtis hoch anzurechnen, dass er äußerlich ruhig blieb, auch wenn Gesicht und Hals etwas röter anliefen. »Richter Kemp, das ist Dr. Dean Malloy. Er ist Polizeipsychologe.«
    Â»Ein Psychologe?«, feixte der Richter.
    Dean machte sich nicht die Mühe, dem Richter die Hand zu reichen, weil er wusste, dass sie sowieso zurückgewiesen würde.
    Â»Und das ist Paris Gibson«, fuhr Curtis auf sie weisend fort.
    Falls dem Richter ihr Name etwas sagte, ließ er es sich nicht anmerken. Er sah flüchtig zu ihr hin und heftete seinen Blick gleich wieder auf Curtis. »Haben Sie die falschen Gerüchte in die Welt gesetzt, dass meine Tochter vermisst würde?«
    Â»Nein, Richter, das war ich nicht. Das waren Sie. Als Sie

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