Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
ausgelassen, was diesen Mann von anderen abhob. Die Mädchen waren seit der Junior Highschool befreundet. Normalerweise erzählten sie einander alles. Aber über diesen mysteriösen Mann erzählte Maddie ihrer Freundin nur, dass er cool und wunderbar und etwas Besonderes sei.«
    Â»Die Mitbewohnerin hat ihn nie gesehen?«
    Â»Er war nie in ihrer Wohnung. Maddie hat sich immer woanders mit ihm getroffen. Wo, wusste die Mitbewohnerin nicht. Er hat auch nie in ihrer Wohnung angerufen, sondern immer auf Maddies Handy. Die Mitbewohnerin hatte sich zusammengereimt, dass er wahrscheinlich verheiratet war und sie deshalb alles geheim halten mussten. Obwohl die Mädchen für vieles zu haben waren, hatten sie sich geschworen, nie mit einem verheirateten Mann zu schlafen. Nicht aus moralischen Gründen, sondern weil das keine Zukunft hatte, sagte sie.
    Anfangs war Maddie bis über beide Ohren verliebt, aber dann verkündete sie von einem Tag auf den anderen, dass sie Schluss machen würde. Sie erzählte ihrer Mitbewohnerin, dass er allzu besitzergreifend sei, was sie besonders ärgerte, weil er sie nie wirklich ausführte. Stattdessen gingen sie immer nur in sein Apartment – das sie als trübselig beschrieb – und hatten dort Sex. Sie deutete an, dass die Sache allmählich bizarr wurde, selbst für ihre Verhältnisse, und sie war für viele Spiele zu haben. Die Mitbewohnerin bedrängte sie, ihr mehr zu erzählen, aber Maddie wollte auf keinen Fall darüber sprechen. Stattdessen sagte sie nur, dass die Affäre zu Ende wäre.
    Um sie aufzuheitern, verordnete ihr die Mitbewohnerin, mit
einem anderen Mann ins Bett zu gehen. Maddie befolgte ihren Rat. Sie gingen aus, betranken sich, und Maddie nahm einen Mann mit nach Hause. Der Verdacht gegen ihn wurde später ausgeräumt.
    Zum letzten Mal wurde Maddie Robinson am Ufer des Lake Travis gesehen, wo eine Gruppe von Jugendlichen den Anfang der Sommerferien feierte. Sie und ihre Mitbewohnerin verloren sich aus den Augen. Die Mitbewohnerin fuhr allein nach Hause, weil sie davon ausging, dass Maddie jemanden für die Nacht gefunden hätte. Das war nicht ungewöhnlich. Aber als Maddie vierundzwanzig Stunden später noch nicht nach Hause gekommen war, benachrichtigte sie die Polizei.
    Ich arbeitete damals nicht an dem Fall, deshalb kam er mir nicht gleich in den Sinn. Nachdem die zuständigen Detectives aus dem CIB keine heiße Spur gefunden hatten, wurde der Vorgang irgendwann an die Einheit für ungelöste Fälle übergeben.« Damit war er mit seiner Zusammenfassung am Ende und holte tief Luft.
    Â»Die ganze Geschichte ereignete sich demnach in der Zeit vor den Sommerferien?«
    Â»Ende Mai letzten Jahres. Der Leichnam wurde am zwanzigsten Juni gefunden. Haben Sie Aufzeichnungen von Anrufen, die aus der Zeit stammen?«
    Â»In meinem Archiv. Soll ich Ihnen eine Kopie bringen?«
    Â»Sobald wie möglich. Bitte.«
    Â 
    Â»Stan?«
    Er sprang erschrocken auf, als Paris in ihr Büro kam und ihn hinter ihrem Schreibtisch sitzend erwischte. Im nächsten Moment hatte er sich wieder gefangen und begrüßte sie mit einem griesgrämigen »Hey«.
    Sie ließ die Handtasche auf den Stapel mit Drucksachen auf ihrem Schreibtisch fallen. »Du sitzt auf meinem Platz.«
    Ehe sie in ihr Büro gekommen war, war sie im Archiv gewesen und hatte dort mehrere CDs mit aufgezeichneten Anrufen herausgesucht.
Sie hatte sie bei einem Toningenieur abgegeben und ihn gebeten, alles auf Kassette zu überspielen.
    Â»Auf Kassette? Das ist doch wirklich vorsintflutlich, oder?« , hatte er gegrummelt.
    Weil sie ihm nicht erklären wollte, dass die Polizei immer noch mit Kassetten arbeitete, hatte sie nur »Danke« gesagt und war gegangen, ehe er Gelegenheit hatte, ihr die eigenwillige Bitte abzuschlagen.
    Â»Wieso bist du in meinem Büro?« , wollte sie jetzt von Stan wissen und nahm statt seiner auf dem Stuhl Platz. Wie schon gestern Abend räumte er eine Ecke ihres Schreibtisches frei und ließ sich uneingeladen darauf nieder.
    Â»Weil ich kein Büro mein Eigen nenne und weil ich nur hier ungestört warten konnte.«
    Â»Worauf?«
    Â»Auf meinen Onkel Wilkins. Er redet gerade mit dem Manager.«
    Â»Worüber?«
    Â»Mich.«
    Â»Wieso, was hast du angestellt?«
    Er brauste auf. »Wie kommt es, dass jeder von vornherein annimmt, ich hätte was

Weitere Kostenlose Bücher