Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
Geländewagen mit Monsterreifen fährst, das Bier nicht aus der Flasche trinkst und dich nicht kleidest wie Sundance Kid, bist du sofort eine Tunte.«
    Â»Was war mit der Frau in Florida?«
    Er nahm eine Büroklammer und begann, sie zu verbiegen. »Wir haben im Büro rumgemacht. Und ehe ich mich’s versehe, zeigt sie mich wegen sexueller Belästigung an.«
    Â»Was gelogen war?«
    Â»Ja, Paris, es war gelogen«, wiederholte er, wobei er jedes Wort betonte. »Die Anklage war genauso aufgebauscht wie ihr BH. Ich habe sie bestimmt nicht gezwungen, Sex mit mir zu haben. Im Gegenteil, sie saß oben.«
    Â»So genau wollte ich es gar nicht wissen, Stan.«
    Â»Jedenfalls hat sie Klage eingereicht. Onkel Wilkins konnte sich außergerichtlich mit ihr einigen, aber das hat ihn eine Stange gekostet. Und auf wen war er sauer? Auf mich, nicht auf sie. Ist das zu glauben? Sagte: ›Wie blöd bist du eigentlich, in der Arbeit deinen Schwanz rauszuholen?‹ Ich fragte ihn, ob er schon mal von Bill Clinton gehört hätte. Das passte ihm gar nicht, vor allem, weil unsere Zeitungen ihn im Wahlkampf unterstützt hatten.
    Jedenfalls, seitdem bin ich hier und sitze meine Zeit ab.« Er warf die inzwischen völlig verbogene Büroklammer in den Papierkorb. Mit einem leisen Pling schlug sie auf dem Metallboden auf. »Und darum ist er heute Morgen in den Firmenjet gehüpft und hergeflogen.«
    Den Rest konnte sich Paris zusammenreimen. »Als du ihm erzählt hast, dass dich die Polizei vernommen hat, dachte Wilkins, dass er nach Austin kommen sollte, um sicherzustellen, dass die unglückselige Episode aus Florida hier nicht wieder aufgewärmt würde.«
    Â»Er hat es als Schadensbegrenzung bezeichnet.«
    Â»Gesprochen wie ein wahrer Firmenpatriarch.«
    Inzwischen konnte sie sich ein Bild machen. Stan war zu 101.3 abgeschoben worden, weil er Arbeit und Vergnügen verwechselt
hatte. Onkel Wilkins hatte es nicht für nötig gehalten, das hiesige Management über den Vorfall mit der Angestellten zu informieren, und nun hatte er das Gefühl, dass eine Erklärung angebracht war, ehe die Polizei von Austin alles aufdeckte und sein Neffe verdächtigt wurde.
    Â»War das der einzige Vorfall, Stan?«
    Mit leicht zusammengekniffenen Augen blickte er von seinem hohen Thron auf sie herab. »Wie meinst du das?«
    Â»So schwer war die Frage doch nicht zu verstehen. Ja oder nein?«
    Er sackte in sich zusammen wie ein Soufflé. »Das war das einzige Mal, und glaub mir, ich habe meine Lektion gelernt. Nie wieder fange ich was mit einer Angestellten an.«
    Â»Als Besitzer könntest du dich damit erpressbar machen.«
    Â»Ich wünschte, jemand hätte mich davor gewarnt, bevor ich nach Jacksonville kam.«
    Paris sparte sich die Bemerkung, dass er das von sich aus hätte wissen müssen. Diese Verhaltensregeln hätte er befolgen sollen, ohne dass ihn eigens jemand darauf hinwies. Und sie verkniff es sich, ihm zu erklären, was für ein Widerling er war.
    Er sah mit verletzter Miene zu ihr her. »Alle halten mich für schwul?«
    Typisch für Stan, den unwichtigsten Punkt ins Zentrum zu rücken. »Du kleidest dich zu gut.«
    Der Techniker, der die Aufnahmen kopiert hatte, kam herein, um ihr mitzuteilen, dass die Kassetten fertig waren und dass er sie am Empfang hinterlegt hatte.
    Â»Noch mehr Kassetten?«, fragte Stan.
    Â»Vielleicht war es nicht das erste Mal, dass Valentino bei mir angerufen hat, um einen Mord anzukündigen.«
    Â»Was ist eigentlich passiert, nachdem du gestern mit Malloy abgezischt bist? Ich schätze, ihr habt Valentino nicht erwischt.«
    Â»Nein, leider nicht.« Sie erzählte ihm von dem Fernsprecher beim Wal-Mart. »Die Streifenwagen waren ein paar Minuten später dort, aber da war niemand mehr.«

    Â»Ich habe heute Morgen in den Nachrichten von dem vermissten Mädchen gehört. Und es stand in der Zeitung, gleich auf der ersten Seite.«
    Sie nickte und musste dabei an das Zitat von Richter Kemp denken. Janeys Eltern hielten an ihrem Glauben fest, dass ihre Tochter nur vorübergehend untergetaucht war, was in Paris’ Augen ein monumentaler Fehler war. Gleichzeitig hoffte sie inständig, dass die beiden Recht hatten.
    Sie stand auf, nahm ihre Handtasche und wollte gehen. »Wir sehen uns heute Abend, Stan.«
    Â»Wer ist Dean Malloy?«
    Die Frage kam aus heiterem

Weitere Kostenlose Bücher