Rage
eine sehr liebe Frau“, sagte Diamond missbilligend. „Was hast du nur gegen sie?“
„Es ist etwas Persönliches und geht dich gar nichts an, Diamond!“
Diamond schnaubte.
„Ich erkenne dich echt nicht mehr wieder, Rage. Du warst immer ein guter Mann. Du hast uns Frauen immer gut behandelt und uns in der einen oder anderen Situation beschützt. Ich verstehe nicht, wie ausgerechnet du auf die Idee kommen kannst, einer wehrlosen Frau Gewalt anzutun. Das ist nicht der Rage, den ich kenne. Und lass dir gesagt sein, die anderen Frauen finden es auch nicht toll, was du im Clubhouse getan hast. Du dürftest es im Moment schwer finden, eine Frau zu finden, die willig ist, mit dir ins Bett zu gehen. Und ich hab dich den anderen gegenüber noch in Schutz genommen!“
Ich knurrte finster.
„Ich brauche keine von euch!“, sagte ich eisig. „Und ich brauche deinen Schutz nicht, Diamond!“
„Ich warne dich, Rage“, zischte Diamond. „Wenn du Jessie auch nur schief anguckst, werde ich dir deine verdammten Eier abschneiden und sie dir in deinen Hals schieben. Und ich hab alle Alien Breed Frauen hinter mir, also denke nicht, dass dies nur eine leere Drohung ist!“
„Ich hab nicht vor, die Schlange überhaupt anzugucken!“, knurrte ich. „Ich bin froh, wenn ich sie nicht sehen muss.“
„Ich hab gedacht, dass die Sache im Clubhouse nur ein Ausrutscher war und du mittlerweile wieder zu Sinnen gekommen bist“, sagte Diamond kalt. „Anscheinend habe ich mich geirrt. Vergiss nicht, dass ich ein Auge auf dich habe! Ich betrachte Jessie als meine Freundin. Lass. Sie. In. Ruhe!“
Mit diesen Worten wandte sich Diamond ab und rauschte davon. Ich ballte die Fäuste und schlug auf den Sandsack ein, an dem ich vorher trainiert hatte. Seit ich in Jessies Haus eingedrungen war um sie zu töten, hatte ich meinen Aggressionspegel kaum unter Kontrolle. Diamond konnte von Glück sagen, dass sie eine Frau war. Hätte einer der Männer so mit mir gesprochen, hätte er meinen ganzen Zorn zu spüren bekommen.
„Fuck! Fuck! Fuck!“, schrie ich bei jedem Schlag mit dem ich auf den Sandsack traf. Ich hatte mir geschworen, Jessie aus dem Weg zu gehen und sie einfach zu vergessen, doch ich konnte sie einfach nicht aus meinem Kopf verbannen. Ich war verwirrt. Ich hatte meine Erinnerungen an das, was sie getan hatte, und doch glaubte ich ihr, wenn sie sagte, dass sie es nicht gewesen war. Aber wie konnte das sein? Es ergab alles keinen Sinn. Und das Schlimmste an dem ganzen Dilemma war, dass ich sie begehrte, wie keine Frau zuvor. Das Wissen, dass ich seinem Verlangen nie nachgeben durfte, brachte mich beinahe um den Verstand. Ich konnte meinem inneren Biest, meinem Alieninstinkt nicht trauen. Ich würde sie verletzen, vielleicht sogar töten. Ich würde mir das nie verzeihen. Lieber würde ich jeden Tag bis zur Erschöpfung trainieren, um meine verdammte überschüssige Energie loszuwerden, wie ich es die letzten Tage getan hatte. Aber die Bilder in meinem Kopf wollten nicht weichen. Bilder von Jessie. Nackt unter mir, während ich wild in sie hineinstieß. In meinen Fantasien konnte sie mich nehmen, war sie stark genug, meinem leidenschaftlichem Ansturm Stand zu halten.
„Fuck! Fuck! Fuck!“
Schweiß ließ in Strömen an meinem Körper hinab, meine Knöchel bluteten, doch ich machte weiter. Schlag um Schlag.
Sie ist nicht für mich. Sie ist nicht für mich! Sie ist nicht für mich! Verdammt!
Dieser verfluchte Sandsack war nicht genug für mich. Ich musste mir etwas anderes ausdenken, um auf andere Gedanken zu kommen. Vielleicht sollte ich auf die Jagd gehen. Ich könnte diese verdammten Jinggs jagen. Nach ein paar letzten Schlägen auf den Sandsack, wandte ich mich ab und verließ den Trainingsraum. Ich verzichtete darauf, zu duschen und mich umzukleiden. Ich lief durch die Empfangshalle und verließ das Gebäude, ohne auf den erstaunten Blick von Tigress zu achten, die heute an der Rezeption arbeitete.
Ich joggte bis zu meinem Haus und schloss hastig die Tür auf. Ich war die letzten paar Tage kaum zu Hause gewesen, und es sah ziemlich chaotisch aus. Kleidung lag überall verstreut und das dreckige Geschirr stapelte sich in der Küche. Ich ignorierte die Unordnung, und begann eilig, meine Waffen anzulegen, dann verließ ich das Haus und lief die Straße hinauf zum Ende der Siedlung.
„Rage“, erklang Happys Stimme und ich fluchte leise. Ich hielt inne und wandte mich um.
„Wo willst du hin?“, fragte mein
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