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Rage

Rage

Titel: Rage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melody Adams
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Dr. George kann dir mehr darüber erzählen. Er ist es, der die Paare behandelt, die Kinder haben wollen.“
    „Du sagtest, dass sie ... dass sie das Kind töteten?“
    „Ja, sie brachten den Jungen zu ihm, nachdem er sich geweigert hatte. Als Pain merkte, was sie tun wollten, versuchte er, sie umzustimmen. Er sagte zu, dass er weitere Zuchtversuche zulassen würde, doch sie hatten bereits entschieden, dass der Junge sterben musste. Pain hat uns nie erzählt, wie der Junge starb. Doch es endete damit, dass Pain drei Wachen tötete, ehe sie ihn überwältigten und halb tot prügelten. Sie ließen ihn in seiner Zelle zum Sterben zurück. Das war kurz vor unserer Befreiung. Pain weiß nicht, wie lange er halbtot dagelegen hatte. Es könnten Tage oder Stunden gewesen sein. Er und Rage waren die beiden einzigen, die in so einer schlechten Verfassung waren. Beide waren mehr tot als lebendig als sie gefunden wurden.“
    „Rage?“, fragte ich.
    „Ja, auch ihn hatte man gefoltert und zusammengeschlagen und dann zum Sterben liegen lassen.“
    „Weißt du mehr darüber?“, wollte ich wissen.
    Sturdy machte ein unglückliches Gesicht. Es war deutlich, dass er nicht darüber reden wollte.
    „Er denkt, dass ich etwas damit zu tun hatte, nicht wahr?“
    Sturdy nickte.
    „Ich hatte keine Ahnung“, sagte ich bedrückt. „Wirklich. Ich hatte nichts damit zu tun. Ich hab ihn damals gefunden, Bilder von ihm geschossen und an die Presse gegeben, damit man die ganzen Vorgänge nicht unter den Tisch kehren konnte. Ich wollte ihn nur retten. Ich wollte euch alle retten!“ Ich zitterte und Tränen drohten aus meinen Augen zu quellen. Ich schniefte.
    Sturdy legte eine große Hand auf meine Schulter und sah mich ruhig an.
    „Ich weiß“, sagte er leise. „Rage wird das auch noch einsehen. Gib ihm Zeit, Doc.“
    Ich nickte.
    „Danke für das Gespräch, Sturdy.“
    „Hmmph.“
    Sturdy wandte sich ab und ging zur Tür. Ehe er nach der Klinke griff, drehte er sich noch einmal zu mir um.
    „Du bist eine gute Ärztin und eine wundervolle Frau. Danke. Danke, für alles, was du für uns getan hast.“
    Mit diesen Worten verschwand er durch die Tür und die Tränen, die sich in meinen Augen gesammelt hatten, rannen nun frei über meine Wangen hinab. Ich weinte wegen Rage, aber auch wegen Pain und seinem Sohn. Was für eine grauenhafte Geschichte.

Rage

    Ich blieb stehen und sog die Luft tief ein. Ich konnte sie riechen. Sie waren in der Nähe. Drei Jinggs. Einer von ihnen war verwundet. Ich musste ihn getroffen haben. Ein grimmiges Lächeln erschien auf meinem Gesicht.
    „Ich kriege euch alle“, sagte ich leise. „Verfluchte Hurensöhne!“
    Ich setzte mich wieder in Bewegung und verfolgte die Spur. Es war offensichtlich, dass ich näher kam. Die Verwundung ihres Kameraden schien sie zu verlangsamen. Die Idioten! Sie sollten ihn liegen lassen und ihre eigenen Ärsche retten. Doch mir war es recht. Wenn ich sie alle töten konnte, dann waren es drei Feinde weniger, die unsere Kolonie angreifen konnten. Etwa eine viertel Stunde lief ich weiter, bis ich sie in der Ferne zwischen den Bäumen entlang laufen sehen konnte. Das dichte Unterholz erlaubte es nicht, sie genau zu sehen, doch es war eindeutig, dass sich dort drei Gestalten durch das Gestrüpp schlugen. Ich beschleunigte meine Schritte. Mein Jagdinstinkt hatte mein Denken vollkommen übernommen. Ich war hochkonzentriert, und ließ meine Feinde nicht aus den Augen. Doch plötzlich war etwas seltsam. Als ich bemerkte, was es war, spürte ich auch schon etwas schwer auf mir landen und lange Zähne gruben sich in meine Schulter. Ich schrie auf, und versuchte, das Biest abzuschütteln, das sich in mich verbissen hatte. Das Knurren des Tieres mischte sich mit meinem eigenen Brüllen. Ich ergriff mein Jagdmesser und versuchte, es dem Biest in die Seite zu rammen, doch ich kam nicht heran. Ich musste es unter mich kriegen. In einem Kampf auf Leben und Tod rollte ich mich mit dem Tier auf dem Boden. Es hing an meinem Rücken, und seine Krallen rissen meine Arme und Seiten auf, während seine Zähne mich nicht aus ihrem Griff ließen. Ich ignorierte den Schmerz, und kämpfte verbissen um die Oberhand. Ein Baum neben mir schien meine Rettung. Ich warf mich mit aller Macht rücklings gegen den Stamm, und das Biest brüllte, als sein Rückgrat zerschmettert wurde. Ich konnte spüren, wie die Zähne aus meinem Fleisch glitten, doch in seinem Todeskampf zerfetzte das Raubtier meinen Rücken.

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