Rage
sehen. Aber er wird dich nicht glücklich machen, Doc.“
„Ich kann meine Gefühle nicht ändern“, sagte ich traurig.
„Ich wünschte, du könntest dich in mich verlieben, Doc. Ich würde dich glücklich machen.“
„Tut mir leid, Happy“, sagte ich. „Ich hab dich wirklich gern und ich würde dich gern als Freund behalten.“
„Hey“, sagte Happy sanft. „Mach dir keinen Kopf wegen mir, okay? Ich werde immer dein Freund sein. Du kannst immer auf mich zählen.“
Er erhob sich vom Stuhl und schenkte mir ein Lächeln.
„Danke für’s Verarzten, Doc“, sagte er und verließ das Zimmer.
Ich legte seufzend das Cool-Pad ins Waschbecken und starrte aus dem Fenster. Wenn ich nur wüsste, wo Rage jetzt war und was er machte. Ging es ihm gut? Ich würde Sturdy bitten, Erkundigung für mich einzuholen. Ich wollte nicht, dass Rage erfuhr, dass ich mir Sorgen um ihn machte. Der sture Mistkerl hatte es nicht verdient. Ändern konnte ich es dennoch nicht. Ich liebte ihn.
Kapitel Vier
Jessie
Block C, West Colony, Eden
06 Januar 2033 / 12:35 p.m. Ortszeit
Ich setzte mich mit meinem Kaffee und Sandwich an einen Tisch am Fenster. Die Kantine war fast leer, doch sie würde sich bald schon füllen. Die Soldaten kamen meist erst nach ein Uhr, doch die Alien Breed, die nicht für sich selbst kochten, würden nach und nach hier auftauchen. Würde Rage einer von ihnen sein? Er war nicht wieder auf der Krankenstation aufgetaucht, doch Sturdy hatte mir berichtet, dass er bei sich zu Hause war. Ich hatte ihn seit Tagen nicht zu Gesicht bekommen. Sturdy hatte mich, genau wie Happy, vor Rage gewarnt und gesagt, ich solle ihn mir aus dem Kopf schlagen. Ich wusste, dass sich alle, inklusive Rage, nur Sorgen um mich machten. Sie fürchteten, ich könnte verletzt werden. Es mochte wirklich vernünftiger sein, Rage zu vergessen und sich jemand anderen zu suchen, doch mein Herz hatte so seine Probleme damit. Ich konnte mir doch nicht aussuchen, in wen ich mich verliebte! Wenn ich das könnte, dann würde ich mir Happy aussuchen, doch so sehr ich ihn mochte, so empfand ich in seiner Nähe nicht das geringste Prickeln. Ich würde es auch gar nicht versuchen, aus Angst, ihm wehzutun. Ich wollte ihm auf gar keinen Fall falsche Hoffnungen machen.
Die Kantine füllte sich langsam. Diamond, Blue und Star kamen mit ihren Tabletts auf meinen Tisch zu. Diamond und Blue aßen öfter mit mir, doch Star kannte ich nur flüchtig.
„Hey!“, grüßten die drei Frauen und setzten sich.
„Hi!“, antwortete ich.
„Was macht deine Hand?“, fragte ich Diamond.
„Schon besser. Ich hoffe, dass ich den verdammten Verband bald los bin.“
„Uuaaaah“, sagte Blue und schob ihr Steak von sich. „Wer hat denn heute Küchendienst? Das Steak ist ja fast durch. Ich hätte doch den Fisch nehmen sollen.“
„Keine Ahnung“, sagte Star. „Vielleicht hast du vom falschen Stapel genommen und eines von den Steaks erwischt, die für die Menschen gedacht sind.“
„Nein“, sagte ich und schob mein Steak ebenfalls beiseite. „Sieht aus, als wenn die Stapel vertauscht wurden. Meines ist fast roh!“
„Tauschen?“, fragte Blue und ich nickte.
Wir tauschten unsere Teller aus und ich begann zu essen. Als ich aufblickte, fiel mein Blick auf eine vertraute Gestalt, die in der Schlange am Buffet stand. Mein Herz klopfte schneller und ich konnte die Augen nicht mehr von ihm abwenden. Eine Alien Breed Frau, deren Name ich nicht kannte, trat neben ihn und sprach ihn an. Er wandte den Kopf und ein sexy Lächeln erschien auf seinen Zügen. Eifersucht überkam mich, als ich sah, wie ungezwungen die beiden miteinander umgingen. Immer wieder berührte die Frau ihn wie zufällig und die sinnliche Art, wie die Frau sich bewegte und gestikulierte, zerrte an meinen Nerven. Als Rage ihr auch noch eine Hand auf den Po legte, stieg mir das Blut ins Gesicht.
Diamond schien meine Reaktion bemerkt zu haben und wandte den Kopf in die Richtung, in die ich sah.
„Ah, dachte ich mir“, sagte sie. „Der Hurensohn. Vergiss ihn einfach. Ist besser so.“
„Sieht nicht so aus, als wäre er bei allen Alien Breed Frauen in Ungnade gefallen“, sagte ich verstimmt.
„Oh, nun ja, so langsam hat sich die Sache gelegt“, erwiderte Blue, die nun auch erkannt hatte, worum es ging. „Das da bei ihm ist Passion. Sie und Rage haben eine lange Geschichte. Ich hab gehört, dass sie letzte Nacht bei ihm gewesen sein soll.“
„TMI, Blue, zu viel Information!“, sagte
Weitere Kostenlose Bücher