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Rage

Rage

Titel: Rage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melody Adams
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ich unter ihnen zu Boden ging. Ich bekam am Rande mit, wie Stühle geschoben wurden und sich der Kreis der Zuschauer vermehrte. Ein paar Frauen feuerten meine drei Wildkatzen an.
    „Fuck!“, fluchte ich und versuchte, die Frauen irgendwie unter Kontrolle zu bekommen, ohne sie zu verletzen. Irgendwann hörte ich eine schrille Stimme: „Aufhören! Sofort aufhören!“
    Die Frauen ließen von mir ab, und ich sah blinzelnd in ein Paar blaue Augen. Jessie war über mich gebeugt und sah mit einer Mischung aus Sorge und Wut auf mich hinab. Dann wandte sie sich um und schrie: „Ich hab euch nicht darum gebeten, euch in meine Angelegenheiten einzumischen.“
    Ich richtete mich stöhnend auf.
    „Schon okay, Jessie. Ich schätze, ich hab es verdient“, sagte ich. „Wenn auch nicht dafür, wofür ich angeklagt wurde“, fügte ich grimmig an Diamond, Blue und Star gewandt hinzu.
    „Du kommst jetzt erst mal mit. Ich verarzte dich gleich“, sagte Jessie ohne mir in die Augen zu sehen.
    „Ich bin okay“, wehrte ich ab. „Ein paar blaue Flecken und Kratzer bringen mich nicht um.“
    „Schön!“, sagte Jessie angepisst. „Wie du willst!“
    Sie sprang auf und verließ die Kantine. Ich starrte ihr hinterher, während sich die Schaulustigen langsam wieder an ihre Tische setzten. Ich erhob mich und warf Diamond und ihren Freundinnen einen finsteren Blick zu.
    „Wie ich schon zu Jessie sagte, ich hab es vielleicht verdient für das, was ich ihr antun wollte“, sagte ich kalt. „Doch ich habe nicht rumgefickt! Ich habe keine Frau mehr gehabt, seit Jessie hier angekommen ist!“
    Mit diesen Worten wandte ich mich ab und bahnte mir einen Weg in Richtung Ausgang.

    Jessie

    Ich war so verdammt wütend! Am liebsten hätte ich auf irgendetwas eingeschlagen. Ich war wütend auf Rage, weil er mich nicht wollte und weil er stattdessen lieber mit dieser Passion rumvögelte, und ich war wütend auf Diamond, Blue und Star, weil sie Rage verprügelt, und damit auch mich in die Öffentlichkeit gezerrt hatten. Sicher würde sich jetzt überall rumsprechen, dass ich Rage wollte, er mich aber nicht, und dass er aber wiederrum dafür sorgte, dass ich ja keinen anderen Mann traf. Pah! Rage konnte sich auf etwas gefasst machen. Heute Abend würde ich ins Clubhouse gehen und mich amüsieren. Was er konnte, konnte ich schon lange! Mistkerl!
    Mein Arbeitstag wollte einfach nicht rumgehen. Ich hatte kaum zu tun. Ein Soldat war wegen Unwohlsein gekommen und es stellte sich raus, dass er eine leichte Magenverstimmung hatte. Dann hatte ich eines der Kleinkinder versorgt, dass sich die Knie und Kinn aufgehauen hatte, als es von einer niedrigen Mauer fiel und zum Schluss brachte Trouble seinen Hund Bessy, der sich die Pfote verletzt hatte. Da wir keinen Tierarzt hatten, versorgte ich das Tier und beruhigte Trouble, der sich gesorgt hatte, weil die Pfote so stark blutete. Tja, das war mein Arbeitstag. Als ich endlich meinen Kittel im Spint verstaute, war ich erleichtert. Ich hatte es eilig, aus dem Gebäude zu kommen. Draußen war es vollkommen windstill und stickig. Trotz dass es schon dunkel war, war es noch so heiß, dass mir der Schweiß zu rinnen begann. Im Inneren des Gebäudes war es klimatisiert gewesen, doch hier draußen war es feucht-schwül. Der Weg den Hügel hinab war nur spärlich mit Solarlampen beleuchtet, doch der eine der zwei Monde von Eden war beinahe voll, während sein kleinerer Bruder, der etwas weiter entfernt war, nur als schmale Sichel zu erkennen war. Ich nahm einen tiefen Atemzug und hatte das Gefühl, Wasser zu atmen. Ozon lag in der Luft. Es würde ein Gewitter geben. Ich hoffte, dass das ein wenig Abkühlung bringen würde. Der Januar war der heißeste Monat, hatte man mir gesagt.
    Ich hörte ein Geräusch hinter mir und drehte mich um. Eine Gestalt trat aus der Dunkelheit ins fahle Licht einer Solarlampe.
    „Rage! Hast du mich erschreckt“, sagte ich und meine Stimme klang ein wenig zittrig. Konnte ich ihm wirklich vertrauen? Es war dunkel und weit und breit niemand zu sehen, der mir helfen könnte.
    „Sorry“, sagte er und blieb stehen. „Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich wollte nur mit dir reden.“
    „Was willst du, Rage? Ich bin müde und möchte jetzt nach Hause.“
    „Ich weiß nicht, was hier gespielt wird“, sagte Rage und kam einen Schritt näher, sich eine verklebte Locke aus dem Gesicht streichend. „Irgendjemand behauptet, ich würde rumficken. Ich wollte dir nur sagen, dass ich keine Frau

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