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Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Archer
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Daten, um auch nur eine Vermutung äußern zu können, Captain«, erwiderte der Vulkanier.
    »An welchem Punkt der Schlacht befindet es sich?« Tuvok tippte ein paar Kontrollen an. Auf dem Hauptschirm erschien eine schematische Darstellung. Die geheimnisvolle Kugel schwebte fast genau in der Mitte des wütenden Kampfes zwischen Hachai und P’nir.
    »Angesichts der Position des Objektes und dem Verlauf der Schlacht wäre es sogar denkbar, daß die beiden Flotten um den Besitz dieses Gebildes kämpfen«, erklärte der vulkanische Offizier.
    Janeway wandte sich an den Talaxianer. »Neelix?«
    »Ich weiß nichts darüber«, sagte der Alien. »Niemand außerhalb des Kuriyar-Sternhaufens weiß, weshalb der Krieg ursprünglich ausgebrochen ist. Im allgemeinen nimmt man an, daß der Grund in den unterschiedlichen Mentalitäten der beiden Rassen zu suchen ist.«
    »Haben Sie irgendeine Vorstellung, was dieses… dieses Ding sein könnte?«
    »Nein, überhaupt keine, Captain.«
    »Es bringt ein recht interessantes Strahlungsspektrum hervor«, bemerkte Chakotay, der an der vorderen Konsole stand, die Sensordaten studierte und dabei hin und wieder die blau oder golden leuchtenden Schaltflächen antippte. »Zum Teil sind das Werte, wie ich sie noch nie erlebt habe. Und, Captain, es sendet auch sekundäre Tetryonenstrahlung aus.«
    »Mr. Kim, könnte der Tetryonenstrahl von diesem Objekt
    ausgegangen sein?« fragte Janeway, drehte sich um und sah zur Funktionsstation hoch.
    Kim zögerte einen Moment. »Es befindet sich exakt auf der Linie, die wir seinerzeit für den Strahl ausgemessen haben, Captain – allerdings könnte es sich hier auch um eine Koinzidenz handeln. Die Sekundärstrahlung könnte auch von dem
    ursprünglichen Scannerstrahl hervorgerufen worden sein, sofern es im Rumpf dieses Objektes etwas gibt, das auf ein
    Tetryonenbombardement reagiert.«
    »Möglicherweise handelt es sich aber auch um eine innere Resonanz. Können Sie mir sonst noch etwas über das Gebilde sagen?«
    »Ich fürchte, nein, Captain. Angesichts der Schlacht, der Trümmerteile, der Schutzschilde und der Interferenzen durch die Waffen können wir von hier aus keine detaillierte
    Sensorerfassung durchführen. Dafür müßten wir sehr viel näher herangehen, und zwar bis ins Kampfgebiet selbst.«
    Janeway drehte sich wieder um und betrachtete nachdenklich den Hauptschirm.
    Dieses mysteriöse Objekt stellte zweifellos eine Versuchung dar
    – es mochte sogar der Schlüssel zu ihrem Weg nach Hause sein.
    Es ähnelte zwar der Raumstation des Beschützers überhaupt nicht, beherbergte aber vielleicht trotzdem dessen Gefährtin.
    Und das Blutbad ringsum, diese gewaltige Schlacht, die sich vor ihren Augen abspielte, war erschreckend. Zwei hochentwickelte Zivilisationen vernichteten sich gegenseitig.
    Janeway erinnerte sich an die jämmerlichen kleinen Mumien, die sie in dem Asteroidentunnel entdeckt hatte. Diese Wesen vernichteten sich gegenseitig.
    Man mußte sie aufhalten.
    Die Voyager war kaum dafür ausgerüstet, direkt zu intervenieren, was im übrigen auch eine Verletzung der Ersten Direktive dargestellt hätte. Aber auch so mußten die P’nir und die Hachai doch in der Lage sein einzusehen, wie ruinös dieser Krieg war! Neelix hatte berichtet, daß andere Völker dieses Gebiet seit Jahrhunderten mieden – ausgenommen vielleicht einige
    Waffenhändler, die wohl kaum an einer Beilegung des Konfliktes interessiert waren. Und jetzt näherte sich die Schlacht ihrem Ende und war noch immer unentschieden; noch dreißig Jahre, nach mehr als sechs Jahrhunderten heftigster Kämpfe.
    Vielleicht waren die P’nir und die Hachai jetzt bereit, auf die Stimme der Vernunft zu hören.
    Wieder dachte Janeway an die Kinder auf jenem Asteroiden –
    ganz gewiß würden deren Verwandte Vernunftgründen
    zugänglich sein!
    Die Föderation hatte stets mit einem gewissen Stolz darauf verwiesen, jedem, der dessen bedurfte, Schiedsleute und Unterhändler zur Verfügung zu stellen. Janeway selbst war zwar nie für diese Art von Arbeit ausgebildet worden – oder zumindest nicht mehr, als es für jeden Starfleet-Captain selbstverständlich war –, doch sie konnte die Lage wohl kaum verschlimmern, wenn beide Seiten ohnehin bereits dabei waren, sich gegenseitig vollständig zu vernichten. Wenn niemand einschritt, gab es in dreißig Jahren vielleicht überhaupt kein Leben mehr in diesem Sternhaufen. Oder dieser wurde von einer einzigen Spezies beherrscht, deren Wirtschaft

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