Ragnarök
beantworten.
Zögernd sagte sie: »Nein, wir werden uns nicht direkt in die Schlacht einmischen. Und wir werden weder die Hachai gegen die P’nir, noch die P’nir gegen die Hachai unterstützen.
Zugunsten einer Partei in den Konflikt einzugreifen, wäre eine Verletzung der Ersten Direktive.«
»Und würde höchstwahrscheinlich zu unserem Tod führen«, ergänzte Chakotay. »Selbst wenn es uns gelingen sollte, die Pattsituation aufzubrechen und einer Seite zum Sieg verhelfen, wären unsere Chancen, diesen Versuch zu überleben…«
Der Commander brach ab, suchte nach den rechten Worten und schaute dann hilfesuchend zu Tuvok hinüber.
»Wenn wir voraussetzen, daß die Seite, die wir angreifen, logisch reagiert und ihre Kräfte zusammenzieht, um der neuen Bedrohung zu begegnen«, sagte der Vulkanier, »und wenn wir des weiteren davon ausgehen, daß wir versuchen, uns mit Höchstgeschwindigkeit zurückzuziehen, sobald die Situation für uns bedrohlich wird, dann stehen unsere Überlebenschancen grob gerechnet bei drei zu einer Million.«
Janeway sah ihren alten Freund an. »Nicht eins zu einer Million?« fragte sie mit einem schiefen Lächeln.
»Nein«, erwiderte Tuvok. »Drei zu einer Million. Oder etwa eins zu dreihundertdreiunddreißigtausend, wenn Sie es lieber auf diese Weise ausdrücken möchten.«
»Niemand hält noch etwas auf Tradition«, murmelte Chakotay.
»Da wir nicht über die nötige Ausrüstung verfügen, um effektiv zu intervenieren«, fuhr der vulkanische Offizier fort, »sollten wir logischerweise das Kampfgebiet weiträumig umgehen und unsere Reise in Richtung des Alpha-Quadranten wieder aufnehmen.«
»Und den Tetryonenstrahl einfach ignorieren?« wandte Paris ein. »Und auch dieses… dieses runde Ding?«
»Exakt«, nickte Tuvok. »Die angenommene Verbindung
zwischen dem sphärischen Objekt und dem Tetryonenstrahl basiert lediglich auf Indizien und ist keineswegs überzeugend oder gar zwingend. Selbst wenn wir den zusätzlichen Aufwand an Zeit und Energie berücksichtigen, der bei einem Umweg
erforderlich wird, stehen unsere Chancen, sicher heimzukommen, immer noch deutlich besser, als wenn wir uns in diesen Konflikt verwickeln lassen.«
»Nein«, sagte Janeway. »Wir können nicht einfach
weiterfliegen. Wenn wir das tun, werden die Hachai und die P’nir ihren Kampf fortsetzen, bis eine Seite völlig ausgelöscht ist.«
»Das ist richtig«, stimmte der Vulkanier zu. »Die Weiterführung der Schlacht bis zu einer endgültigen Entscheidung ist zwar bedauerlich, aber ich sehe keine Möglichkeit, daran etwas zu ändern.«
»Aber wir müssen es wenigstens versuchen«, rief der Captain.
»Wir dürfen uns nicht einfach von dieser gegenseitigen
Vernichtung abwenden. Wir müssen versuchen, den Krieg zu beenden.«
»Das haben Sie doch schon getan«, protestierte Neelix. »Und daraufhin hat man auf Sie geschossen.«
»Wir haben es eben nicht hartnäckig genug versucht«, beharrte Janeway auf ihrer Meinung. »Erkennt denn niemand, was
geschieht, wenn die Schlacht schließlich endet? Ganz gleich, welche Seite gewinnt, die Sieger werden heimkehren und
feststellen, daß all ihre Welten ruiniert sind – ruiniert oder vollständig vernichtet. Sie werden erkennen, daß sie sich selbst all ihrer Ressourcen beraubt haben, nur um diese Flotten zu erbauen. Wenn der Krieg vorbei ist, wird der Sieger nichts mehr haben außer seiner Flotte; und wer immer auch dieser Sieger sein mag, er wird die Flotte, oder was davon übrig ist, einsetzen müssen, um zu überleben.« Neelix’ Augen weiteten sich.
»Sie meinen…« Er lehnte sich über die Brüstung und sah auf den Hauptschirm. »Ich muß zugeben, Captain, daß mich die Vorstellung einer P’nir-Flotte, die plündernd durch die Galaxis zieht, ohne von irgendwem aufgehalten zu werden, nicht gerade sehr glücklich stimmt.«
»Ach ja?« fragte Chakotay. »Wäre Ihnen eine Hachai-Flotte denn lieber?«
»Aber gewiß«, sagte Neelix. »Das steht völlig außer Frage. Mit den Hachai kann man handeln.«
»Auch dann, wenn sie ihre Waffen auf einen gerichtet haben?«
hakte der Erste Offizier nach.
»Nun… damit befände man sich natürlich in einer nicht sehr vorteilhaften Position«, räumte der Talaxianer ein. »Doch andererseits sind es noch dreißig Jahre bis zum Ende des Krieges, und welche Möglichkeiten bleiben uns schon? Immerhin hat der Captain ja bereits versucht, mit ihnen zu reden!«
»Aber sie haben uns nicht geglaubt«, erklärte
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