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Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Archer
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Riesen der Hachai, die düsteren gezackten schwarzen Einheiten der P’nir. Sie alle bewegten sich in einem großen, ständig wechselnden Muster, das sich bis in die Unendlichkeit zu erstrecken schien, beleuchtet von den rot und orangefarben aufblitzenden Energiestrahlen und dem blaugrünen Glühen der Schilde, und verdunkelt durch die Wolken zu Staub zermahlener Wracks.
    Und dann schwang das Schiff herum, wandte sich vom Zentrum der Schlacht ab, und Janeway konnte vor sich die kalte Schwärze des interstellaren Raums sehen, schwärzer als jede Schiffshülle der P’nir und gesprenkelt vom harten Licht der Sterne. Die Schiffe wurden weniger, die Lücken zwischen ihnen immer größer, als die Nase der Voyager weiter herumschwang.
    Und da war auch die Öffnung, durch die Paris sie hinausbringen wollte, eine Lücke in der Einkesselung der Hachai, hervorgerufen durch mehrere leichte Kreuzer der P’nir, die eines der
    Großkampfschiffe aus seinem Platz in der Formation gedrängt hatten.
    »B’Elanna, ich hoffe, die Maschinen sind einsatzbereit«, sagte Paris, als seine Finger sich nach den Warpkontrollen ausstreckten.
    Janeway spannte unwillkürlich ihre Muskeln, als sie begriff, daß Paris, der das Schiff bisher ausschließlich mit den Manöverdüsen und Impulstriebwerken gesteuert hatte, jetzt den Warpantrieb zuschalten wollte, um die Voyager durch die Öffnung zu jagen, bevor die Hachai den Ring wieder schließen konnten.
    Wenn er einen Fehler machte, würden auch die Schilde sie nicht mehr retten können; der Zusammenstoß mit einem Hachai bei Warpgeschwindigkeit würde von beiden Schiffen nicht viel mehr übriglassen als einen Schauer von Gammastrahlen und eine glühendheiße Wasserstoffwolke.
    Und in diesem Moment, als Paris gerade die Warpschaltung berührte, trieb ein P’nir-Kreuzer in die Öffnung.
    »Verdammt!« brüllte Paris. Seine Hand, die sich nach der Kontrolle des Warpantriebs ausgestreckt hatte, hieb statt dessen auf den Auslöser der Phaser. Die sekundären Phaser blitzten auf.
    »Nein!« rief Janeway und sprang auf. »Mr. Paris, ich…« Sie unterbrach sich mitten im Satz und sah fasziniert auf den Schirm.
    In dem Moment, in dem die Polarität umgekehrt wurde, bohrten sich die Phaser durch die Schilde des leichten P’nir-Kreuzers wie ein klingonisches Messer durch frisches Fleisch. Der
    Energieverlust beim Durchdringen der Schilde konnte allenfalls zehn Prozent betragen, schätzte Janeway, und der Strahl traf die Schiffshülle fast genau in der Mitte.
    Es war ein guter Schuß, ein ordentlicher Treffer, doch nichts, womit nicht jedes beliebige Schiff des Alpha-Quadranten fertig geworden wäre. Die sekundären Phaser waren nicht annähernd so stark wie das primäre Waffensystem der Voyager, und zudem hatten die Schilde der P’nir ihre Effektivität leicht gemindert; davon abgesehen hatte der Schuß auch keine besonders kritische Stelle wie etwa den Hauptantrieb oder das Munitionsmagazin getroffen.
    Ein Schiff der Föderation wäre durchgeschüttelt worden, und vielleicht hätte es ein paar leichtere Verletzungen gegeben, falls jemand gegen eine Schleusentür stolperte oder von
    herumfliegenden Teilen getroffen wurde. Und die Mannschaft eines schwergepanzerten klingonischen Kreuzers hätte den minimalen Schaden vermutlich nicht einmal bemerkt.
    Das P’nir-Schiff war jedoch buchstäblich kollabiert; mehrere der Aufbauten hatten sich vom Rumpf gelöst, während sich die Schiffshülle einbeulte. Atemluft brodelte aus mehreren Rissen hervor.
    Janeway erschauerte bei dem Gedanken an das Massaker, das sie gerade hervorgerufen hatten.
    Sie konnten die Schäden gut erkennen, als die Voyager dicht an dem zerschossenen Schiff vorbeiflog, um die Öffnung in der Hachai-Formation zu erreichen – eine Öffnung, die jetzt nicht mehr existierte. Drei andere leichte Kreuzer der P’nir blockierten den Weg in den freien Raum.
    »Verdammt!« wiederholte Paris, während er das Schiff auf der Suche nach einem anderen Ausweg herumriß.
    »Guter Versuch, Mr. Paris«, sagte Janeway. »Darüber, daß Sie auf die falsche Partei geschossen haben, unterhalten wir uns später. Versuchen Sie unterdessen einen anderen Weg nach draußen zu finden. Analyse, Mr. Tuvok – was ist mit dem Kreuzer passiert?«
    »Faszinierend«, sagte der Vulkanier, legte die Aufzeichnung der Zerstörung des P’nir-Schiffs auf einen der Wandschirme und ließ sie in Zeitlupe ablaufen. Doch selbst dabei behielt er eine Hand auf der Waffenkontrolle, um

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