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Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Archer
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auch noch loyale Anhänger des Captains. Wenn wir die erreichen könnten, oder diesen einen Offizier aus dem Weg schaffen…«
    »Was haben Sie im Sinn?«
    »Ich dachte, wir könnten diese Tsh’pak an Bord holen, genau wie den Captain…«, sagte Bereyt.
    »Dazu müßten wir die Schilde senken«, unterbrach sie der Commander. »Das halte ich derzeit nicht für eine gute Idee.«
    Die Wandung des Shuttles vibrierte plötzlich, als wäre sie von etwas Schwerem getroffen worden.
    »Sie schießen auf uns«, meldete Rollins. »Bisher nur mit leichten Waffen; die Schilde werden problemlos damit fertig.«
    »Von wo aus feuern sie?« fragte Chakotay und reckte sich, um über Rollins’ Schulter auf den externen Videoschirm zu blicken.
    »Hatten sie den Hangar denn nicht evakuiert?«
    »Doch«, sagte Rollins, »aber jetzt sind sie wieder da.«
    Etwa ein Dutzend P’nir hatte den Hangar betreten. Sie trugen durchsichtige Helme, die Kopf und Schultern bedeckten, dazu Handschuhe, Stiefel und Gürtel. Vermutlich handelte es sich bei dieser Ausrüstung um ihr Äquivalent eines Raumanzugs – die Exoskelette machten es unnötig, den ganzen Körper zu bedecken.
    Jeder der P’nir hielt eine Waffe in den Händen, die wie eine perverse Mischung aus Gewehr und Oktopus wirkte, und mit diesen Waffen feuerten sie auf das Shuttle.
    Chakotay betrachtete die Szene einen Moment lang und drehte sich dann um. »Sie waren doch auf der Brücke«, wandte er sich an Kim. »Glauben Sie, wir haben es hier nur mit einem
    machthungrigen Stellvertreter zu tun? Oder gehört es zu den kulturellen Eigenheiten der P’nir, Geiseln einfach aufzugeben?«
    Kim zögerte.
    »Ich bin mir nicht sicher, Captain«, sagte er schließlich. »Der Aufbau der Brücke scheint auf ein ziemlich autoritäres System hinzudeuten. Der Captain blickt buchstäblich auf alle anderen hinunter, und niemand kann ihr ins Gesicht sehen, ohne sich umzudrehen. Aber ich weiß nicht, was man daraus über ihr Verhalten bei der Frage der Kommandonachfolge oder im
    Umgang mit Geiselnahmen ableiten könnte.«
    »Sie haben ja Bereyts Vorschlag gehört; glauben Sie, wir sollten auch den neuen Captain entführen?« fragte Chakotay.
    »Ich meine, es ist einen Versuch wert«, sagte Bereyt, bevor Kim antworten konnte.
    »Sir«, erklärte Kim, als die Schiffshülle unter einer weiteren Salve aufdröhnte, »wir können die Schilde nicht senken, solange sie auf uns feuern, und wir können den Transporter nicht benutzen, wenn die Schilde oben sind.«
    »Sie können nicht ewig auf uns schießen«, bemerkte Rollins.
    »Unsere Schilde halten auch nicht ewig«, erwiderte der
    Commander. »Außerdem möchte ich nicht unbedingt den Rest meines Lebens hier verbringen.«
    »Commander«, rief Bereyt vom Heck des Shuttles, »sie kommt wieder zu sich.«
    Chakotay sah, daß sich die Hände des P’nir-Captains schwach bewegten. Die roten, schlitzförmigen Augen hatten sich die ganze Zeit über nicht geschlossen – sie besaßen offenbar weder Lider noch Nickhäute, insofern konnten sie sich auch gar nicht schließen –, doch sie hatten düster und verschleiert gewirkt. Jetzt schienen sie wieder aufzuleuchten.
    »Kim, Bereyt, haltet ihre Arme fest«, befahl Chakotay. Er hob seinen Phaser, überprüfte die Einstellung und richtete ihn auf die Mitte der P’nir.
    Die P’nir drehte ihren Kopf, um ihn anzusehen.
    »Captain«, sagte Chakotay, »willkommen an Bord meines
    Schiffes.«
    Man konnte an ihrem Gesicht nicht ablesen, was in ihr vorging, als sie sagte: »Erklären Sie mir, weshalb ich noch am Leben bin.«
    »Weil ich mit Ihnen reden möchte«, antwortete der Commander.
    »Das war es, was wir die ganze Zeit über wollten. Wir möchten erfahren, weshalb Ihr Volk gegen die Hachai kämpft und ob es irgend etwas gibt, daß wir tun können, um den Krieg zu
    beenden.«
    Die P’nir starrte ihn an, ohne zu antworten.
    »Sagen Sie mir, weshalb Sie gegen die Hachai kämpfen«,
    verlangte Chakotay, der sich an die Notwendigkeit erinnerte, die Befehlsform zu benutzen.
    »Um sie zu vernichten«, erwiderte die P’nir.
    »Aha«, nickte der Commander. »Erzählen Sie mir, weshalb Sie die Hachai vernichten wollen.«
    »Weil sie…« Die P’nir zögerte, als suche sie nach den richtigen Worten. »Sie sind unpassend. Sie sind abstoßend.«
    »Womit Sie meinen, daß es keine P’nir sind«, sagte Bereyt.
    Abscheu schwang in ihrer Stimme mit. »So etwas habe ich schon früher gehört, Commander, nämlich von den

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