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Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Archer
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Cardassianern.«
    Chakotay nickte. »Damit könnten Sie recht haben. Viele
    Kulturen machen ein Stadium durch, in dem sie glauben, nur sie allein wären würdig und alle anderen minderwertig.« Er wandte sich wieder der P’nir zu. »Sie würden es demnach nicht in Erwägung ziehen, mit den Hachai Frieden zu schließen?« Etwas verspätet fügte er hinzu: »Sagen Sie mir die Wahrheit.«
    »Es gibt keinen Grund, Frieden zu erwägen«, erwiderte der P’nir-Captain.
    »Wenn Sie den Kampf fortsetzen, werden Tausende von P’nir in diesem Konflikt sterben«, gab Chakotay zu bedenken.
    Die P’nir schien von dieser Vorstellung nicht beeindruckt zu sein; sie gab keine Antwort.
    »Sagen Sie mir, ob Sie glauben, auch Ihr stellvertretender Kommandeur würde keinen Grund sehen, einen Frieden in
    Betracht zu ziehen«, forderte der Commander.
    »Ich besitze kein Kommando«, sagte die P’nir.
    Chakotay sah überrascht zu Kim hinüber, der die Arme in einer verständnislosen Geste ausbreitete. »Sie muß der Captain sein, Sir«, erklärte er. »Auf der Brücke befand sie sich ganz eindeutig auf dem Platz des Kommandanten. Außerdem haben die P’nir doch eben verkündet, sie hätten ihren Captain verloren.«
    »Sagen Sie uns, wie Sie das meinen«, verlangte der Commander und deutete mit dem Phaser auf die P’nir. »Sind Sie nicht der Captain dieses Schiffs? Wie war doch gleich der Name…
    K’t’rien? Sind Sie nicht K’t’rien?«
    »Ich bin K’t’rien«, gab die P’nir zu, »aber ich bin nicht mehr Captain. Ich bin abgesetzt worden. Ich habe falsch gehandelt; ich habe die Brücke während des Kampfes verlassen.«
    »Sie sind von der Brücke fortgebracht worden«, korrigierte Chakotay, »und zwar gegen Ihren Willen.«
    »Das ist noch schlimmer.«
    »Und was wäre, wenn wir diese Tsh’pak, die Ihren Posten übernommen hat, ebenfalls von der Brücke holen würden?«
    fragte der Commander.
    »Dann würde sie ebenfalls abgesetzt und könnte nicht mehr kommandieren«, erklärte die P’nir.
    Chakotay runzelte die Stirn. »Und dann würde jemand anderer ihren Platz übernehmen?«
    »F’shrin würde ihr nachfolgen«, stimmte K’t’rien zu.
    »Damit wäre diese Idee wohl vom Tisch«, meinte Rollins. »Wir können nicht alle entführen, bis die gesamte Mannschaft hier versammelt ist.«
    »Wenn wir Sie freiließen und auf die Brücke zurückbringen würden, wären Sie dann wieder Captain?« fragte Bereyt.
    Als die P’nir nicht reagierte, hob Chakotay den Phaser und sagte: »Antworten Sie.«
    »Ich muß meine Entführer ohne Hilfe besiegen und aus eigener Kraft auf die Brücke zurückkehren, um die Degradierung
    aufzuheben und meinen alten Rang wiederzuerhalten«, sagte die P’nir. »Und selbst dann könnte mich jeder herausfordern, und ich müßte beweisen, daß ich richtig gehandelt und niemandem geschadet habe. Wenn Sie mich freiließen und anschließend noch immer Widerstand leisteten, würde ich als Verräter betrachtet und getötet werden.«
    »Furchtbar«, murmelte Bereyt.
    »Eine derartige Einstellung findet man nicht einmal bei den Klingonen«, stimmte Kim zu.
    »Wenn Sie mich freilassen und dann flüchten, kann ich
    behaupten, ich hätte Sie besiegt und wäre entkommen«, sagte die P’nir, deren Stimme plötzlich ruhiger klang. »Ich könnte sagen, ich hätte Ihr Leben und Ihr Schiff geschont, damit wir Sie für eine spätere Untersuchung wieder einfangen können, um
    herauszufinden, wie Sie mich von der Brücke geholt haben.«
    Chakotay sah sie nachdenklich an und erwog ihren Vorschlag.
    Rollins, der hinter ihm an den Kontrollen saß und den
    Bildschirm im Auge behielt, der das Innere des Hangars zeigte, räusperte sich plötzlich. »Sir, ich glaube, Sie sollten sich das mal ansehen. Jetzt sofort. Denn was immer Sie vorhaben, Sie sollten sich damit beeilen.«
    Kapitel 24
    Für einen Moment sah Janeway die Bordwand des Hachai-
    Großkampfschiffs deutlicher, als ihr lieb war – das Bild auf dem Hauptschirm zeigte ihr jede Einzelheit, jede Niete und jede der Narben, die es in dem seit Jahrhunderten währenden Kampf davongetragen hatte.
    Dann war die Voyager an dem Kampfschiff vorbei und befand sich endlich wieder im freien Raum, inmitten der leeren Schwärze und dem kalten Licht ferner Sterne – aber auch noch innerhalb der Wolke aus Metallstaub und gefrorenem Blut, die das
    Kriegsgebiet einhüllte.
    Doch zumindest für den Moment waren sie entkommen, und
    auch das Schiff war weitgehend intakt

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