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Raine der Wagemutige

Titel: Raine der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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Favor um und durchbohrte sie mit mörderischem Blick. „Du bist Janet. Du wusstest von dem Part de No . . .“ Seine Stimme verlor sich, sein Blick glitt zurück, er richtete ihn wieder auf Raine. „Von dir weiß sie, was sie sagen soll.“
    Raine zeigte seinem Vater ein schiefes Lächeln. Janets Lächeln. Oder besser die männliche Version des Lächelns, das Muira Favor stundenlang vor dem Spiegel hatte üben lassen. Warum war ihr das nicht schon früher aufgefallen?
    Das fanatische Flackern verschwand aus Carrs Augen, wurde durch kühle, mörderische Feindschaft ersetzt. Er würde von allen Dingen am meisten hassen, zum Narren gehalten worden zu sein, und Raine wusste das genau. Er hatte ihn absichtlich so weit getrieben.
    „Es wird mir Spaß machen, dich umzubringen“, sagte Carr.
    „Bitte, versucht Euch darin“, erwiderte Raine ernst, sicherte die Pistole und warf sie fort. Sie rutschte klappernd durch den Raum und kam schließlich an einer Kommode zum Liegen, ungefähr zwanzig Fuß von der Stelle, wo Favor am Boden kauerte.
    Mit einem Aufschrei zog Carr seinen Degen und griff an. Raine packte den Deckel einer Kiste und hob ihn schützend vor sein Gesicht, knapp bevor Carrs Degen darauf traf und sich tief in das Holz grub. Raine wich zurück, schleuderte den Deckel fort und den Degen, der darin steckte, auch, und in diesem kurzen Augenblick war seine Brust ungeschützt.
    Favor sah die kurze, tödliche Klinge unter dem Ärmelaufschlag von Carrs Rock aufblitzen und in seine Hand gleiten.
    „Raine, pass auf! Er hat einen Dolch! “ Ihr Warnruf kam zu spät. Raine wandte sich ab, während Carr sich nach vorne warf und das Messer seinem Sohn zwischen die Rippen trieb. Der keuchte auf, stolperte rückwärts, aber Carr, nur allzu gut in der Kunst des schmutzigen Straßenkampfes bewandert, folgte ihm. Er ließ den Griff des Messers los, so dass es in Raines Brust stecken blieb, und begann dessen Gesicht mit Schlägen zu übersäen.
    Er würde Raine umbringen.
    Favor kroch an der Wand entlang zu der Stelle, wo die Pistole lag. Sie hob sie auf, als Raine gerade den Dolch aus seiner Seite riss. Glitschig von seinem Blut fiel er zu Boden. Favor zog den Hahn zurück, zielte mit zitternden Händen und drückte den Abzug der Pistole.
    Nichts geschah.
    Schluchzend schlug sie mit dem verfluchten Ding auf den Boden. Eine Explosion zerriss die Luft und hallte von den kahlen Wänden des Raumes wider, als sich der Schuss löste und Carr überraschte. Unwillkürlich wandte er den Kopf der Lärmquelle zu. Das war all der Vorteil, den Raine brauchte.
    Seine Faust landete mit einem Ekel erregenden Knirschen auf Carrs Kiefer. Mit der änderen Faust versetzte er seinem Vater einen kräftigen Schlag in den Magen, so dass der auf die Knie fiel. Er verschränkte seine Hände und hob sie über seinen Kopf, ließ sie mit voller Wucht auf Carrs Nacken niedersausen. Der Earl brach zusammen, fiel mit dem Gesicht auf den Boden.
    „Steh auf!“ verlangte Raine, während er über seinem Erzeuger stand. Blut durchtränkte die rechte Seite seines Hemdes und sickerte aus einer Schnittwunde auf seiner Wange.
    „Ich hab gesagt, steh auf! “ Er griff nach unten und packte Carr hinten am Rock. Perlen und Kristallsplitter fielen herab und kullerten leise klackernd über den Boden. Raine zerrte Carr mit einer Hand halb in die Höhe und schlug ihm mit der anderen mitten ins Gesicht. Immer wieder schlug er ihn, seine Züge zu einer Grimasse des Zorns verzogen, sein keuchend gehender Atem nur von den rasch aufeinander folgenden Geräuschen, wenn seine Faust auf Fleisch traf, unterbrochen.
    Lieber Gott, dachte Favor. Carr hatte die Mutter getötet. Und nun würde der Sohn den Vater umbringen. Das Merrick-Blut setzte sich durch. Nein! Sie kannte Raine. Gleichgültig, wie schlecht Carr war, Raine würde mit der Sünde des Vatermordes nicht leben können.
    „Raine!“ schrie sie, kämpfte sich auf die Füße und stolperte auf unsicheren Beinen durch das Zimmer zu ihm. „Nein!“
    Er schaute auf, sein Gesicht wutverzerrt, und sie schlang ihm die Arme um den Nacken, presste sich an ihn. „Nein, Raine! Um meiner Liebe willen, bitte, ich flehe dich an, hör auf!“
    Ein Herzschlag. Noch einer. Sie spürte, wie Carr zu ihren Füßen zu Boden glitt. Raine umfing sie in einer erdrückenden Umarmung, und seine Arme zitterten.
    „Er bedeutet uns nichts. Nichts“, flüsterte sie eindringlich. „Lass ihn gehen, Raine!“
    „Er hat meine Mutter ermordet! Er hat

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