Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Raine der Wagemutige

Titel: Raine der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
Vom Netzwerk:
getötet und verletzt und . . . Lieber Gott, Favor, er ist eine Pest, die ein für alle Mal ausgerottet werden muss!“
    „Aber nicht von dir. Genauso wenig wie von mir. Schau ihn dir an, Raine. Er wird nirgendwo hingehen. Jamie wartet draußen mit der Kutsche. Wir übergeben ihn Jamie und überlassen den McClairen die Entscheidung über sein Schicksal.“
    „Nein!“ Raine schüttelte heftig den Kopf. „Du kennst ihn nicht. Er wird wieder davonkommen.“
    „Nein, das wird er nicht“, entgegnete Favor flehentlich. Sie strich mit ihrer Hand an Raines Brustkorb herab und fühlte klebriges Blut an ihren Fingern. Er war verwundet. Und blutete stark. Carr war es nicht wert, dass über sein Wohl und Wehe gestritten wurde, während Raine verblutete. „Lass sein. So wie du mich gebeten hast, so flehe ich dich nun an. Ich liebe dich. Bitte, sei der Meine.“
    „Ich habe dir nichts zu bieten“, erwiderte er hart. „Nichts als die Sicherheit, dass dies . . . diese Kreatur nie wieder in der Lage sein wird, dir wehzutun. Lass mich dir das geben, Favor“, bat er mit heiserer Stimme. „Lass mich wenigstens das für dich tun.“
    Sie hob vorsichtig ihre Hände und umfasste zärtlich sein verletztes Gesicht. „Du hast mir schon mehr gegeben, als ich mir je hätte träumen lassen“, antwortete sie, und in ihrer Stimme schwang all ihre Liebe mit. „Alles, was ich je will, liegt in deiner Hand, mir zu geben. Dein Herz.“ „Das gehört dir schon.“
    „Dann nimm es mir nicht wieder fort. Lass ihn leben.“ Dieses Mal zögerte er nicht; seine Unterwerfung lag in seinem Kuss, zärtlich, sehnsüchtig und ehrfürchtig. Er hob sie in seine Arme und barg sein Gesicht an ihrem Hals. „Nein“, wehrte sie ab. „Deine Verwundung!“
    „Das ist keine große Sache“, murmelte er beschwichtigend.
    Zu ihren Füßen begann Carr sich zu regen. Favor drehte sich in Raines Armen um, als Carr gerade mühsam auf Hände und Knie kam, sein männlich schönes Gesicht bis zur Unkenntlichkeit von den Schlägen entstellt, seine Kleider zerrissen und mit Blut befleckt.
    „Du hast heute kein bisschen mehr Mumm als als Kind“, stieß er verächtlich mit brüchiger, undeutlicher Stimme hervor. „Du hast nicht das geringste bisschen von mir geerbt, nicht Schneid, nicht Hirn und nicht das Aussehen. Nichts von Wert. Nichts! Du hast den Schatz nicht gefunden, stimmt's?“
    „Nein. Ich habe etwas unendlich viel Wertvolleres gefunden.“
    Bei diesen Worten riss Carr den Kopf hoch, und in seinen verquollenen Augen stand ein fragendes, gieriges Funkeln. „Was?“ wollte er mit einem erstickten Husten wissen. „Was hast du gefunden?“
    „Das wirst du niemals erfahren“, versetzte Raine und wandte sich Favor zu. Sanft stellte er sie auf die Füße. Carrs Blick folgte Raines. „Ich werde dich umbringen, wenn du auch nur ein Wort zu ihr sagst“, schwor Raine. „Wenn du auch nur . . .“
    Eine entsetzlich aussehende Gestalt, die geradewegs aus den nächtlichen Albträumen eines Kindes hätte stammen können, stürzte durch das Portal hinter der Seitennische und schwang ein Paar brennende Fackeln. Ihr Gesicht war fahl, ihr Mund weit aufgerissen, ihre Augen Brennpunkte des Irrsinns.
    „Verräterische Hündin!“ schrie Muira. „Du hast alles zerstört, meine ganze Arbeit, all meine Pläne zunichte gemacht, aber du wirst nicht die Früchte deines Verrates genießen! Wenn die McClairen Wanton's Blush nicht haben können, dann soll niemand es haben!“
    Während sie ihnen noch diese hasserfüllten Worte entgegenschleuderte, holte sie schon mit der Hand aus und warf eine Fackel in das Gerümpel, das alles war, was von Janet McClairen geblieben war.

31. KAPITEL
    Flammen schlugen aus morschem Holz und erfassten in Windeseile Papierschachteln, alte Kleider und Bücher, Vorhänge und Bettlaken; verblichene Teppiche und mürbes Leder gaben ihnen neue Nahrung. Sie züngelten in strahlend hellen Wellen, wallten auf und ergossen sich in einen Feuerstrom, verschlangen in einem einzigen Augenblick alles, was sich ihnen in den Weg stellte.
    Eine plötzliche Bewegung zog Favors Aufmerksamkeit auf sich. Unter ihren Augen erhob Carr sich mühsam und stolperte durch die Tür in den Flur. „Nein“, schrie Muira, als sie sah, dass ihr Opfer ihr entkam.
    Raine packte Favor am Arm, zerrte sie mit sich zur Tür, aber ihre Füße verfingen sich in ihren üppigen Röcken. Sie wäre hingefallen, hätte Raine sie nicht in seinen Armen aufgefangen und wäre mit ihr zur

Weitere Kostenlose Bücher