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Raine der Wagemutige

Titel: Raine der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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gerichtet. „Ihr seid ebenso schön wie sie“, meinte sie den Baron tonlos sagen gehört zu haben. „Verflucht, wenn Ihr das nicht seid.“
    Der empörte Aufschrei eines der Stallburschen lenkte ihn schließlich ab. „Verflucht. Entschuldigt mich bitte vielmals, Miss Donne“, stieß Tunbridge aus. „Einer der Reitknechte hat mit meinem Hengst Schwierigkeiten. Das Tier kann ein böswilliges Scheusal sein. Hat die schlechte Angewohnheit, alle zu beißen, die ihm den Sattelriemen festziehen. Ich vermute, es ist am besten, wenn ich nachsehen gehe, dass er den Bengel nicht umbringt. Das verdirbt einem sonst am Ende noch den Appetit.“
    Favors vorübergehendes Mitgefühl für Tunbridge verflog augenblicklich. „Ihr seid ein echter Menschenfreund.“
    Er grinste und entfernte sich. Für kurze Zeit kehrte ihre Freude an dem Tag zurück. Eine Weile später waren die anderen alle ebenfalls aufgesessen, und Lady Fia hob ihre behandschuhte Hand.
    „Mir nach!“ rief ist. „Reiter, mir nach!“
    „Miss Donne reitet mit Fia und dem Rest ihrer Truppe aus“, sagte Carr und schaute aus dem Turmfenster auf die vierzig Reiter, die um die Ecke der Burg geritten kamen. Mit einer gebieterischen Geste hob Fia ihr Spitzentaschentuch über den Kopf und beschrieb damit einen Kreis in der Luft. Alle Reiter gleichzeitig trieben ihre erschrockenen Pferde aus dem Stand zu vollem Galopp an, als wollten sie ein Hindernisrennen abhalten und keinen Picknickausflug.
    „Himmel!“ Carr stieß ein Seufzen aus. „Niemand reitet heutzutage mehr in gemächlichem Tempo.“ Er ließ den Vorhang fallen und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Pala zu. „Wird Miss Donne sich jemals an mehr von ihrem Leben als meine Gattin erinnern?“
    Pala wand sich auf der Stelle, wo sie stand.
    Es hatte zwei Tage gedauert, die alte Vettel aufzuspüren. Einer seiner Männer hatte sie schließlich auf einem Klippenpfad entdeckt, wo sie mit ihrem Korb ihre üblen Kräuter und andere Zutaten gesucht hatte. Wie konnte sie es wagen, einfach zu verschwinden, wenn er etwas von ihr wissen wollte?
    Er unterdrückte seinen Ärger. „Ich gehe davon aus, dass du mich nicht gehört hast. Also noch einmal, wird Miss Donne sich jemals an besondere Vorfälle oder Ereignisse aus ihrer Zeit als Janet McClairen erinnern?“
    Pala rieb sich die rote Schramme auf ihrer Wange. „Ich weiß nicht.“
    Carr nahm seine Reitgerte, warf sie mit einer Hand in die Luft und fing sie wieder auf. „Dann schätze eben.“ Er lächelte milde. „Aber schätze besser gut.“
    Die Hexe zuckte zurück. „Bitte, Mylord. Ich schätze . . . nein. Diese Dinge, die sie fühlt, die . . . fühlt sie. Sie weiß nicht, warum.“
    „Hm.“ Das ergab Sinn.
    „Euch gefällt meine Einschätzung nicht. Es tut mir Leid. Es tut mir Leid!“ wimmerte Pala und zog ihren Kopf ein.
    „Das stimmt nicht.“ Es würde alles nur viel schwieriger machen, falls Janet - Miss Donne - verflucht, was für ein Durcheinander! - sich an die Vorfälle an ihrem letzten Tag auf Erden erinnerte. Aber dann, wessen letzter Tag war es denn nun gewesen? Bestimmt nicht Miss Donnes und ganz offensichtlich auch nicht Janets. Dieses Rätsel faszinierte ihn.
    Janet. Sie könnten wieder vereint sein, hier auf Wanton's Blush, wo alles begonnen hatte. Er konnte alles wieder in Ordnung bringen. Wenn er nur Miss Donne überreden könnte . . .
    „In mancher Hinsicht entsteht durch Janets Mangel an
    -    wie sollen wir es am besten nennen? Geistesgegenwart?
    -    ein kleines Problem. “
    Pala warf ihm einen halb verängstigten, halb fragenden Blick zu. Ihr graues Haar hing in schmutzigen Strähnen auf beiden Seiten ihres Gesichtes mit den eingesunkenen Wangen herab. „Was ist das, Mylord? Was kann Pala dagegen tun? Wie kann sie ihrem überaus großzügigen Herrn helfen?“
    Sie kroch näher, die Kette aus merkwürdig geformten Muscheln und seltenen Steinen klirrte leise um ihren Hals, ihre schweren Röcke hinterließen eine blätterbestreute Spur auf dem sonst so sauberen Fußboden. „Was ist Euer Wunsch, Mylord?“
    „Nun . . .“, murmelte Carr, betrachtete gedankenverloren seine Fingernägel, „so schwer es auch zu glauben ist, ich bin zu dem Schluss gekommen, dass Miss Donne mich nicht mag. Ich sehe, du bist entsetzt. Ich lese es in deinen Zügen. Dein Erstaunen ist verständlich und nachvollziehbar. “ „J-j-ja, Mylord!“
    „Und trotz alledem stimmt es dennoch. Miss Donne hegt eine Abneigung gegen mich. “'
    Um ihren

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